Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
logo
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 3 Antworten
und wurde 517 mal aufgerufen
 Bodengebundene Luftverteidigung
Rocketman Offline



Beiträge: 10
Punkte: 22

17.08.2023 16:13
Arrow 3 Antworten

Deutschland darf Raketenabwehrsystem von Israel kaufen

Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine verhandelte Deutschland mit Israel über den Kauf des Abwehrsystems Arrow 3. Damit ließen sich Angriffe russischer Raketen verhindern. Nun haben die USA dem Milliardendeal zugestimmt.

Israel hat nach eigenen Angaben die Erlaubnis der USA für den Verkauf seines Raketenabwehrsystems Arrow 3 an Deutschland erhalten. Das teilte das israelische Verteidigungsministerium am Donnerstag mit. Damit ist der Weg für den Milliardendeal grundsätzlich frei. Es sei der größte Rüstungsdeal der israelischen Geschichte, hieß es in der Mitteilung des Ministeriums. Das US-Außenministerium habe Israel am Donnerstag die Entscheidung der Regierung übermittelt.

Die Vereinbarung solle nun von den Verteidigungsministerien beider Länder und Israel Aerospace Industries unterzeichnet werden, hieß es in der Stellungnahme.
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, ist nach eigenen Worten „sehr erleichtert“ über die Einigung. „Es wird bis Ende 2025 einsatzfähig sein und wird, auf unsere Initiative hin, Teil eines europäischen Luftverteidigungssystems werden“, sagte die FDP-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur.

„Das Besondere daran ist, dass es sich um das erste antiballistische System handelt, welches auch in der Stratosphäre, also in einer Höhe von 100 Kilometern eingesetzt werden kann“, erläuterte Strack-Zimmermann. „Es wird in Zukunft dazu beitragen, Deutschland und unsere Nachbarstaaten vor Luftangriffen zu schützen.“ Das System besteht aus Führungsgefechtsstand, Radargeräten, Startgeräten und den Lenkflugkörpern.

Die Kosten belaufen sich den israelischen Angaben zufolge auf knapp vier Milliarden Euro. Das Geld soll aus dem 100-Milliarden-Sondervermögen finanziert werden-

Rocketman Offline



Beiträge: 10
Punkte: 22

17.08.2023 16:18
#2 RE: Arrow 3 Antworten

Die Kosten von Großprojekten zur Ausrüstung der Truppe übersteigen regelmäßig die ursprüngliche Ansage. Selten bleibt es beim einstigen Preisschild. Eine zusätzliche Milliarde Euro für Arrow-3-Raketen. 1,2 Milliarden Euro Mehrkosten für neue Flottendienstboote. Und da sind die 60 schweren Transporthubschrauber Chinook, die das Projektbudget wohl um zwei Milliarden Euro sprengen, und die Mehrkosten für den F35-Tarnkappenbomber.Bei jedem dieser Beispiele hatten die zuständigen Haushälterinnen und Haushälter im Bundestag wenige Tage Zeit, um die veränderte Kosten-Nutzen-Bilanz der Ministerialen zu überprüfen. Hätten sich die Abgeordneten gesperrt, hätte das empfindliche Verzögerungen für dringend benötigte Ausrüstung bedeutet.

Eigentlich hatte Deutschland im Zuge des selbst initiierten Skyshield-Raketenabwehrprogramms im vergangenen Jahr den europäischen Partnern die Koordination des gemeinsamen Raketenschirms angeboten. Mit ihrem Festhalten an „Arrow 3“ laufe die Regierung nun Gefahr, „die Gespräche und Planungen zur europäischen Initiative zu konterkarieren“, sagte der CSU-Sicherheitspolitiker Reinhard Brandl zuletzt gegenüber der WirtschaftsWoche. Doppelstrukturen und Fehler bei der Integration des neuen Raketenschirms in die gemeinsame europäische Sicherheitsinfrastruktur ließen sich kaum vermeiden, wenn sich die Partner nicht auf ein gemeinsames Raketensystem einigen können. Gerade Frankreich macht aus diesem Grund allerdings bei Essi nicht mit.Auch die Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) bescheinigt dem Skyshield-Projekt in einem aktuellen Briefing „Korrekturbedarf auf allen Ebenen“. Wichtige europäische Partner, allen voran Frankreich und Italien, wollen Deutschlands Vorstoß demnach überhaupt nicht folgen.

Auch weil die Franzosen eine eigene Flugabwehr vorantreiben und lieber in Europa entwickeln wollen, statt in Israel einzukaufen.
Dazu organisieren Länder wie Polen, Großbritannien, Spanien und Griechenland ihre Raketenabwehr lieber in Zusammenarbeit mit den USA. Die deutsche Strategie, so geht jedenfalls aus dem SWP-Papier hervor, berge die Gefahr, einen europäischen Flickenteppich zu erzeugen, anstatt gemeinsam zu verteidigen.

Buddy Offline



Beiträge: 11
Punkte: 19

17.08.2023 21:36
#3 RE: Arrow 3 Antworten

Die Nachrichtensendungen brachten heute schon den ersten Standort für ein Arrow 3 System: Holzdorf

Schönwalde war ja schon als Gefechtsstand auserwählt.

Der zweite Standort wird sicher im Bereich Sanitz kommen.

Einst Standorte der "Soldaten für den Frieden" und werden jetzt Standorte für den Krieg.

Gerald Offline




Beiträge: 51
Punkte: 79

12.05.2025 16:55
#4 RE: Arrow 3 Antworten

Vor wenigen Tagen hat der Inspekteur der Luftwaffe, Ingo Gerhartz, die ersten Teile des neuen Raketenabwehrsystems offiziell in Empfang genommen. Das berichtet das auf Militärthemen spezialisierte Portal Esut und Defence-Network liefert davon ein Foto.

Der israelische Arrow-Hersteller Israel Aerospace Industries (IAI) hat demnach unter anderem das “zentrale Kommunikationselement” übergeben. Denn Arrow besteht ja nicht nur aus den Startern für die Abfangraketen, den Abfangraketen und den Zielerfassungsinstrumenten/Radaren, sondern eben auch aus Kommunikationselementen samt Führungsgefechtsstand. Drei Milliarden Euro zahlt Deutschland für seinen neuen Raketenschutz.

n Deutschland kümmert sich das Unternehmen MBDA Deutschland als Partner um das Arrow-Raketenabwehrsystem. Es passt das aus Israel gelieferte System an die deutschen Bedürfnisse an und übernimmt dessen Wartung. Bis Ende 2025 soll das erste der drei bestellten Systeme geliefert werden. Bald danach will die deutsche Luftwaffe dessen Einsatzbereitschaft herstellen.

Diese Abfangrakete kann anfliegende Mittel- und Langstreckenraketen abfangen und zerstören: indem die Abfangraketen direkt die anfliegenden feindlichen Raketen treffen. Dieses Abfangen soll noch im Weltall passieren, und zwar bis zu einer Entfernung von 2000 Kilometer und in einer Höhe von über 100 Kilometer, also im erdnahen Orbit.

Arrow 3 ergänzt damit die deutsche Raketenabwehr nach oben hin. Im Nahbereich soll unter anderem der neue Flugabwehrpanzer Skyranger 30 feindliche Hubschrauber, Flugzeuge und Drohnen bekämpfen (als Nachfolger des in Deutschland ausgemusterten Flugabwehrpanzers Gepard, der sich in der Ukraine glänzend bewährt). Der Sykranger 30 bekommt für die Drohnenabwehr eigens ein neu entwickeltes Drohnenabwehrsystem. Gegen bis zu 40 Kilometer entfernte Gefahren schützt wiederum Iris-T SLM. Etwas weiter, nämlich bis zu 68 Kilometer, wirkt das Patriot-System.

Die Flugabwehr im Nahbereich, also durch Skyranger 30, liegt in der Zuständigkeit des Heeres. Für Iris-T SLM, Patriot und Arrow ist dagegen die Luftwaffe zuständig. Allerdings sollte jedem klar sein, dass dieses Konzept noch Zukunftsmusik ist. Aktuell steht davon fast nichts zur Verfügung, ausgenommen die Patriot-Systeme. Selbst Iris-T wird von Deutschland erst noch geprüft

 Sprung  
Xobor Xobor Community Software
Datenschutz