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WAZ
von Stammgast In der Kategorie WAZ-Warn-und Alarmzentrale am 17.02.2022 um 16:26 Uhr.

Die Bunkeranlage " Fuchsbau" bei Fürstenwalde- dem späteren ZGS LSK/LV - war anfänglich ab den 50ger Jahren der Verwaltung Luftschutz im Innenministerium der DDR zugordnet.

Die Verwaltung Luftschutz betrieb von dort ihre Führungsstelle in Form einer Warn-und Alarmzentrale - kurz WAZ genannt.

Auch als ab 1965 in dieser Bunkeranlage die NVA mit ihrem Zentralen Wechselgefechtsstand (ZWGS) der LSK/LV Einzug hielt, verblieb die WAZ/ Luftschutz in diesem Objekt.
Mehrfache Umbauten in der Zeit ab 1970 kennzeichneten die Veränderungen in der Nutzung des " Fuchsbau".
Damals war der Zentrale Gefechtsstand der LSK/LV noch im Gelände des Kommando LSK/LV in Eggersdorf.

Diese Warn-und Alarmzentrale hatte die Aufgabe des Luftschutzes der Zivilbevölkerung. Zur Warnung der Bevölkerung vor Luftangriffen sowie dem Einsatz chemischer, biologischer oder atomarer Waffen, konnten von der WAZ aus SÄMTLICHE Sirenen auf dem Gebiet der DDR zentral angesteuert und in Betrieb gesetzt werden.
Ab dem Jahre 1971 wurde die WAZ dann ferngesteuert betrieben und vollzog als solche am 05.05.1971 13 Uhr die erste zentrale Sirenenauslösung in der DDR.
Zu diesem Zwecke verfügte die WAZ in jede der Bezirksstädte über eine zentrale Sirenen-Steuerleitung und von den Bezirksstädten erfolgte dann die automatische Weiterverteilung des Sirenensignals bis zur einzelnen Sirene im kleinsten Dorf.

Daher konnten diese Sirenen sowohl zentral für alle Sirenen im DDR Gebiet oder aber auch regional auf den Bezirk begrenzt betrieben werden.

Erfolgte anfänglich die Steuerung aus dem Bunker Fürstenwalde. Wurde in den 70ger Jahren eine zentrale Steuerleitung in die Führungsstelle des MfNV Strausberg/Harnekop geschaffen.


Zusätzlich zur Ansteuerung der Sirenen waren direkte Sprechverbindungen zum Rundfunk der DDR in Berlin Nalepastrasse vorhanden.
Über diese Sprechverbindungen konnte der WAZ Diensthabende bzw. später der Diensthabende des ZGS LSK/LV direkt auf die Rundfunksender geschalten werden, um über diesen Weg die DDR Bevölkerung per mündlicher Durchsage zu warnen bzw. Handlungshinweise für die Bevölkerung zu geben.

Als Anmerkung: auch in der damaligen BRD (West) gab es eine ähnliche Einrichtung Warnämter.

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Kommentare
Kommentar von Stammgast
- 17.02.2022 16:27

Steuerleitungen der WAZ

- KF 1019.... Fernsprech-Kommunikation vom MFNV Strausberg bzw. Bunker Harnekop zur WAZ

von der WAZ zu den Bezirken ( HSTL = Hauptsteuerleitung)
HSTL 1 = nach Rostock
HSTL 2 = nach Schwerin
HSTL 3 = nach Neubrandenburg
HSTL 4 = nach Potsdam
HSTL 5 = nach Frankfurt/Oder
HSTL 6 = nach Cottbus
HSTL 7 = nach Magdeburg
HSTL 8 = nach Halle
HSTL 9 = nach Erfurt
HSTL 10 = nach Gera
HSTL 11 = nach Suhl
HSTL 12 = nach Dresden
HSTL 13 = nach Leipzig
HSTL 14 = nach Karl-Marx-Stadt
HSTL 15 = nach Berlin

Rundfunkleitungen von WAZ zum Rundfunksender Berlin Nalepastrasse
P 2267
P 2268

Als MOD-Leitungen konnten diese Leitungen auf die DDR-Rundfunksender geschalten werden um Warnmeldungen an die Bevölkerung direkt zu sprechen.

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