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Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 63 mal aufgerufen
 MB V/5.Armee Allgemein
Clausewitz Offline



Beiträge: 2
Punkte: 6

25.05.2023 18:18
FuFuTAB-5 Antworten

Das Foto zeigt ein Rahmenantennensystem eines Funkpeilers R-359 des FuFuTAB-5 aus Glöwen in unserer Kurzwellen - Peilstelle in Wiek auf Rügen im Sommer 1990.
Quelle: Manfred Bischoff

Angefügte Bilder:
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Siegfried Offline



Beiträge: 15
Punkte: 19

07.10.2023 22:17
#2 RE: FuFuTAB-5 Antworten

Quelle: Nabo

Truppenfahne des FuFuTAB-5 – Der letzte Tag der DDR
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Vom Tag der Aufstellung des FuFuTAB-5 am 1. Dezember 1986 in Schwerin bis zum letzten Tag der DDR und somit auch der NVA am 2. Oktober 1990, war ich Angehöriger des Fahnenkommandos. _
Aus dem Buch „Paraden und Rituale der NVA“:
Wie es einem Kommandeur erging, dem man im Zuge der Auflösung der NVA befohlen hatte, seine Truppenfahne einzuholen und abzugeben, beschreibt Klaus Heyde in einem Erlebnisbericht.
>>(…) Nun sollte ich als Kommandeur die Fahne des Truppenteils einfach einrollen und abgeben? Mir war klar, das würde ich nie tun. Abgeben würde ich >>meine<< Truppenfahne niemals. Ich traf eine einsame Entscheidung, eine Entscheidung, mit der ich, und wie sich herausstellte, auch das Militärhistorische Museum, recht gut leben kann. Ich ordnete an, dass ein feierlicher Appell auszurichten ist, bei dem sich alle Armeeangehörigen in würdiger Form von >>ihrer<< Truppenfahne verabschieden können. Zu diesem Zeitpunkt gab es in der NVA laut Ministerbefehl die Uniformart Paradeuniform bereits nicht mehr. Für die Armeeangehörigen sei es bequemer, mit Halbschuhen statt mit Stiefeln herumzulaufen. Der wirkliche Grund war aber ein anderer. Es sollte einfach nicht mehr zum Tragen der Auszeichnungen im täglichen Dienst kommen.
Mein Plan sah vor, einen feierlichen Appell durchzuführen, natürlich in Paradeuniform und vollen Ornat. Ein letztes Mal wurde die Truppenfahne auf den Appellplatz getragen, wo Soldaten, Unteroffiziere, Fähnriche, Offiziere und Zivilbeschäftigte ihr durch Stillstehen und Blickwendung noch einmal die Ehre erwiesen. In einer letzten Rede wiederholte ich, was mir Generalmajor Löffler gesagt hatte, als er mir die Fahne übergeben hat: >>Kommandeur – ich verpflichte Sie mit dieser Truppenfahne dazu, alles zu tun, um dieses Banner höchster militärischer Ehre immer in Würde zu behandeln und zu verhindern, dass dieser Truppenfahne jemals Schande zugefügt wird.<< Dass die Angehörigen des Truppenteils alle meinem Aufruf zu diesem Appell in Paradeuniform gefolgt waren, hatte mich sehr bewegt. Ich erklärte ihnen, dass ich es als einen Akt der Demütigung empfinden würde, die Fahne einzurollen und abzugeben. Man wollte uns die Truppenfahne nicht einfach wegnehmen, man forderte uns auch noch auf, sie herzugeben und selber abzuliefern. Jeder ordentliche und pflichtbewusste Soldat dieser Welt weiß, dass das unehrenhaft ist. Anschließend hatten die Angehörigen des Truppenteils die Möglichkeit, sich ganz persönlich von der Truppenfahne zu verabschieden, Das geschah in Abweichung von der sonst üblichen Form, indem jeder einzeln vor die Fahne trat und ihr die Ehrenbezeigung oder kurz mit gesenktem Kopf verharrte. Es war eine militärisch eher ungewöhnliche Form, aber sie passte genau zu diesem insgesamt außergewöhnlichen Zeremoniell. In der entsprechenden Ordnung der NVA war vieles geregelt, aber wie eine Truppenfahne an den potenziellen Gegner zu überreichen ist, war da nicht geregelt. Ein letztes Mal erklang die Nationalhymne. 12 Salutschüsse begleiten das Einrollen der Truppenfahne, von der ich vorher alle Ehrenabzeichen und -schleifen entfernt hatte. Dann salutierten alle ein letztes Mal. Die Fahne wurde ins Dienstzimmer des Kommandeurs gebracht und ging dann einen Weg, den sich die Erfinder dieser Maßnahme sicher anders vorgestellt hatten.
Kurze Zeit später verließ eine verpackte Fahne das Zimmer des Kommandeurs und trat ihren weiteren Weg an, wohin auch immer der führte. <<
Foto: Das letzte Kommando am 2. Oktober 1990 (Privatarchiv)

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