Unter Allgemeinmilit. Ausbildung - AMA- liefen doch Sturmbahn und solche Dinge. Bisher hatte sich dazu noch niemand zu Worte gemeldet. Daher dieses Thema hier angesprochen. Wie war denn das so im DHS mit der AMA ? Zu lesen war, daß nicht jeder daran teilnehmen konnte oder mußte.

Obwohl meine DHS-Zeit sehr kurz war, AMA fand für die sich im DHS befindenden AA nicht statt. Bei der Startbatterie gab es schon so genug Bewegung! Die Normzeiten waren so, dass eigentlich kaum einer sehr weit von seinem Platz entfernt tätig war. DHS und Sturmbahn passten da nicht zusammen. DHS und besondere Essenswünsche mitten in der Nacht passten da besser zusammen. Der Horror für die Küche in einer FRA während des DHS, vor Allem, wenn der Abteilungskommandeur noch Dienst hatte.

Ja, so ist des Soldaten Leben. Meine irreste AMA-Erfahrung. Zweimal Einsatz in der Braunkohle. Die allgemeinmilitärische Ausbildung sollte nebenbei fortgeführt werden. Im Winter hat die Situation vor Ort das verhindert. Im Sommer waren die Leute nach der Schicht fix und fertig. Geflochten 3 goldene Sterne sah das aber nicht so, regelmäßige Stubendurchgänge, antreten und Ex. Alle mit der Führung beauftragten Kompaniechefs wurden bestraft, weil sie die militärische Ordnung nicht durchsetzten. Wir Zugführer wurden nur nicht belobigt! Was für eine irre Welt und wir haben mitgemacht.

Ja, von manchen Dingen haben wir uns nicht abbringen lassen ... an mehreren Tagen machten wir Exerzierausbildung bei der Baumaßnahme Holzdorf vor dem Tower ... üben für irgendeinen Feiertag. Ich kann mich noch erinnern wie sich umstehende über uns lustig machten.
Soetwas ging halt vor, genau wie Polit, Parteiversammlung ... oft stand dann die Instandsetzung 2 Tage auf dem Hof und nichts tat sich ...

siehste doch: ein politisch hochmotivierter Soldat, dazu körperlich gestählt, das war doch der Traum unserer Führung.
Dafür mussten wird überall üben.

Politisch hoch motiviert, körperlich gestählt und der Erfolg war in der Regel sicher ... mit Bestenabzeichen und sonstigem klappte es dann schon. Das fachliche wurde ja quasi anerkannt und mal ein Auge dabei zugedrückt. Bei Bedarf konnten die Arbeit ja andere machen.

Dann gab es noch andere (motiviert, fachlich gut) aber halt im Thema Sport und Schießen nicht so fit. In diesen Disziplinen konnte man nicht so gut schummeln und die Leute hatten Pech - wie ich fast immer

Aber alles war ja zum Wohle des sozialistischen Wettbewerbes. Einmal durfte ich das hauen und stechen dazu life erleben .... alle Offiziere waren irgendwo und ich durfte antanzen. Dazu gab es sogar am Vortag eine Lifeübung nur im Rahmen der Werkstattbereiche ...

Ich erinnere mich auch noch an die eine oder andere Liste zum Thema Sportabzeichen welche am Schreibtisch erstand. Irgendeiner meinte es gut mit mir und hat mir das silberne verpasst. Unter Insidern gab das echtes Gelächter ...

Ich hatte das Ziel Militärsportabzeichen, weil es benötigt wurde und so "durfte" ich die Handgranate so lange werfen, bis ich die Note "2" dort erreichte......?
Ich hatte das Talent das Ding so zu werfen, dass ers IMMER bei 30m landete. Mit und ohne Anlauf, mit links oder rechts, egal wie ...30m und für die "2" waren etwas mehr gefordert.
Ich glaube irgendwann kam mir eine unter, die etwas leichter war da klappte es dann.
Nachher hatte ich immer einen Schein "Sport nach eigenem Ermessen"
Bis zur Pensionierung habe ich das dann durchgehalten.

Somit stand ich oft an der Strecke und habe die anderen angefeuert....... , also habe ich ja auch teilgenommen.

Wie überall, wer sich verdrücken konnte tat es. Wer keine Beziehungen dazu hatte, war eben mit Pech bestraft und durfte nach dem Schießen auch die Waffen der " Drückeberger" putzen. Selbst im Kfz-Unwesen gelang es sich abzuseilen. Denn Begründen zur Herrichtung des Autos für den nächsten Tag zogen meistens.

Insgesamt lies die AMA für DHS Kräfte doch sehr zu Wünschen übrig. Denn der Peronalmangel hielt die Besatzungen im Rhythmus Dienst- Bereitschaft--Frei/Urlaub. Für AMA Ausbildung blieb wenig Platz. Ich meine, dadurch war das Personal eigentlich unzureichend auf reale Kampfhandlungen vorbereitet. Unweigerlich würde so ein Zustand zu unerwartet hohen Verlusten führen.

Trotzdem haben wie es geschafft, auch AMA im Dienst mit unterzubringen.
Schlecht vorbereitet ? Selbst die sich selbst überschätzende USA schafft es nicht eigene Soldaten 100%tig auf den Krieg vorzubereiten.

Gut , hinbekommen die AMA. Aber 90% der Zeit war Fußball spielen angesagt, 8 % Schießausbildung und 2% Schutz und der Rest wurde in den Skat gedrückt mit Wissen bis zur Führung.

na so ein Gammel gab es bei uns nicht... In der Regel konnte der Schein "Dienst nach eigenem Ermessen"
aber dafür sorgen, dass zufällig geplante AMA umgangen werden konnte.