Laut Chronik: Übergabe der Kaserne Basepohl mit gleichzeitiger Indienststellung des Fla-Raketenregiment - 5 (FRR-5), das Ausbildungsjahr 74/75 beginnt - Kommandeur ist Oberstleutnant Schömann, Heinz.
War FRR-5 nicht zuvor Flak-Rgt 5 ? Dann muss vor Indienststellung FRR-5 doch eine Verlegung gewesen sein.
FRR-5 erhält am 1. März 76 die Truppenfahne, übergeben durch den damaligen Chef MB-V, Generalmajor Goldbach. Nahm am 1. Mai dann auch gleich an der Parade in Berlin teil und nachfolgend an jeder Parade in Berlin.
1. Mai 1983: FRR-5 führt öffentliche Vereidigung in Malchin durch.
Das Flak-Rgt 5 (FR-5) "Otto Grotewohl" (Prenzlau) wurde mit Wirkung vom 1.11.1976 zur Flak-Abt.11 (FA-11) mit 3 FBttr'n S-60 umstrukturiert. Nach Herstellung der Gefechtsbereitschaft des FRR-5 zum 30.04.1978 wurde die FA-11 aufgelöst
Das FRR-5 war dem Chef Truppenluftabwehr (CTLA) des MB-V unterstellt und war mit dem System 2K11 "Krug" ausgestattet.
Die FRR Krug verfügten über - eine Führungsbatterie mit 1 P-40, 2 P-19 und 1 P-18, sowie mit dem Feuerleitkomplex 9S44 (K-1), - zwei Fla-Raketenabteilungen mit jeweils drei FRBttr'n (jede Fla-Raketenbatterie war ein Zielkanal), - eine Technischen Bttr. zur Vorbereitung der Fla-Raketen, - ein Nachrichtenkompanie, einen Pionierzug, eine Insatndsetzungskompanie und eine Kompanie Materielle Sicherstellung (früher Transport- und Versorgungskompanie)
Aufstellung erfolgte mit Hilfe Personal des FRR-13 Parchim der LSK/LV.
Im Jahre 1974 verließen einige Offiziere das FRR-13. Bis dahin vollkommen unüblich war ihre Versetzung zu den Landstreitkräften der NVA. Verständlich wurde das für uns erst, als bekannt wurde, dass auch die Truppenluftabwehr auf Fla-Raketenkomplexe sowjetischer Bauart umrüstete. Für eine schnellere Aufstellung benötigte man dort das Wissen und Können von Spezialisten. Der Befehl des Ministers für NV der DDR zur Aufstellung des FRR-5 istdatiert auf den 1. Dezember 1973. Bis 1978 wurde das FRR-5 Bernhard Bästlein in Basepohl formiert und mit dem FRK 2K11 Krug ausgestattet. Das Regiment unterstand dem Militärbezirk MB V, Neubrandenburg, und wäre im Ernstfall im Interesse der Landstreitkräfte eingesetzt worden. Bei dem Einsatz im Diensthabenden System der Luftverteidigung wurde die jeweilige diensthabende Einheit vom Gefechtsstand der 3.LVD in Cölpin geführt. Ein Regiment mit dem FRK 2K11 verfügte über zwei Fla-Raketenabteilungen. In der zuerst aufgestellten I. FRA des FRR-5 wurde Major Kocher, zuvor Ingenieur in der FRA-132, Tramm, als Kommandeur eingesetzt. Jede Abteilung besaß drei Batterien. Zu einer Batterie gehörten eine Raketenleitstation und drei Startrampen, montiert auf Kettenfahrzeugen. Eine FRA mit 2K11 war somit im Gegensatz zu einer FRA mit S-75 im Zielkanal dreikanalig, statt einkanalig. Es konnten gleichzeitig drei Ziele bekämpft werden. Wie beim S-75 standen sechs verschussbereite Raketen auf Startrampe je RLS zur Verfügung. Allerdings war der 2K11 nur in der Lage, jeweils eine Rakete bei einer Vernichtungswahrscheinlichkeit von 0,7 in das Ziel zu lenken.
Zum Bestand einer FRA gehörten weiterhin eine Führungsbatterie mit einer Aufklärungsstation im cm-Bereich 1S12 und einem bis zwei PRW-9. Dieser Funkmesskomplex trug auch die Bezeichnung P-40. Eine Technische Batterie sorgte im FRR für die Zuführung verschussbereiter Raketen.
Nach der 1978 abgeschlossenen Aufstellung des FRR-5 erfolgte die des FRR-3 des MB III in Hohenmölsen.
Die Entwicklung des 2K11 begann 1958. Es war der erste mobile FRK der Sowjetunion, wenn man den S-75 mit seiner mehrstündigen Auf- oder Abbauzeit als halbmobil betrachtet. Seine Gefechtseigenschaften entsprechen etwa denen des S-75. Modernisierungen für den Kampf gegen tieffliegende Ziele scheinen nicht in dem Maße erfolgt zu sein, wie beim S75. Die Besonderheit des 2K11 bestand in dem Einsatz von Staustrahlraketen. Das Triebwerk erhält dabei den zur Verbrennung des Kerosins notwendigen Sauerstoff aus der Luft. Die wird allein durch den im Flug entstehenden Luftdruck für die Verbrennung verdichtet. Deshalb sind weitere Starttriebwerke notwendig, um die Rakete auf die erforderliche Geschwindigkeit zu bringen. Auch beim S-75 wurde mit derartigen Raketen (17D, 22D) experimentiert. Letztendlich setzten sie sich trotz erheblicher Vorteile nicht durch. Der FRK 2K11 entsprach zum Zeitpunkt seiner Einführung in die NVA bereits nicht mehr dem technischen Höchststand. Etwa im Jahre 1988 begannen die sowjetischen Truppen der Luftverteidigung, den 2K11 Krug gegen den neuen FRK S-300 auszutauschen. Taktisch-technische Daten des Krug-A: Ausmaße der Vernichtungszone: nahe Grenze 9 km, ferne 50 km, obere 23,5 km, untere 250 m, max. Erhöhungswinkel 60° (?) Max. Zielgeschwindigkeit: 800 m/s Marschgeschwindigkeit der Rakete: 800 - 1000 m/s Masse einer Rakete 3M8M: 2450 kg Masse des Gefechtsteiles: 150 kg Zeit zur Herstellung der Gefechtslage bzw. Marschlage: 5 min Anzahl der verschussbereiten Raketen in der Batterie: 6 Nachladezeit von TLF auf Rampe: 10-15 min Sendeleistung am Antennenausgang: 750 kW Empfängerempfindlichkeit: 10-13 W Breite des Sendestrahls: 1° Verwendete Leitmethoden: Methode der halben Begradigung, Dreipunktmethode. Ansprechentfernung des Funkzünders: 50 m Literatur: Kneiphoff/Brix: Die Truppenluftabwehr der NVA, Berlin, 2005 www.pvo.guns.ru B.Keuthe im Kanonier 54
Mal was für die Freunde des 2K11 "KRUG"-Komplexes. Hier eine Szene vom Be-und Entladetraining. Sicher erinnert sich da der eine oder andere daran, wurde ja bis zum "abwinken" trainiert, egal bei welchem System man gedient hat.😅 Bildquelle: AR (Priv. Scan)
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