Zitat von Seifert im Beitrag #2sehr altes Modell ... ich schätze operativ taktische Rakete 8K11 ca. 1975 ... im Bild fehlt noch die Startrampe 2P19 auf Ketten
Leider täuschen Dich Deine Schätzungen etwas, denn 1975 gab es in der NVA keine Raketen 8K11 mehr. Die letzten 4 Raketen 8K11 wurden im April 1971 auf dem Polygon Kapustin Jar von Ketten-Startrampen 2U218 durch Besatzungen aus der 7., 8. und 9. Bttr. der 5. Raketenbrigade verschossen.
Kleiner Zusatz: 7.,8.,9. Bttr. lässt eindeutig auf die III. Raketenabteilung der Brigade schließen. So war es auch, denn nur noch dort gab es die zwischenzeitlich "eingemotteten" und im Mai 1968 wieder entkonservierten Ketten-Startrampen 8U218. Deren Ende wurde im Sommer 1971 eingeleitet, im Jahre 1975 meldete der Chef Panzerdienst im MfNV den Abschluss der Verschrottung dieser Rampen im Panzergerätelager Ostritz. Die NVA verfügte insgesamt über 7 dieser Rampen. Die "siebente" entging der Verschrottung und stand bis zur Wendezeit vor dem Armeemuseum in Dresden. Dann fand diese letzte verbliebene Startrampe dankbare Interessenten jenseits des großen Teiches.
Nachfolgemodell der alten 8K11 wurde die Rakete 8K14. Diese wurde nicht mehr von der Kettenstartrampe 8U218 (erkennbar an je 1 seitlichen Pressluftflasche) gestartet sondern von der neueren Kettenstartrampe 2P19 (mit je 2 seitlichen Pressluftflaschen). Eingeführt wurde die 2P19 ab 1964 in die 2. RA der Brigade, 1967 verfügte die 5.RBr bereits über 6 Stck. der neuen Startrampen. Im Bestand dieser Brigade verblieben einige Kettenstartrampen 2P19 noch bis 1975. Ab Ende der 60er Jahre begann der schrittweise Umstieg auf die Räder-Startrampen 9P117M. 4 Stück davon erhielt die Stallberger Brigade bereits 1969.
Netzfund Der Operativ-taktische Raketenkomplex 9K72 "ELBRUS", basiert auf dem sowjetischen MAZ 543. Er kam als überschweres Basisfahrzeug der Größenklasse VIII ab 1967 zu den Raketentruppen der Nationale Volksarmee. Der beeindruckende Drehmoment starke V-12 Dieselmotor mit 38,8 Liter Hubraum aus dem Panzerbau, brachte bei einer Drosselung von Knapp 1000 auf 525 PS ein verbessertes Drehmoment und erhöhte außerdem die Haltbarkeit, sowie die Zuverlässigkeit des Triebwerks. Die Antriebsformel ist 8x8. Dieses geländegängig Fahrzeug ermöglichte den Transport, die Überprüfung und die Überführung der Rakete 8K14 (300 Kilometer Reichweite) aus der Marsch- in die Gefechtslage. Zum Start wurde die Rakete betankt und mit dem entsprechenden Gefechtskopf versehen, um anschließend senkrecht gerichtet und gestartet zu werden. Die hier abgebildete Startrampe der 5. Raketenbrigade aus Demen ist mit dem ab 1988, laut Dienstvorschrift K 052/3/016 eingeführten Verzerrungsanstrich versehen.
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