Wobei ich hervorheben möchte: Objekt Lamprechtswalde und Hintergründe: Für die FRA-313 Kroppen/Ortrand wurde eine neue Stellung ausgebaut im Gebiet vom Lamprechtswalde- zur Verbesserung des Schießwinkels gegen tieffliegende Ziele. Lamprechtswalde war die vorherige Kriegs-Einsatzstellung der FRA-313 im Verteidigungszustandes. Das dortige Areal umfasste ca. 20 ha. In den Jahren 1988/89 begann der Bau von Stellungen und Gebäuden - auch hier weitestgehend in Truppeneigenleistung. Für Gebäude konnte bis 1990 nur der Rohbau-Status erreicht werden. Jedoch konnten errichtet werden Garagenbunker, 3x Bunker FB-3, Kfz-Deckungen, Unterkunftsgebäude, Trafostation und Wachgebäude. Politische Veränderungen und Lieferprobleme von Einsatztechnik aus Russland führten zum Abbruch der Bauarbeiten Anfang 1990. Im Ergebnis der damaligen Tagungen zu Fragen der Luftverteidigung in Westrichtung der VSK des Warschauer Vertrages kam es zu Veränderungen in der Struktur von Luftverteidigungsmitteln. Unter anderem kam es zur Einführung von Luftverteidigungszonen auf dem Territorium der DDR. In diesem hätte die 1. LVD NVA lediglich den Südostraum der DDR als ihre Luftverteidigungszone zugeordnet bekommen. Damit war das FRR-31 der einzige Fla-Raketen-Verband der LSK/LV unter operativer Einsatzführung des GS-31 im Südraum der DDR. Dieser Umstand führte zu einer Aufwertung des Status FRR-31 und die daraus resultierenden Aufgaben waren wirtschaftlich und personell nicht im bisherigen katrierten Zustand zu bewältigen. Vor diesem Hintergrund kam es durch den Oberkommandierenden der Truppen der Luftverteidigung VSK WV in Absprache mit dem Oberbefehlshaber der Truppen in Westrichtung Marschall Ogarkow zu entsprechenden Strukturentscheidungen für den Südostraum der DDR. Auch dort Einführung des Fla-Raketen-Komplexes S-300 PMU für den Standort Kroppen vorgesehen. Die Mobilität der Fla-Raketen-Komplexes S-300 gewährleistete die entsprechende Luftzielbekämpfung für diesen Luftraum der 1. LVD. Die FRA Kroppen hätte bei Zuführung des FRK S-300 die taktische Bezeichnung FRA-316 erhalten. So das eingeplant war das FRR-31 mit einer personell vollbesetzten FRA-316 mit S-300 und 3 katrierten FRA S-75 ab 1990/91 in das DHS zu bringen. Der Weiterbau in Lampertswalde wurde im Frühjahr 1990 eingestellt und das Objekt ausgesondert, da es im VZ durch S-300 auch hätte so bezogen werden können.
Im Link zu lsklv-ddr.de sehen wir einen Auszug aus der Fernmeldeplanung 1990/91 und damit die Änderung von Lamprechtswalde auf Kroppen.
Andy schrieb: Der Ort Straßgräbchen mit seinem FlaRaketenregiment begleitete mich seit meinem 6 Lebensjahr. Im Januar 1964 zogen wir von Leipzig nach Straßgräbchen. Grund war das mein Vater Offizier im dortigen Gefechtsstand war. Wir kamen irgendwann mit dem Bus aus Dresden in Bernsdorf an und tappelten die 2 Kilometer in eisiger Kälte nach Straßgräbchen. Dort angekommen wartete eine eiskalte Wohnung in einer der dort neu erbauten Wohnblöcke.
Der Wald um das Regiment hatte für uns Kinder natürlich etwas abenteuerliches. Pilze sammeln, zum alten Zigelei Teich, der Versuch die Wachposten am Tor "auszuhorchen" ... Später waren wir natürlich zum Tag der NVA als Pionier- oder FDJ Delegation dort. Auch unsere Jugendweihe fand 1971 im Saal des FRR statt ---zum Ärger der Teilnehmer die "Westbesuch" hatten ... später waren wir dann die Patenklasse des Gefechtsstandes und ein Angehöriger dessen betreute die Arbeitsgemeinschaft Modellbau an unserer Schule.
Als Kind ergab es sich dann ab und zu einmal das mich mein Vater für einige Stunden mitnahm. War schon eine interessante Sache .... Technik, Bunker, dieses, jenes.... Üblich war es auch sich vom Zahnarzt des Med. Punktes behandeln zu lassen. Diese möchte ich als sehr gut bezeichnen.
Kleiner Höhepunkt jedes war war auch die Weihnachtfeier für die Kinder der Angehörigen dort, weiterhin Filmbesuche im Kino und im Sommer kam der RKW am Abend zum Freilichtkino in die Wohnsiedlung. Von dieser ist nur noch ein minimaler Überrest bewohnt verblieben und die ursprünglich zuerst erbauten 3 Wohnblöcke sind abgerissen.
Einen offiziellen Besuch konnte ich noch einmal in der Wendezeit abstatten, um zu sichten ob sich noch Bw würdiges Material dort befindet. Zu diesem Zeitpunkt war allerdings schon alles weitestgehend beräumt und nur noch Reste von Fernmeldetechnik im Gefechtsstand vorhanden. Vor einigen Jahren konnte ich das Gelände nur noch als Trümmerhaufen entdecken.
Nutzungspläne der Abfallfirma Altvater um dort eine Kompostierungsanlage zu erstellen, sind wohl auch im Stand der Planung bzw. Vorbereitungen beendet worden. Kompost wurde zwar unter den Schleppdächern gelagert aber mehr war nicht zu sehen - festgestellt bei einem inoffiziellen Besuch nach 2000, bei dem mich der Herr Altvater noch vom Gelände verwies (hatte dieses durch ein riesen Loch im Zaun betreten). Die Begegnung war noch spaßig ... er eröffnete mir das hier die Firma Altvater investieren möchte und er wäre der Herr Altvater. Dabei stellte er mir die Frage: "Sie kennen doch die Firma Altvater", welche ich verneinte. Das grämte ihn wohl so das er mich zum Teufel schickte ...
Interessant für uns als Kind war, das außerhalb der Umzäunung des FRR im Wald diverse Gleisbetten mit Schotterbett ohne Schienen vorhanden waren. Mehrere nebeneinander. Gem. damaliger Aussage meines Vaters sollte dort in der Zeit des 2 WK eine Art Mun Lager erbaut werden. Aber das ist mit ??? versehen.
Zitat von Andy Kann mir jemand Sinn und Zweck des rechteckigen Pultes mit den vielen Schaltern erklären? An so etwas kann ich mich noch im GS Straßgräbchen erinnern ..
Zu sehen sind rechts und links vom Pult die Sichtschirme vom Radar der FuTK. In der Mitte am Pult saß der Kommandeur und übermittelte im herkömmlichen System ( ohne AFS) die Einsatzbefehle zu den einzelnen FRA. Links vom Pult noch zu sehen der Anschaltkasten mit den Kabeln. Vorn auf den Bildschirmen erfolgte die Darstellung des Zustandes... also ob FRK in B1 B2 B3 waren oder Start oder Defekt....
Nach meiner Errinnerung war das FRR bis 4/1972 ein FRR 11 1.Abt. Großdöbbern als FRA-111 2.Abt. Großräschen als FRA-112 3.Abt. Kroppen als FRA- 113 4.Abt. Großröhrsdorf als FRA-114 5.Abt. Strassgräbchen als TA-110
Da bei den TLA LaSK ein FRR-11 aufgestellt werden sollte, erhielt Strassgräbchen due taktische Kennung FRR-31. Die "1" zeigte Zugehörigkeit zur 1. LVD an.
Andy schrieb: Das der Standort auch für die MVM der Alliierten interessant war, konnte ich einmal als Kind beobachten. Zwischen Straßgräbchen und Bernsdorf führte die Verbindungsstraße (heute S94) durch einen Wald. Als wir um 1970 mit dem Fahrrad dort entlang fuhren, war diese gesperrt. Wir wurden aber auf dem Fahhrad durchgelassen. Von Bernsdorf kommend Stand auf der S94 kurz hinter der Einmündung auf Höhe der Straße "Am langen Holz" ein NVA Lkw quer. Kurz davor befand sich das Schild "Durchfahrt für Militärmission verboten". Ein weiterer NVA Lkw stand im folgenden Waldstück am nächsten Waldweg quer. Quasi hatte man die Straße blockiert und die Meldekette hatte hier funktioniert. Immerhin wurde ja etwas Zeit für die Vorbereitung der Blockade benötigt. Wenn ich mich richtig erinnere stand das Kfz in Fahrtrichtung Bernsdorf - hatte also den gesperrten Bereich bereits durchquert und war kurz davor diesen zu verlassen. Welche Nationalität das Kfz hatte ????
MVM mußte ja an die Objekte. Woher sollten sonst Informationen kommen. Derartige Vorfälle waren wohl immer als Meldung wichtig bis zum ZGS und von dort an die Russen.
Auch dieses FRR verfügte über interne Fernmeldeabstützung zu den FRA und den Nachbarn. Mit Fernsprechvermittlung und TW-55 für Fernschreib.
Nach meiner Erinnerung: Die OB-Umsetzer waren: 821 - zur 1. FRA Groß Döbbern 822 - zur 2. FRA Groß Räschen 823 - zur 3. FRA Kroppen 824 - zur 4. FRA Groß Röhrsdorf 825 - zur 3. FRA Kroppen ( da Kroppen auch WGS des FRR war, musste die Abstützung verstärkt werden ) 826 - zum GS-31 Kolkwitz 827 - nach Döbern ( WGS-31 und FuTB-31) 828 - Spremberg Panzerregiment TLA 829 - OHS Kamenz 820 -
In den Jahren waren dann auch Abänderungen angesagt- die jetzt nicht mehr voll nachvollzogen werden können.
Die praktische Ausbildung als KiPSer erfolgte (zumindest) 1967 in Straßgräbchen während der US-Ausbildung. Eine FRT-Ausbildungsstellung war in Kamenz wohl noch nicht.
Es kamen wohl viele aus Straßgräbchen. Doubrawa (zuletzt OSL Bad Düben, Polit FR FRT), Gerber (Mj. Fachlehrer, Bad Düben, FR FRT) Schmidt (Oberst Sektion FRT Kamenz) Schwarze (Oberst, Fachrichtung FRT, Bad Düben, danach KW militärwiss. Institut) Ringelhan (Kdr. FRR 51 Sprötau, danach Bad Düben, Leiter Fachrichtung FRT; Nachfolger Oberst Schwarze), Noack (Mj. Fachlehrer KIPS, Bad Düben) Meinte aber einen anderen Schmidt, müsste von Montage/Betankung kommen.
Oberst Schmidt ist mir auch noch davon in Erinnerung das er ein offenes Ohr für die Jugendarbeit im Ort hatte und uns Unterstützung für die Ausbildung der Ordnungsgruppe zusagte. Das schöne war halt das sich mit den Jahren im Ort alles zusammefügte. Anfangs war es ja der alte Ort wo jeder jeden kannte und die Neubausiedlung als andere Seite. Als man aber sah das auch Unterstützung kommt (sei es die Feuerwehr, Organisation von guten Programmen der Konzert- und Gastspieldirektion) wendete sich die sache. War dann wirklich eine Gemeinschaft.
"Flakraketenregiment 31, FRR-31" Straßgräbchen Liegenschaft der NVA Objektdaten - Bau 60er Jahre - Fläche ca. 100 ha - mehrere Unterkunftsgebäude, Wartungshalle, Kfz-Hallen,Heizhaus, Wasserwerk, Tankstelle, Feuerwache, Lokschuppen, Wachgebäude, 4 Lagerbunker, 2 Generatorbunker, Personalbunker FB-3 und SBU, Munitionsbunker, HSA-Schalthaus - ab 1963 Anschlussgleis vom Bahnhof Straßgräbchen-Bernsdorf