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Dieses Thema hat 1 Antworten
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 Museen
Friedrich Offline



Beiträge: 46
Punkte: 58

18.05.2021 16:58
Technikmuseum Pütnitz Antworten

5 Millionen Euro fürs Pütnitzer Technikmuseum vom Land in Aussicht
Das Wirtschaftsministerium stellt dem Technikmuseum in Pütnitz fünf Millionen Euro zur Verfügung. Die Stadt Ribnitz-Damgarten als Eigentümerin der Hallen würde das Geld nicht nur gern für die Grundsanierung der drei Hallen des Museums nutzen. Es besteht noch Diskussionsbedarf.

Die fünf ehemaligen Seeflugzeughallen auf der Halbinsel Pütnitz wurden Mitte der 1930er-Jahre im Zuge der Wiederaufrüstung Deutschlands mit ihrer für die damalige Zeit ingenieurtechnisch sehr anspruchsvollen freitragenden Dachkonstruktion errichtet. Aber nicht nur Bau und Architektur machen die Hallen so interessant. Sie spiegeln auch politische und gesellschaftliche Veränderungen und Brüche wider.

Nach der militärischen Nutzung bis 1945 wurden die Hallen von der Boddenwerft Damgarten für den Bau von Fischkuttern genutzt. Die friedliche Nutzung dauerte allerdings nur von 1948 bis 1951. Anfang 1952, in der Zeit des Kalten Krieges, wurde der gesamte Platz einschließlich der Hallen von Jagdfliegern der sowjetischen Luftstreitkräfte in Beschlag genommen. 1994 erfolgte deren Abzug.

Alle fünf Hallen stehen auf der Denkmalschutzliste des Landkreises Vorpommern-Rügen. Eigentümerin ist die Stadt. Die Hallen 1, 2 und 3 nutzt der Technikverein Pütnitz zu Ausstellungs- und Reparaturzwecken. An den Hallen hat allerdings im Laufe der Jahrzehnte der Zahn der Zeit genagt. Viele Fenster sind undicht oder fehlen ganz, Bäume und Buschwerk haben sich in den Fundamentbereichen angesiedelt. Ein besonders großes Problem sind die undichten Stellen in den Dächern. Frost und eindringendes Regenwasser haben an vielen Stellen im Beton ihre Spuren hinterlassen. Die Sanierung der Hallen ist dringend notwendig.

Da gibt es jetzt Bewegung. In der jüngsten Sitzung der Stadtvertretung sagte Susann Wippermann von der Fraktion SPD/Grüne, ihr sei bekannt, dass im Wirtschaftsministerium für das Technikmuseum 5 Millionen Euro zur Verfügung stehen und von der Stadt bereits hätten abgerufen werden können. Diese Mittel seien ausschließlich für die Sanierung von Halle 2 des Technikmuseums vorgesehen, so Susann Wippermann.

Museum als touristische Attraktion
Bürgermeister Thomas Huth (Die Unabhängigen) informierte darüber, dass das Wirtschaftsministerium diese Summe in einem Letter of Intent in Aussicht gestellt habe. Es treffe aber nicht zu, dass man dieses Geld schon hätte abrufen können. Wie er auf Nachfrage mitteilte, seien erst einmal bestimmte Vorbedingungen zu erfüllen. Bauamtsleiter Heiko Körner ergänzte, dass es auch nicht zutreffe, dass dieses Geld ausschließlich für die Halle 2 vorgesehen sei. Das stehe so nicht im Letter of Intent.

Pressesprecher Gunnar Bauer bestätigte, dass Wirtschaftsminister Harry Glawe gegenüber der Stadt Ribnitz-Damgarten in dem erwähnten Letter of Intent angekündigt habe, „einen Investitionsbedarf von etwa fünf Millionen Euro für die Ertüchtigung des Technikmuseums im Rahmen der Infrastrukturförderung zu berücksichtigen“. Ziel sei es, ein „attraktives Museum als touristische Attraktion aufzubauen“.

Beabsichtigt ist eine Förderung im Rahmen der GRW-Förderung mit dem dort jeweils geltenden Förderhöchstsatz. Die GRW ist das zentrale Förderprogramm für die Förderung von Investitionsvorhaben der gewerblichen Wirtschaft, einschließlich Tourismus. Der Förderhöchstsatz betrage für Infrastrukturprojekte bei Bewilligung bis zum 31. Dezember 2023 95 Prozent. Darüber informierte Klaus-Dieter Frey, im Wirtschaftsministerium für die Abteilung Wirtschafts- und Technologieförderung zuständig, in einem Antwortschreiben an den SPD-Fraktionsvorsitzenden im Landtag MV, Thomas Krüger, und SPD-Landtagsmitglied Thomas Schwarz. Sie hatten sich unter dem 30. April dieses Jahres mit einer entsprechenden Anfrage an ihn gewandt.

Wie Klaus-Dieter Frey weiter mitteilte, werden im Rahmen der Förderung auch die notwendigen Planungs- und Beratungsleistungen gefördert. Nach Antragstellung und dem „Vorliegen der maßgeblichen Unterlagen wird der entsprechende Zuwendungsbescheid zeitnah erstellt.“
Ein Fördermittelantrag seitens der Stadt Ribnitz-Damgarten als Eigentümerin der Hallen liege bisher noch nicht vor, teilte das Wirtschaftsministerium mit. Daran werde gearbeitet, informierten Bürgermeister Thomas Huth und Bauamtsleiter Heiko Körner. „Wir freuen uns sehr darüber, dass das Ministerium diese 5 Millionen Euro in Ausschicht gestellt hat. Unser Ziel ist es, dieses Geld in die Sicherung der Standfestigkeit und für die Dachsanierung aller fünf Hallen, mindestens aber von vier Hallen, einzusetzen. Das wäre neben den Hallen 1 bis 3 des Technikmuseums auch die Halle 4. Halle 4 deshalb, weil es auch für diese mittlerweile einen Nutzer gibt. Darüber werden wir mit dem Wirtschaftsministerium reden“, so Thomas Huth abschließend.

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Damgarten Offline




Beiträge: 6
Punkte: 6

18.05.2021 17:16
#2 RE: Technikmuseum Pütnitz Antworten

Der Hintergrund ist Bau des Center-Parcs "Bernsteinresort" auf dem Flugplatzgelände. In dem das Museum als Touri-Erlebnis-Location einbezogen wird.

Mega-Tourismus-Projekt an der Ostsee geplant: Center Parcs kommt nach MV

Für 220 Millionen Euro soll auf der Halbinsel Pütnitz ein Ferienpark mit insgesamt 600 Ferienhäusern entstehen. Weitere Projekte sollen das Konzept abrunden. Doch die Entmilitarisierung des Flugplatzes stellt die Beteiligten vor finanzielle Herausforderungen. Unterstützung kommt aus Schwerin.

Jetzt steht es fest: Mecklenburg-Vorpommern bekommt einen Center Parc. Das bestätigte das französische Mutter-Unternehmen, die Groupe Pierre et Vacances. Eine entsprechende Absichtserklärung zwischen der Stadt Ribnitz-Damgarten und Center Parcs stehe kurz vor der Unterzeichnung.

Center Parcs plant, rund 220 Millionen Euro auf dem ehemaligen Flugplatzgelände auf der Halbinsel Pütnitz zu investieren. Auf 120 Hektar sollen demnach 600 Ferienhäuser und -appartments mit insgesamt 2800 Betten entstehen. Das ist ein etwas kleinerer Park als zuletzt gebaute Center Parcs. In Leutkirch im Allgäu beispielsweise wurde vor zwei Jahren ein Ferienpark mit 1000 Ferienhäusern eröffnet.

Jährlich rund 600 000 Übernachtungen geplant
Auf Pütnitz rechnet der Investor mit jährlich rund 600 000 Übernachtungen. 175 Vollzeitarbeitsplätze sollen entstehen. Geplant ist, dass der Park 2024 eröffnet.

Hintergrund ist, dass der geplante Center Parc zwar der größte, aber nur ein Baustein des Tourismusprojektes „Bernsteinressort“ sein soll. In Zusammenarbeit mit der Stadt Ribnitz-Damgarten und weiteren Partnern solle die Halbinsel laut Frank Daemen, Geschäftsführer Center Parcs Deutschland, zu einer „touristischen Gesamtdestination“ entwickelt werden, die individuell auf die Region zugeschnitten sei.

Das Gelände biete Raum, um Ferienhäuser weiteren Freizeitangeboten zu verbinden. Auch die Möglichkeit, hochwertige Freiflächen zu schaffen sowie natürliche Lebensräume im Konzept zu berücksichtigen, „war für die Standortwahl für uns ausschlaggebend“, so Daemen.

Bereits 2018 war bekannt geworden, das Center Parcs an dem Standort Pütnitz interessiert ist. Zuvor war ein sogenanntes Raumordnungsverfahren abgeschlossen worden, dass den Weg frei gemacht hat für die touristische Entwicklung der Halbinsel.

Einer der nächsten wichtigen Schritte sei die Altlastensanierung und Erschließung des Geländes. Gerade die Entmilitarisierung des Flugplatzes stellt die Beteiligten vor finanzielle Herausforderungen. Unterstützung kommt dafür aus Schwerin.
Das Wirtschaftsministerium hat bei Gesamtkosten für diesen Teil in Höhe von rund 45,5 Millionen Euro dafür Fördermittel in Höhe von rund 43,2 Millionen Euro zugesichert. Unter anderem ist eine Kampfmittelberäumung notwendig. „Mit der anstehenden Erschließung des Geländes werden die Voraussetzungen für die wirtschaftliche Entwicklung des Standortes geschaffen“, so Wirtschaftsminister Harry Glawe.

Mit der Ansiedlung eines Center Parcs werde Mecklenburg-Vorpommern um eine touristische Attraktion reicher. Nicht nur Ribnitz-Damgarten profitiere, sondern die gesamte Region.

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