achtes Weltwunder Die meisten von euch werden in der Schule die sieben Weltwunder kennengelernt haben, auch wenn die wenigsten sie noch aufzählen können. Für viele Menschen fehlt jedoch ein Name auf dieser Liste: Die „Pink and White Terraces“ in Neuseeland. Die geologische Formation am Ufer des Lake Rotomahana galt bis ins 19. Jahrhundert als das „achte Weltwunder.“
Eine fünfjährige Studie des „Institute of Geological and Nuclear Sciences“ in Neuseeland kam im vergangenen Jahr zu dem „unausweichlichen Schluss“, dass die Terassen, die in Maori „Fontaine des bewölkten Himmels“ genannt werden, am 10. Juni 1886 durch einen Vulkanausbruch zerstört wurden. Ein Team von Wissenschaftlern aus Neuseeland und Australien versuchte mit Hilfe von Unterwasser-Sonaren, Vermessungen und Fotos zu bestimmen, was am Tag des Vulkanausbruchs passierte und wie die Region in den darauf folgenden Tagen geologisch davon beeinflusst wurde.
Die „Pink and White Terraces“ wurden offenbar doch nicht zerstört In einer Studie, die im „Journal of the Royal Society of New Zealand“ veröffentlicht wurde, behaupten die Forscher Rex Bunn und Sascha Nolden jedoch, dass die Terassen nicht zerstört oder auf den Grund des Lake Rotomahana geschoben wurden, sondern zehn bis fünfzehn Meter oberhalb des Ufers unter Schichten aus Schlamm und Asche liegen. Diese Schlussfolgerung basieren auf kartografischen Informationen des deutsch-österreichischen Geologen Ferdinand von Hochstetter. Die Tagebücher Hochstetters enthalten eine detaillierte Beschreibung der Lage der Terassen. Im Gespräch mit der britischen Tageszeitung „The Guardian“ sagt Rex Bunn: „Unsere Forschung basiert auf der einzigen Vermessung dieses Teils von Neuseeland, dementsprechend sind wir sehr zuversichtlich, dass diese Kartographie verlässlich ist. Hochstetter war ein sehr kompetenter Kartograf.“ Hochstetter wird oft als „Vater der neuseeländischen Kartografie“ bezeichnet und wurde oft von der neuseeländischen Regierung angestellt, um die Inseln zu vermessen.
Bisherige Forschung soll auf falschen Daten basieren Laut Nolden und Bunn basierten die Schlussfolgerung des Institute of Geological and Nuclear Sciences auf 130 Jahre alten kartographischen Informationen. Bunn behauptet, die Terassen wären nie von der Regierung vermessen worden, also gäbe es keine Aufzeichnungen ihrer geographischen Position. Die besondere Form und Färbung der Terassen entstand durch Wasser, das damals aus zwei Geysiren nahe des Seeufers über die Terassen floss. Seit der Veröffentlichung dieser Studie hoffen viele Neuseeländer nun, dass die „Pink and White Terraces“ ihren Status als Weltwunder wieder zurück bekommen.