Zur Abwicklung der NVA bildete der Kommandeur Kdo LSK/LV Vorbereitungsstab 5. LwDiv zwei Abwicklungsstäbe aus den Stäben der Luftverteidigungsdivisionen. Die Leiter der Abwicklungsstäbe Nord und Süd unterstanden dem Kommandeur der 5. LwDiv. Den Leitern der Abwicklungsstäbe unterstanden die Führer der gebildeten Nachkommandos und einige Wacheinheiten. Die Führer der Nachkommandos waren eigentlich durchweg Ex NVAler.
Abwicklungsstab Nord Trollenhagen: Leiter Oberst Scharnholz NachKdo Parchim - Major Dienst Wachkp. Parchim - Hptm Dehn Nachkdo Sanitz - Major Albert Wachkp Sanitz - Hptm Reddemann Nachkdo Peenemünde - OSL Enke Wachkp Peenemünde - Hptm Wott Nachkdo Stallberg - Hptm. Werner Nachkdo Ladeburg - OSL Baranek NK Laage - Oberst Röske ( Ex Geschwaderkommodore ) Nachkdo Trollenhagen - Major Corr Nachkdo Potsdam - OSL Hildebrandt ( Ex Kdr Pio Bat Potsdam) Nachkdo Müncheberg - OSL Wessling
Die Nachkdo am Ort ehem. FuTB hatten auch die zugehörigen FuTK mit aufzulösen. bzw. Nachkdo der FRBr hatten die zugehörigen FRA mit aufzulösen.
So richtig zur Abwicklung kamen viele Außenposten doch eigentlich nicht. Personal wurde entlassen und das Dienstobjekt ohne Beräumung sich selbst überlassen. Bei dem Wissen hätte damals viel Gerät geborgen werden können. So kamen die Vandalen früher.
Alle NVA Einheiten/Verbände mit einer Buwe "Kommandeursgruppe" ab 3. Oktober 1990 waren Weiterverwender. Wurden also nicht aufgelöst. Wie FuTB Pragsdorf und dazu gehörende FuTK Purgarten, Elmenhorst... oder gar der ZGS als Weiterverwender. Selbst das Kommando LSK/LV war Anfangs Weiterverwender mit einer Kommandeursgruppe und nannte sich in der Zeit mit vollem Titel: Kommando LSK/LV Vorbereitungsstab 5. Luftwaffendivision. Erst so etwa ab 1992 kam es im Kommando zur Bildung eines Nachkommando unter Leitung von Hauptmann Möller. Dem letzten NVA- Stabskommandanten. Zu der Zeit liefen dann bereits die direkten Vorbereitungen der Verlegung des Stabes 5.LwDiv nach Berlin- Gatow. Planungen zur Nutzung der Gebäude Flugplatz Gatow liefen ca. ab November/Dezember 1990. also recht zeitig. Da Gatow ein Objekt der Westalliierten war, fühlten sich Bundeswehroffiziere dort sicherer.
Frank schrieb: ok, danke. Ich hatte mich missverständlich ausgedrückt. Ich bezog mich auf @bobby, ein unberäumtes und sich selbst überlassenes Objekt.
Beim ZGS ist die Objektschließng ja dokumentiert und wir hatten im Kdo. immer noch mindestens einem Mann bis 1994 bei dann GeoPhys. Ich denke auch mit den anderen weiterverwendeten DS ist das im Prinzip klar und dokumentiert.
Ranzig hatte nur eine theoretische Nachnutzung in der Zeit 3.10.90 bis 1.4.91. Dort war nie ein Bundi hin gekommen. Denn in echt hatte die Bw dafür keine Verwendung. Selbst Arno schrieb ja schon, Sachen packen und er war dann in Marxwalde. Ohne das auch nur eine Nase dort beräumte.
Frank schrieb: Eigentlich gehört es nicht hier her, aber es interessiert mich halt. Vllt kann es ja woanders landen. Ranzig NULL BuWe ist klar. Aber danach Anfang der 90er war da was anderes mal los. Irgendeine Nutzung zumindest des Eingangsbereiches um / am KdL & innerhalb Zaun ?
Gallinchen hatte doch Z. offiziell übernommen ? Das Gelände ansich ist auch weiterverkauft worden, ob nun mit oder ohne Bunker (k.A.). Das Objekt steht in einer Liste der MfS VRD von 1988 und ist also offiziell bekannt.
Was ist in Briesen gemeint ? Der Na-Bunker auf dem freien Feld ?
Eben, weil als MfS Liegenschaft gelistet. Darum machte Bundeswehr einen Bogen drum herum und ließ die Finger von der Liegenschaft.
Dito bei Briesen. Gemeint ist die AFüst FFO am See.
In derartigen Liegenschaften wurde kein NVA Equipment geborgen. Darum kümmerte sich kein Schwanz mehr.
Solange diese Doppelfunktion bei NVA ab 3.10.90 gegeben war, wie "Kommando LSK/LV Vorbereitungsstab 5. LwDiv." - d.h. LSK/LV Strukturen bestanden weiter samt Bezeichnung der Truppen und nur der Boss war Bundeswehr... so lange war auch Ranzig als RFS gelistet und zum Bsp. die Bunker der Abt.2000 waren dann offiziell MAD.
Das alles war aber nur auf dem Papier.
Da der Fuchsbau für andere Verwendung im Radarführungsdienst in Arbeit war, lief Ranzig als die Führungsstelle für den Stab des Kommando.
Bekanntlich hatte Bw 200% Schiss vorm Russen und keiner wusste ob die Lage friedlich bleibt. Darum waren für den Fall bewaffneter Auseinandersetzungen auch "Kriegsführungsstellen" der Bundeswehr Ost vorgehalten.
Harnekop war ja auch noch eine Weile für Bundeswehrkommando Ost in Bereitschaft. Aber aktiv zog dort kein sogenannter "Wessi" ein.
Das Arno und seinen Truppe dort ab 3.10.90 Lw-Uniform trugen ist klar. Die Lw in Strausberg ( Struktur u. Liegenschaften) hatte eine Liste, die vom Oberstaber Wenko geführt wurde ( übrigens hier im Forum), auf der diese Liegenschaft bereits vor 3.10.90 als entbehrlich eingestuft war. Ranzig war nur "in Betrieb" um die Leute dort zu beschäftigen. Wie Vielerorts. Wer sollte nach Abversetzung der Längerdienenden dort noch richtiges Nachkommando spielen.
Frank schrieb: Mir geht es ja nicht um Nachkommando. Daß die BuWe Prioritäten setzte und dabei Objekte unter den Bach fielen ist klar. Das Objekt Gallinchen z.B. führte die BuWe offiziell nach der Übernahme als FuTSK-31, was es ja auch dann kurze Zeit war.
Ich finde es schon auch wichtig, daß MfS Objekte damals direkt weitergereicht wurden. Z,B. Alt-Madlitz (die AFüST 'Alte Mühle') an den VDGB FFO. Wenn die gemeint war, und zwar das ganze Gelände um den See herum mit MZO. Vieles lief dabei schief ab (oder wurde halt MfS intern weiterverkauft). Aber man kann doch nicht allgemein von Niemandsland sprechen.
Wobei Briesen noch zwei weitere interessante Objekte südlich der AB hatte, dabei ist nicht das 'Wirtshaus an der Flut' gemeint. Dort war die Dichte eben hoch.
Seltsame Themen kommen bei Euch auf. Diese FuTSK-31 war mit 2 Standorten belegt. Wählte ich eben einen Standort aus. Aus Sicht der NVA im Nachgang der Falsche. Wir gingen von unvollkommenen Daten aus oder das wir getäuscht werden sollten. Als die Nachricht über frühere Stasi Nutzung aus dem Abwicklungsstab Süd kam- fallen gelassen wie heiße Kartoffel. Ging uns nichts an. Egal ob Kamerad Z. zu Zeiten vor der Einheit dort eine Übernahme vollzog. Es war keine Armeeliegenschaft und damit hatten andere Behörden den Hut auf.
@Frank, ein Vorkommen vom Liegenschaften in bestimmten Listen ist kein Zeichen für ordentliche Abwicklung der Liegenschaft. Oft passierte in Sachen Abwicklung nämlich nichts. Der Verkauf oder spätere Verkauf der Liegenschaft erfolgte über das Bundesfinanzministerium. Diese Organisation hatte mit Streitkräfte nun überhaupt nichts zu tun. Wir hatten Liegenschaft mit "sofort abkömmlich" Kennzeichnung. Per Liste in andere Verantwortung übertragen ohne das dort irgendein Nachkommando eine Beräumung organisierte. Was sollten wir mit dem DDR Krempel? Dergleichen die Sachlage in den Funktürmen der Derutschen Bundespost/Telekom. Das waren Liegenschaften der Telekom. Oft lagen nicht einmal Mietverträge vor. Also hatte die Telekom diese Räume selbst zu beräumen. Für Flugfunk-Räume mit Nachnutzung durch Luftwaffe machten wir dann richtige Mietverträge mit der Telekom
@Frank schrieb: ja, das ist bekannt und durchdiskutiert. Es waren offenbar Teile zur Bewachung des Objektes G. kurz dorthin abkommandiert.
Ich diskutiere ja auch nicht gegen Nachkommandos oder überhaupt BuWe etc. Vieles ist schon klar und belegbar. Ich finde das Thema nicht seltsam, es hat mit unserer Geschichte zu tun und genau dieser wegweisenden Zeit. Und so mysteriös war es eben nicht wie manchmal so lesbar.
In Ranzig wurden unlängst alte Vogel-Volieren gesichtet was solche wie mich zur Beantwortung der Frage zwingt: hatte die NVA auch Brieftauben ? Klar, Normal
Klar @Wenko. Was solltet ihr mit dem alten DDR Krempel. Nur stand dieser Krempel oft technologisch noch über der so hoch gelobten Westtechnik. Also was lag näher wie die besseren DDR Produkte in die Tonne zu drücken und uns mit dem Schrott aus dem Westen zu versorgen. Mann, wenn ich an die alten Feuerwehren und Krankenwagen denke die ihr uns aufgedrückt habt. Dafür gabs nicht mal mehr Ersatzteile und die westdeutschen Kommunen waren froh diesen Schrott los zu werden. Damit es schön aussieht kam dann das Motto "Aufbau Ost". In Wirklichkeit kam die Abrißbirne.
@Frank, hatten Wartungseinheit und Arno Truppe dort nicht Selbstversorgung mit Hühnerei ? Käfige für Hühner...
Frank schrieb: Hab von Arno schon Manches von dort gehört, daß nehme ich aber ohne direkte Zeitzeugenbemerkung nicht ab. Unmittelbar am KdL und hinter der HSA ?