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Dieses Thema hat 10 Antworten
und wurde 889 mal aufgerufen
 FlaRakG-52
Jumbo Offline



Beiträge: 10
Punkte: 14

23.06.2017 21:42
FlaRakG 52 Antworten

Die Fla-Raketen der NVA Luftverteidigung gingen in der Masse zur Auflösung.
Für FRR-31 Straßgräbchen , FRR-13 Parchim , FRR-23 Stallberg , 51. FRBr Sprötau kamen kamen Auflösungsstäbe und die wurden den Abwicklungsstäben unterstellt.

Bei 41. FRBr Ladeburg und 43. FRBr Sanitz rückten Kommandeursgruppen an. Das bedeutete erst einmal Weiterverwendung.
Vorgesehen war ab 3.10.90 die jeweilgen FRAG mit dem Komplex S-200 und je ein Komplex S125 weiter zu betreiben.
Die S-75 Standorte sowie die S-125 Standorte sollten dann jedoch recht zügig ausgegliedert werden und kamen zur Abwicklung.
Übrig blieben Teile des Brigadestabes und die Stabs-und Versorgungskompanie..
Gemäß den geltenden Befehlen blieben ab 3.10.90 die DDR-Strukturen und Verfahren befristet bestehen. Damit auch die Takt. Bezeichnung der Verbände.
Nur hatten die dortigen Verbandsstäbe ihre Vorgesetzten nicht mehr bei den LVD und in den GS der LVD, sondern im Kdo LSK/LV-Vorbereitungsstab 5.LwDiv in Strausberg/Eggersdorf sowie im LV-Gefechtstand Fürstenwalde direkt.
Auch daran erkennen wir, sämtliche Fernmeldeverbindungen waren neu zu organisieren.

Carlos Contreras Offline



Beiträge: 21
Punkte: 25

23.06.2017 22:56
#2 RE: FlaRak in Ostdeutschland Antworten

Wirre Zeiten damals und große Zweifel ob die Verantwortlichen im BMvg/FüL ( Führungsstab Luftwaffe) wussten was sie tun.
Oft überwarfen sich Festlegungen von dort und vom Luftwaffenamt im Stundentakt und zum Feierabend lag die Version 15 zum selben Sachverhalt vor. Oft waren wir heilfroh, die Version1 doch nicht gleich zur Truppe durchgereicht zu haben.
Die 41.FRBr trug sogar bis Januar 1992 diese Bezeichung.
Da im Gebiet der ehemaligen DDR weder NATO-Truppen noch NATO-Waffen zum Einsatz kommen sollten, waren die "Verteidigungsaufgaben" auf ehemalige NVA Strukturen umzusetzen.

Carlos Contreras Offline



Beiträge: 21
Punkte: 25

23.06.2017 23:19
#3 RE: FlaRak in Ostdeutschland Antworten

41.FRBr sollte FlaRak-Geschwader 52 werden. Aber schon die Strukturplanung zeigt das dies nur Show zur Verdeckung einer anderen Maßnahme war. Timeline stand mit 1.1.1992. Denn das Geschwader sollte nur 128 Mann umfassen.

- Stab und Stabs+Versorgungsstaffel in Ladeburg auf Basis des Stab 41. FRBr mit 39 Soldaten.
- 1.+2. FlaRakStff in Badingen mit S-200 auf Basis FRAG-411 mit 2x 10 Sold.
- 3.+4. FlaRakStff in Fehrbellin mit S-125 auf Basis FRA-4132 mit 2x 10 Sold.
- 5. FlaRakStff in Klosterfelde auf Basis TA-4120 mit 10 Sold.
- 6. FlaRakStff in Schönermark mit S-125 auf Basis FRA-4131 mit 10 Sold.
- LwSanStff in Ladeburg auf Basis FuTA-4101 mit 25 Sold. + 5 Ziv.

Natürlich wurde Med-Punkt Ladeburg die SanStff. Die Staffeln Fehrbellin, Klosterfelde, Schönermark kamen nir zur Aufstellung.
Hier war eine Besonderheit. Ungefähr im März 1991 verlegte die Bundeswehr GEHEIM eine FlaRak-Gruppe aus den alten Bundesländern. GEHEIM, weil es gegen die Absprachen 2+4 verstieß. Die dann in Ladeburg, Fehrbellin, Klosterfelde, Schönermark stationiert war.
Es gab NULL Vertrauen zu Ex-NVA Soldaten und bei möglichem eingreifen der Russen sollte die Luftabwehr der Hauptstadt im Sinne der Staatsorgane und der Bw-Truppen mit Sicherheit gesichert sein.
In dem Sinne war FlaRakG-52 nur Show zur Deckung der Aktion dieser FlaRak-Gruppe.
Selbst in Strausberg war erstaunen um Entdeckung dieser Aktion. Denn die FlaRak-Gruppe (West) konnte auch nur vom Stammverband West geführt und eingesetzt werden.

Carlos Contreras Offline



Beiträge: 21
Punkte: 25

06.11.2018 14:48
#4 RE: FlaRak in Ostdeutschland Antworten

Ergänzug:

Nach der Übernahme S200 durch die Bw war die Einsatzbereitschaft im Plan auf eine längere Zeit der autonomen deutschen Streitkräfte Ost ausgerichtet. Also so lange noch die Russen im Land waren.
Dieser Plan lief aber schon 1991 aus dem Ruder. Da die Kommandeure von Heer, Luftwaffe und Marine ihren Führungsanspruch ohne das Bundeswehrkommando Ost zeitig durchzusetzen vermochten und damit diese "Streitkräfte Ost" bereits 1991 auf der direkten Unterstellungsrolle standen.
Schon aus den StaN waren die fiktiven FlarakG-51 und 52 zum allseitigen Waffeneinsatz nicht in der Lage. Es gab daher auch keine einsatzbereiten Raketen.
Kompensierend war eine Hawk-Gruppe "geheim" nach Ostdeutschland verlegt worden in war im Raum Berlin einsatzbereit gehalten. Um ggf. aufkommende russische Spinnereien im Zaum zu halten.
Ein Faktum gegen S200 war auch, dass sie nicht gegen sowjetische/russische Flugzeuge hätten eingesetzt werden können. Da die Freund/Feind Kennung nicht abgeschalten werden konnte.
Die S200 eigneten sich aber gut für Presserummel und zum erforschen der Einsatzkenndaten und zur Beschäftigung übernommenen NVA-Personals bis deren Überprüfung und Ausbildung abgeschlossen war.

Ladeburg Offline



Beiträge: 19
Punkte: 23

09.12.2020 21:50
#5 RE: FlaRak in Ostdeutschland Antworten

Zitat von Carlos Contreras im Beitrag #3
41.FRBr sollte FlaRak-Geschwader 52 werden. Aber schon die Strukturplanung zeigt das dies nur Show zur Verdeckung einer anderen Maßnahme war. Timeline stand mit 1.1.1992. Denn das Geschwader sollte nur 128 Mann umfassen.

- Stab und Stabs+Versorgungsstaffel in Ladeburg auf Basis des Stab 41. FRBr mit 39 Soldaten.
- 1.+2. FlaRakStff in Badingen mit S-200 auf Basis FRAG-411 mit 2x 10 Sold.
- 3.+4. FlaRakStff in Fehrbellin mit S-125 auf Basis FRA-4132 mit 2x 10 Sold.
- 5. FlaRakStff in Klosterfelde auf Basis TA-4120 mit 10 Sold.
- 6. FlaRakStff in Schönermark mit S-125 auf Basis FRA-4131 mit 10 Sold.
- LwSanStff in Ladeburg auf Basis FuTA-4101 mit 25 Sold. + 5 Ziv.

Natürlich wurde Med-Punkt Ladeburg die SanStff. Die Staffeln Fehrbellin, Klosterfelde, Schönermark kamen nir zur Aufstellung.
Hier war eine Besonderheit. Ungefähr im März 1991 verlegte die Bundeswehr GEHEIM eine FlaRak-Gruppe aus den alten Bundesländern. GEHEIM, weil es gegen die Absprachen 2+4 verstieß. Die dann in Ladeburg, Fehrbellin, Klosterfelde, Schönermark stationiert war.
Es gab NULL Vertrauen zu Ex-NVA Soldaten und bei möglichem eingreifen der Russen sollte die Luftabwehr der Hauptstadt im Sinne der Staatsorgane und der Bw-Truppen mit Sicherheit gesichert sein.
In dem Sinne war FlaRakG-52 nur Show zur Deckung der Aktion dieser FlaRak-Gruppe.
Selbst in Strausberg war erstaunen um Entdeckung dieser Aktion. Denn die FlaRak-Gruppe (West) konnte auch nur vom Stammverband West geführt und eingesetzt werden.


Die ehemalige Luftwaffenkaserne des FlaRakG 52 Bernau/Ladeburg
wurde zunächst von der NVA in den 1960ger Jahren errichtet und dann noch von 10/1990 bis 1996 von der Bundeswehr weiter betrieben.
Wenn man genau hinschaut erkennt man den Kasernen typischen Grundriß inclusive der Umzäunungsmauer, die heute noch steht. Seit Jahren wir die Liegenschaft zivil betrieben.

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Ladeburg Offline



Beiträge: 19
Punkte: 23

24.06.2021 16:27
#6 RE: FlaRak in Ostdeutschland Antworten

im Bild Kulturhaus ex 41. FRBr/ FlaRakG 52 und dahinter der durch Bw errichtete Rifu-Turm zur Anbindung an AutoFü , nebst dann auch Antennen der überörtlichen Flugsicherung nach 1990.

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Jupp Offline




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01.07.2022 10:17
#7 RE: FlaRak in Ostdeutschland Antworten

Wappen

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Babylon Offline



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22.09.2023 22:40
#8 RE: FlaRak in Ostdeutschland Antworten

Am 01. Oktober 1991 erfolgt die Indienststellung des FlaRakG 52 gem. dem seit 1.4.91 geltenden ersten STAN Bundeswehr Ost..
Die Personalstärke betrug zu diesem Zeitpunkt nur noch 355 Mann.

Das Geschwader bestand aus
- Stab,
- Stabs- und Versorgungsstaffel,
- Luftwaffensanitätsstaffel ( Standort Ladeburg ),

- 1.Staffel ( Feuerleitzug und Abschusszug ) und
- 2. Staffel (Ingenieurtechniche Unterstützung, Raketenmontage und Betankung, Verpflegung, Fernmeldewesen, Nachschubunterstützung am (Standort Badingen / Osterne).

Babylon Offline



Beiträge: 61
Punkte: 113

22.09.2023 22:41
#9 RE: FlaRak in Ostdeutschland Antworten

Aufgabe des FlaRakG 52 ist der Schutz des Luftraumes über den neuen Bundesländern bis zum Abzug der sowjetischen Streitkräfte im April 1992. Das FlaRakG 52 hat den Auftrag mit dem Waffensystem S-200 einen zeitlich begrenzten Beitrag zur Luftverteidigung in der 5. Luftwaffendivision zu leisten. Es soll die Einsatzbereitschaft erhalten und nach Ende der Nutzung des Waffensystems bei der Konversion unterstützen. Außerdem soll es bei der Vorbereitung der Verlegung eines gemischten PATRIOT / HAWK Raketengeschwaders in die neuen Bundesländer mitwirken.

Im November 1991 werden auf dem Gelände des Gefechtsstandes Ladeburg / FuTA die Radarsystem P-15 und P-18 abgebaut und im Dezember die verblieben P-37 Radarstationen mit Freund / Feind Kennungssystem von Siemens ausgestattet, wovon eine im Januar 1992 im Standort Osterne aufgestellt wird.

Am 07. September 1992 wird der Einsatzauftrag für das Waffensystem S-200 beendet und es beginnen die ersten Schritte zur Außerdienststellung des Standortes Badingen / Osterne. Der Abbau des Waffensystems beginnt Ende Oktober 1992.

Am 10. Dezember 1992 erfolgte die Außerdienststellung des Gefechtsstandes, des Bunkers Ladeburg und die Außerdienststellung der S-200 Systeme. Der Radarführungsauftrag des Geschwaders endet am 16. Dezember 1992.
Die Fernmeldezentrale im Bunker Ladeburg wurde am 20. Dezember abgeschaltet.

Zum 31. Dezember 1992 wurde der Standort Klosterfelde geschlossen. Der Einsatzauftrag für das FlaRakG 52 ist beendet und die 1.und 2. Staffel werden aufgelöst.

Ab Januar 1993 gibt es die ersten Vorbereitungen für eine mögliche Verlegung des Fla.-Raketengeschwader 2 (FlaRakG 2) von Bremervörde nach Ladeburg.

Im März 1993 wurde durch das Bundesministerium für Verteidigung die Auflösung des FlaRakG 52 bis zum Ende des Jahres beschlossen. Es wird jedoch weiterhin vorgesehen den Standort als neuen Standort für Fla-Raketengeschwader 2 mit dem Waffensystem Patriot zu nutzen. Das Nachkommando des FlaRakG 52 wird dem FlaRakG 2 unterstellt.

Im September 1993 ist der Abtransport des Waffensystems S-200 aus Badingen / Osterne abgeschlossen. Ein Teil der Technik wurde zu Erprobungen in die USA abtransportiert. Am 30. September wird der Standort geschlossen.

Die feierliche Ausserdienststellung des Fla-Raketengeschwaders 52 erfolgt am 15. Dezember 1993.

Am 31.Dezember 1993 wird das Geschwader aufgelöst.

Babylon Offline



Beiträge: 61
Punkte: 113

22.09.2023 22:41
#10 RE: FlaRak in Ostdeutschland Antworten

Im Juni 1994 wird der Stab des Flugabwehrraketengeschwaders 2 von Bremervörde nach Ladeburg verlegt. Dies ist allerdings nur eine Zwischenstationierung, im September 1996 wird das Geschwader nach Bad Sülze verlegt. Zur Verlegung der Waffensysteme PATRIOT oder HAWK nach Ladeburg und dem längerfristigen Ausbau als Bundeswehrstandort ist es nicht gekommen.

Ende 1996 wird die Kaserne in Ladeburg und damit der Standort endgültig geschlossen.

Fernsehprogramm Offline



Beiträge: 3
Punkte: 7

22.09.2023 22:43
#11 RE: FlaRak in Ostdeutschland Antworten

Noch ein Blick in die Kaserne. Jetzt am Wochenende stand mal das Tor auf. Der Richtfunkturm entstammt der Bundeswehrzeit.

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