@Fliegerrevue schrieb: Stellen der GS der FuTK und die JLS nicht zwei unterschiedliche Einrichtungen dar oder ist das ein und die selbe Installation? Hätte man von allen JLS Grundrisse könnte man sicherlich vergleichen. Nur was kann man daraus ableiten, Bauzeitraum, Schutzklasse oder "Wichtigkeit"?!?
Richtige Schutzklasse hatten nur Leitstellen der 1. Reihe. Siehe Gleina, Wusterwitz.... Vergleich ist auch schlecht, da die FuTK den Bunker mitnutzte. Ja, im Prinzip haben wir von jedem Standort baulichen Grungriß und die Raumaufteilung.
@Fliegerrevue schrieb: Gemeinhin wurden Schutzklassen mit Buchstaben bezeichnet. Insoweit "Die militärische Sicherheit der DDR im Kalten Krieg" folgend auf Seite 139, Auszug: Schutzklasse E, Fertigteilbunker FB-75 als dislozierte Bauwerksgruppen und Monolith-Bunker der MB-Serie für Feldführungsstellen der Landstreitkräfte und geschützte Garagen für mobile Mittel Schutzklasse E, Fertigteilbunker FB-3 als Mannschaftsbunker für 8 Personen und Lagerbunker Schutzklasse E, Flugzeugdeckungen GDF als Unterstand für Flugzeuge. Im Prinzip dürften jene Jägerleitstellen die sich in Schutzbauwerken befanden über die Schutzklasse E (NVA-Klassifizierung) verfügt haben. Und es kann Jägerleitstellen gegeben haben die sich nicht in Schutzbauwerken befanden. Ich wiederhole, stellen der GS einer FuTK und die JLS nicht zwei unterschiedliche Einrichtungen dar oder ist das ein und die selbe Installation?
@Pirat schrieb: Ja, das sind zwei unterschiedliche Einrichtungen. Denn die FuTK ist dem FuTB unterstellt und die JLS dem GS des JG oder dem GS der LVD. GS FuTK und JLS sitzen aber in ein und demselben Bauwerk (ggf. auch im Bauwerk mit einem GS eines FuTB oder eines FRR bzw. FRBr.). Für die Dauer der Sicherstellung von Flügen (Leitung von Flügen) ist ein Leitkomplex der FuTK (bestehend aus Rundblick-Funkmeßstation und Höhenfinder) dem Steuermann der JLS operativ unterstellt. Die zu erfüllenden Aufgaben, Zuweisung von Zielen bzw. Zuweisung von zu leitenden Jagdflugzeugen erhält der Steuermann der JLS vom Steuermann des GS des JG, für welches er die Flüge sicherstellt. Es ist auch möglich, dass der GS des JG vom GS der LVD die Aufgabenstellung erhält, an welche JLS der LVD die Jägerleitung zu übergeben ist. Aber i.d.R. wird auf dem GS des JG entschieden, welche Jagdflugzeuge von wem geleitet werden, also von den Steuermannsleitoffizieren des eigenen GS, der eigenen JLS oder einer JLS der LVD.
Trotzdem @FR, waren die getrennten Einheiten in einem Bunker = Gefechtsstand untergebracht. Insofern war die Ausgangslage: Verbesserung der Schutzklasse von Jägerleitstellen. Das die FuTK damit auch einen besseren GS erhielt war ein gewolltes Nebenprodukt und gleichzeitig eine Notwendigkeit auf Grund des von Pirat beschriebenen gemeinsamen Wirkens.
Zone Ostseeküste mit geschlossenem Funkfeld: Teil 1 JLst FuTK-333 Putgarten mit 2x R-824LPM ; 1x R-824M; 1x R-834 JLst 33/1 Rövershagen mit 4x R-844 und 1x R-845. JLst 33/2 Parchim mit 2x R-824LPM; 2x R-825; 1x R-824M. Und auf FS-Turm Zippendorf 1x R-831U HLst FuTK-233 Elmenhorst mit 1x R-809. HLst FuTK-433 mit 1x R-809 HLst FuTK-432 Groß Molzahn mit 1x R-825. Wenn ich recht sehe machten Putgarten und Parchim die Automatiisierte Führung über WP.
RFB-9 mit 1x R-831U für ZGS. FuTK-28 Saal hatte eigene Mittel zur Führung JBG/MFG im Ostseeraum
Zone OST/NB: FuTK-331 Pudagla mit 1x R-834; 3x R-831MS für JG-9 FuSZ Sponholz mit 3x R-831MS und 1x R-834 für JG-2 FSA-4 Ullrichshof mit 4x R-825 und 2x R-834U für GS-33
Für die 1. LVD waren die JLst dem AIZ zugeordnet. Jedes Element hatte eigene Tarnnamen. AIZ im GS-31 = Endspurt AIZ Gruppe Zella-Mehlis bei FuAZ Süd = Endspurt 70 JLst 31/1 bei FuTK Gleina = Endspurt 71 Jlst 31/2 bei GGS 51 Sprötau = Endspurt 72.... mit Sendestelle vom Inselsberg Jlst 31/3 bei FuTK Wusterwitz = Endspurt 73.... mit Sendestelle vom DP-Turm Rhinow und vom Brocken Jlst 31/4 bei GS-41 Hoffnungsthal = Endspurt 74 Hlst 31/21 bei FuTK Steinheid = Endspurt 75 Hlst 31/22 bei FuTK Kreuzebra ( umgesetzt Sprötau) = Endspurt 76 Hlst 31/31 bei FuTK Athenstedt = Endspurt 77 HLst 31/32 bei FuTK Altensalzwedel = Endspurt 78
Im Web kursiert eine Aussage über HLST 31/22 Sprötau ab 1982. Das war aber kein STAN. Die Führung blieb schon bei FuTK Kreuzebra. Aber ! die Leitstelle 31/2 erhielt eine Aussttattung zur zusätzlichen zentralen Führung der Hubschraubereinsätze bei Luftraumverletzungen im Einsatzgebiet/ Verantwortungsbereich der 51. FRBr. Die Notwendgkeit ergab sich aus zeitgleicher Mehrfach-Luftraumverletzung.
Für FO FMTFK:
FLST 37... Striesow FLST 77... Laage FLST 28... Saal Diese hatten dann den Tarnnamen des NFB plus Index 71.
In der 1. LVD nutzte die Jlst JG-1 noch eine Sendestelle auf DP-Turm Petkus. In der 3. LVD nutzte die Jlst 33/2 Dargelütz eine Sendestelle auf DP-Turm Schwerin-Zippendorf.
Die Hubschrauberleitstellen kamen ab 1982 zur Führung der bei den benannten FuTK stationierten Kampfhubschrauber zur Abklärung von Luftraumverletzungen durch langsam fliegende Luftfahrzeuge wie Sportflieger und Ballons. Anfang der Achtziger war am Standort Steinheid noch eine Mi-8 stationiert, von ihr gab es angeblich eine Luftraumverletzung-West am 20.Mai 1981. Dauer 7 Minuten, Überfluglänge über bayerischen Gebiet (Neustadt bei Coburg) 7 Kilometer . Ja- da geierte der Westen dann. Aber der Sportflieger der den Hubi bereits geraume Zeit narrte gehörte für die Westmedien zu den Guten.
Als Reaktion wird verbreitet: "Beim Rückflug wurde die Mi-8 von 2 OH-58A (US-Army) "in die Zange genommen und zurückgedrängt"". Leute, das ist Quatsch. Diese US-Hubis deckten das Spiel des angeblichen Sportfliegers und waren laufend mit im Einsatz. Das Ganze war also eine der vielen ganz gezielten Provokationen im Luftraum gegen DDR und GSSD. Auf Grund der Anwesentheit des US-Hubis waren auch 2 GSSD Hubis aus Nohra mit im Luftraum. Von dieser Ausgangslage " Provokation gegen DDR und GSSD" spricht heute keiner mehr. Aber ich hatte damals Dienst.
PS: Bei West-Einflügen der GSSD-Hubis lagen in der Regel Aufklärungsflüge zu Grunde. Da gings auch mal um 10-15k Einflugtiefe. Dabei gings weniger um Test der West-LV, sondern ums schauen was am Boden passiert. Weil das dem Armeebefehlshaber (GSSD) gerade interessierte. Diese Luftziele durften in der Regel nur bis zur Westgrenze mitgeplottet werden.
Am 26. Oktober 1984 gab es in der Nähe der GSSD Radareinheit Steinheid einen tragischen Unglücksfall, Absturz einer Mi-24 der NVA LSK/LV mit dem taktischen Kennzeichen 415 . Ergebnis:3 Tote.
Da die für die LV zuständigen Leitstellen ( Jlst) der NVA LSK/LV für die Führung dieser Kampfhubschrauber nicht geeignet waren, erfolgte die Führung dieser DHS-Kampfhubschrauber zeitweise über die Hubschrauber-Leitstellen der GSSD. Bis dann eigene Hlst aufgebaut waren.
Einsatz von Hubschraubern im DHS in den ersten zwei Einsatzjahren, 1982 und 83.
1982 Bef. 34/82 K-LVD – Einsatz von Hubschraubern im DHS der LV vom 25.03.1982 auf Grundlage Befehl 91/82 StM C LSK/LV sind Leitstellen in FutK-512 und -614 errichten Wechsel der Besatzung der Leitstelle erfolgt im 7-Tage-Rhythmus Vorbereitung der Unterkünfte für die gemeinsame Unterbringung Besatzung Leitstelle (Hubschrauber-Leitoffizier) mit den Hubschrauber-Besatzungen in den FutK-512, -614 Die Offiziere zur Leitung der Hubschrauber sind dem GS-31 unterstellt. Die Hubschrauberleitstellen sind auszustatten mit - Funk-Station R-809, - Primärsichtgerät der Rundblickstation - Luftlagekarte, Wettertafel, Tableau zur Einsatzbereitschaft der Hubschrauber Besatzungen der Hubschrauber in FutK-613, 514, -512 Fernmündliche Meldung 31.03.1982 bis 12.00 Uhr über die Bereitschaft zur Erfüllung der Aufgaben.
1982 20.03.-31.10 Hubschrauber-DHS Bef. 47/82 K-LVD – Sicherstellung der Leitung von Hubschraubern im DHS vom 16.04.1982 Besetzung der Hubschrauber-Leitstellen FutK-512 und -614 mit Hubschrauber-Leitoffizieren im Zeitraum 20.03.82 – 31.10.1982. FutK-512 durch Leitoffizier der JG-7, -8 und JBG-37 FutK-614 durch Leitoffizier der JG-1, -3 und GS-31 Die Hubschrauber-Leitoffiziere (HS-LO) sind aus dem Bestand der Flugzeugführer, Landeleiter, Flugleiter, Steuerleutee und Steuermannsleitoffiziere des GS/JLS auszuwählen. Die Hubschrauber-Leitoffiziere sind dem Ltr. GS-31 unterstellt. Führung und Aufgabenstellung an die Hubschrauber-Leitoffiziere erfolgt durch DGS-31 über GS FRR-51 – FutK-512 bzw. GS JG-8 – FutK-614 Ablösung der HS-LO jeweils Dienstag
1983 08.03. Bef. 24/83 K-LVD – Aufnahme DHS durch Hubschrauberkräfte sowie Entfaltung von FutP vom 08.03.1983 Zur Verdichtung des Funkmeßfeldes in geringen Höhen erfolgt die Entfaltung des FutP-713 SCHNELLMANNSHAUSEN und FutP-712 UMMERSTADT. Hubschrauber-Leitstelle STEINHEID auf Basis der FutK-512 -„- ALTENSALZWEDEL auf Basis der FutK-614 Sie sind mit HS-LO der JG besetzen. Führung der HS-LS in der FutK-512 erfolgt durch den DGS-31 an den DGS FRR-51, von diesen an DGS FutB-51, durch diesen an den Diensthabenden Offizier (DO) der FutK-512. Führung der HS-LS in der FutK-614 erfolgt durch den DGS-31 an den DGS JG-8, durch diesen an den DGS FutB-61, weiter an DO FutK-614. Sicherstellung Funk 1 x RWPU der stationären Funkstation R-824 der FutK und 1 x R-809 als Reserve Betankung der Hubschrauber FutK-613 mit Tankhänger CP-11 mit TS-1 Hubschrauber KREUZEBRA auf dem Flugplatz ERFURT Hubschrauber STEINHEID auf dem Hubschrauber-Landeplatz MEININGEN Als Hubschrauber-Leitoffiziere sind zu stellen: Für die FutK-512 Personal des JG-7 und -3 im Wechsel, für die FutK-614 Personal des JG-1 und -8 im Wechsel.
Dank am Pirat für die informative Zusammenstellung. Hätte nicht gedacht das die Besatzungen immer wieder neu zugeordnet waren. Das hatte doch sicher auch den Nachteil der immer neuen Einarbeitung.