AKK greift bei der Bundeswehr durch : Verteidigungsministerium beschließt Teilauflösung des Spezialkräfteverbands KSK
Wie "Welt" und "FAZ" übereinstimmend berichte, wird eine der vier KSK-Einsatzkompanien aufgelöst. Betroffen sind 70 Soldaten, rund ein Viertel der gesamten Truppe. In der Kompanie hatten sich Fälle von Rechtsextremismus gehäuft. Der Militärische Abschirmdienst beschäftigt sich teilweise seit Monaten mit den Fällen. Nach einer eingehenden Prüfung der Fälle soll entschieden werden, ob die Soldaten in der Bundeswehr verbleiben können.
Der Forderung nach einer Auflösung der Spezialkräfte hatte Kramp-Karrenbauer zuletzt eine Absage erteilt. Sie erinnerte daran, dass die Truppe 1996 zur Befreiung deutscher Geiseln in Kriegsgebieten gegründet wurde, was bis zu diesem Zeitpunkt ohne ausländische Hilfe nicht möglich war.
Im Mai setzte Kramp-Karrenbauer eine Arbeitsgruppe ein, um ein Konzept zur Unterbindung rechtsextremistischer Tendenzen im KSK zu erarbeiten. Nun will sie darüber eine Entscheidung treffen.
Das deutsche Verteidigungsministerium hat in einer Antwort auf eine schriftliche Frage der Innenpolitikerin Martina Renner von der Linken-Partei Näheres über aus den Beständen des Kommandos Spezialkräfte (KSK) fehlenden Sprengstoff mitgeteilt.
Bei den vermissten 62 Kilogramm Sprengstoff handle es sich ausschließlich um PETN, zitiert die DPA am Donnerstag aus der Antwort. PETN-Pulver kommt etwa in Handgranaten oder als Bestandteil des Plastiksprengstoffs Semtex zur Anwendung. Der gleiche Stoff war auch bei einem inzwischen inhaftierten Soldaten in Nordsachsen gefunden worden. „Die Feststellung des Unterbestandes ist als vorläufiges Ergebnis zu betrachten, das sich aus einem Abgleich zwischen Ist-Bestand vor Ort und Soll-Bestand im logistischen Buchungssystem ergeben hat“, so die Behörde.
Über den Verbleib des fehlenden Sprengstoffs solle eine Generalinventur Klarheit verschaffen, die bis zum Beginn des kommenden Jahres abgeschlossen sein werde.
Waffenfund bei KSK-Soldaten in Nordsachsen Zwei Kilogramm PETN (Pentaerythrityltetranitrat) waren Mitte Mai in einem Waffenversteck eines 45-jährigen Soldaten der Bundeswehr-Eliteeinheit KSK in Collm entdeckt worden. Bei der Razzia fand die Polizei damals auch ein SS-Liederbuch und Aufkleber mit Nazi-Motiven. Der Mann, der das geheime Waffendepot auf seinem Privatgrundstück angelegt hatte, war 2017 Teilnehmer der Party für den Chef der zweiten Kompanie gewesen, die zum Auslöser der Rechtsextremismus-Affäre beim KSK wurde. Bei der Feier wurden Schweineköpfe geworfen, Rechtsrock gehört und der Hitlergruß gezeigt.
Die angekündigte Auflösung der 2. Kompanie des Kommandos Spezialkräfte der Bundeswehr als Reaktion auf rechtsextreme Vorfälle erfolgt zum 1. August. Dies geschehe, «um die dort über Jahre gewachsene falsche Führungskultur sowie den Nährboden für extremistische Tendenzen zu beseitigen», teilte der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Alfons Mais, am Mittwoch in Berlin mit. Zugleich sagte er Extremisten in der Bundeswehr den Kampf an: «Wer nicht unverrückbar hinter unserer Verfassung und den sich daraus ableitenden Werten steht, gehört nicht zu uns und ist mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln aus den Streitkräften zu entfernen.»
Dann muss er wohl irgendwann ganz allein Duenst tun. Ist doch so. Jeden gleich in due rechtsextreme Ecke zu schieben. In fast 70 Jahren war die Wehrmacht und die Reichswehr auf Befehl von oben unser Vorbild und Tradition. Generaltät und Offizierskorps als Wendehälse.
Jetzt sollen die Beteiligten des 20. Juni Tradition werden. Aber das hatte die NVA der DDR doch schon. Wenn das so weiter geht steht die NVA doch bald in Traditionslinie der Bundeswehr. Kaum zu fassen.
Niederlage für AKK "Die Entlassung eines Oberstleutnants des Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr war rechtswidrig. Das hat das Verwaltungsgericht Sigmaringen im Eilverfahren entschieden." (Textzitat)
Nach zwölf harten Wochen steht fest, dass die Bewerberin geeignet ist: Zum ersten Mal in der Geschichte der KSK schafft es eine Frau in die zweite Runde der Aufnahmeprüfungen. Bei der Eliteeinheit der Bundeswehr gelten für sie die gleichen Anforderungen wie für die männlichen Soldaten.
Das sogenannte Potenzialfeststellungsverfahren für den Dienst in der Eliteeinheit dauert zwölf Wochen und ersetzt seit November 2020 das bisherige zehnwöchige Eignungsfeststellungsverfahren. Es soll einen "tieferen und breiteren Erkenntnisgewinn hinsichtlich der Eignung der Bewerberinnen und Bewerber erzielen". "Neben geistigen und körperlichen Fähigkeiten werden im Auswahlverfahren besonders die charakterliche Eignung und das Wertefundament untersucht", so der Sprecher. "Zusammen mit anderen Maßnahmen soll verhindert werden, dass ungeeignete, nicht auf dem Boden der Verfassung stehende Soldatinnen und Soldaten in die Spezialkräfte gelangen können." Die Anforderungen an Männer und Frauen sind dabei grundsätzlich gleich.
„Black-Star“ im Norden: So üben KSK-Soldaten komplexe Geiselbefreiung in MV Mehr als 400 Teilnehmer und 2,5 Tonnen Munition: Das Kommando Spezialkräfte übt mit Sicherheitsbehörden Szenarien zur Befreiung eines verschleppten Deutschen im Ausland — und gibt Einblicke.
Das Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr hat mit einer groß angelegten Übung in Norddeutschland Einsätze zur Befreiung deutscher Geiseln im Ausland trainiert. „Wir sind nach wie vor einsatzbereit und immer gewesen. Das zeigt auch schon der Einsatz beim Abzug in Afghanistan“, sagte der Chef des Stabes, ein Oberstleutnant, am Sonntag auf dem Fliegerhorst Trollenhagen in Mecklenburg-Vorpommern. Das KSK nennt aus Sicherheitsgründen keine Namen seiner Soldaten.
An der laufenden Spezialkräfteübung „Black Star“ sind mehr als 400 Soldaten und Vertreter anderer Sicherheitsbehörden beteiligt. Darunter sind auch Verhandlungsexperten des Bundeskriminalamtes (BKA) und Experten des Bundesnachrichtendienstes. Das KSK öffnet sich bei einer solchen Übung erstmals der Öffentlichkeit.
Die Teilnehmer der Übung spielen über vier Wochen drei Handlungsoptionen durch Das Szenario: In dem fiktiven Land „Zubalia“ ist ein deutscher Staatsbürger verschleppt worden und soll befreit werden. Auf dem Fliegerhorst Trollenhagen wird eine Operationszentrale als Führungsstelle aufgebaut. Drohnenvideos laufen auf Leinwänden, eine digitale Lagekarte wird mit Informationen bestückt. In einem Hangar halten sich Spezialkräfte mit Waffen bereit.
Die Teilnehmer der Übung spielen über vier Wochen drei Handlungsoptionen durch, die von einer Befreiung auf dem Verhandlungsweg bis zum Einsatz militärischer Gewalt reichen. Die Übung basiert nach KSK-Angaben auf realen Taktiken von Entführergruppen. Am Sonntag lief das letzte der drei Szenarien. Es läuft auf einen KSK-Einsatz zur gewaltsamen Befreiung hinaus. Für die Übung wurden 200 Tonnen Material, 22 Zelte und 2,5 Tonnen Munition nach Mecklenburg-Vorpommern gebracht.
Die Fähigkeit zur Geiselbefreiung gehört zur nationalen Krisen- und Risikovorsorge Deutschlands und ist eine der Aufgaben des KSK. Der Verband wurde 1996 aufgestellt und hatte 1998 erste Einsätze im ehemaligen Jugoslawien. Zuletzt waren KSK-Soldaten bei der Absicherung des Abzugs aus Afghanistan im Einsatz. Das KSK war aber auch von mehrere Skandalen und rechtsextremistischen Vorfällen erschüttert worden und hat nun einen Reformprozess hinter sich.
Unter dem Namen „Black Star“ steht vor allem das Zusammenwirken aller notwendigen Akteure, wie beispielsweise dem Mehrzweckhubschrauber NH90, dem Flugzeug A400 M, Fallschirmjägern, Sanitätern und Aufklärern im Mittelpunkt, wie das Kommando Heer bekannt gibt.
Übung in Trollenhagen, Burg, Altengrabow und Lehnin Während der Flughafen in Trollenhagen als Ort zur Planung und Koordination genutzt wird, um von dort mit Hubschraubern oder Flugzeugen zu starten, finden die Übungen auch im brandenburgischen Burg und Lehnin sowie in Altengrabow (Sachsen-Anhalt) statt.
„Das KSK hat im Rahmen des nationalen Risiko-und Krisenmanagements den ständigen Auftrag, Kräfte für Operationen zur Befreiung deutscher Staatsbürger im Ausland bereitzuhalten“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Quelle: Ostsee-Zeitung
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Zum 25. Geburtstag - alles Gute! Heute vor 25 Jahren wurde das KSK aufgestellt. Nach den Lehren aus Ruanda aus gutem Grund. Auch in den Folgejahren hat das KSK immer wieder gezeigt, was es kann: Aufklärung, Befreiung von Bundesbürgern im Ausland, Terrorismusbekämpfung, Militärberatung. Die Aufgaben sind vielfältig - zuletzt bei der EvacOps in Afghanistan. Danke allen Soldaten, die dort in den letzten Jahren gedient haben oder aktiv dienen, ob als Kommandosoldat, in den Unterstützungskräften oder der Ausbildung. Ihr macht einen echten Unterschied und verdient große Anerkennung für Eure Fähigkeiten, den Einsatzwillen, die körperliche Leistungsfähigkeit, die Stressresistenz, das überlegte Handeln! Und dann noch Eure ehrliche Bescheidenheit dabei. Ein Major: "Wir haben sicher spezielle Fähigkeiten. Für die werden wir umfassend trainiert und ausgebildet - aber als Menschen sind wir nichts Besonderes." Großartige Haltung, auch wenn ich das anders sehe: Ihr seid in jeder Hinsicht herausragend! Es ist beruhigend zu wissen, dass es Euch gibt. DANKE!
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KSK unerwünscht? Wie sich ein Landkreis gegen Bundeswehr-Pläne stemmt
Ein schwäbischer Landkreis streitet mit der Landesregierung in Stuttgart über ein geplantes Bundeswehr-Gelände für KSK-Fallschirmsprünge. Der Protest ist heftig, der Ton wird schärfer. In Zeiten des Ukraine-Kriegs und verschärfter Tonalität zwischen Russland und dem westlichen Militärbündnis Nato rückt auch das Kommando Spezialkräfte (KSK) verstärkt in den Fokus. Jenes KSK soll absehbar im Zollernalbkreis auf der Staatsdomäne Waldhof ein Absetzgelände für Fallschirmsprünge bekommen. Und zwar zwischen den Gemeinden Rosenfeld und Geislingen, unweit der Kleinstadt Balingen (rund 35.000 Einwohner). Aber: Die Menschen vor Ort begehren rigoros gegen die Bundeswehr-Pläne auf. Das Ergebnis ist ein Streit, den der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann unlängst in einem Interview mit der lokalen Zeitung als "Aufstand" bezeichnete.
So hat sich die "Initiative Waldhof" gegründet, die regelrecht wütend bei der grün-schwarzen Landesregierung in Stuttgart protestiert. Diese wird, so der Plan, die Staatsdomäne dem Bund übertragen, der dann die Spezialkräfte der Bundeswehr sowie Fallschirmspringer der US-Streitkräfte auf dem Gelände üben lässt.
"Wir haben im Zollernalbkreis großes Verständnis und Solidarität für die Bedürfnisse der Bundeswehr. Wir respektieren, was unsere Soldatinnen und Soldaten für unsere Demokratie und deren Verteidigung leisten", erklärt Landrat Pauli unserer Redaktion: "Warum aber ausschließlich der Zollernalbkreis für Militärflächen geeignet sein soll, ist nicht nachvollziehbar."
Er kritisiert eine "fehlgestartete und arrogante Basta-Manier der Landesregierung". Deren Staatsministerium hat "vor Ort eine teils sehr emotionale Debatte" erkannt. Auf Anfrage heißt es aus Stuttgart, man setzte sich "mit sachlichen Argumenten" auseinander.
Aber: "Die Notwendigkeit, die Bundeswehr nach Kräften zu unterstützen, hat sich durch den Krieg "vor unserer Haustür" nur noch einmal verdeutlicht: Es war schon vor Beginn des Ukraine-Kriegs ein entscheidendes Argument, dass wir den Soldatinnen und Soldaten bestmögliche Übungsbedingungen bieten wollen", erklärt das Staatsministerium. Der Standort Waldhof lasse vergleichsweise die geringsten Auswirkungen auf Mensch und Umwelt erwarten, deswegen werde man die Umsetzung der Pläne weiter verfolgen, wird erklärt.
Und weiter: "Gleichzeitig monierte der Ministerpräsident in einem Interview den ‚kollektiven Aufstand im Zollernalbkreis‘." Das Staatsministerium verweist dagegen darauf, dass die Bundeswehr eigens tiefe Überflüge mit einem Airbus A400M vorgeführt habe, um Bedenken auszuräumen.
Politik und Bundeswehr zeigen sich davon aber offenbar unbeeindruckt. Die Staatsdomäne Waldhof sei die "am besten geeignete Fläche", erklärt ein Sprecher des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr
Der Bund werde deshalb das Gelände erwerben, wenn ein "luftrechtliches Genehmigungsverfahren nach Vorliegen der entsprechenden Gutachten" möglich sei. Prognostiziert werden je 60 Übungstage für das KSK und für die US-Streitkräfte, also 120 Tage Flugverkehr mit Militärmaschinen über dem Zollernalbkreis. Geplant sind neben Fallschirmsprüngen wohl auch Absetzübungen mit Transporthubschraubern NH90 direkt auf dem Boden. Die Bundeswehr benötigt laut Bundesamt dafür insgesamt 40 Hektar.
Die Behörde teilt weiter mit: "Auf dem Bereich muss es eine befestigte und verdichtete Graspiste (kein Asphalt) von 80 mal 1.000 Meter geben, damit kleinere Flugzeuge und Hubschrauber dort landen können. Die Landebahn muss 20 Tonnen tragen können." Das Staatsministerium bekräftigt: "Die Aufnahme des regulären Übungsbetriebs wird für die zweite Hälfte des Jahrzehnts erwartet." Allem Protest der Bürger zum Trotz.