Automatisches Führungsnetz der Luftwaffe - basierte vornehmlich auf einem Übertragungsnetz als Richtfunknetz der Luftwaffe. Das dann auch in Ostdeutschland eingeführt worden ist. Es war mit digitaler Vermittlungstechnik ausgestattet, die in FeV = Fernsprechvermittlungen eingerichtet waren.
In Ostdeutschland kamen die FeV in die Dienststellen Holzdorf, Eggersdorf/Strausberg, Cölpin, Laage. In den FeV stand Vermittlungstechnik MX8K. Von Anbeginn war eine reduntante Einbindung vorgesehen mit Nordanbindung und Südanbindung, so das bei Ausfall eines Richtfunkschenkels die Erreichbarkeit im AutoFü immer gewährleistet war. Als Endstellentelefone waren TK40/20 im Einsatz. Für diese Endstellen und Vermittlungen waren die Standortfernmelder nicht zuständig. Das machten Luftwaffenkräfte eigenständig.
Ich könnte Details zum Netz Ostdeutschland bieten. ggf. auch mal mit Skizze. Zeit: 2003
Richtfunkstandorte waren RS (Richtfunk-Schaltstelle ) oder RR (Richtfunk-Relaisstelle) Damals war eine Richtfunkachse im Halbkreis gezogen, die im Norden und im Süden eingespeist werden konnte.
Im Süden war der Übergabepunkt Lauda/Königshofen. Im Übertragungsweg mit Richtfunk 2 x 8 Mbit/s: Königshofen- RR Hundelshausen- RS Bleßberg- RR Sieglitzberg - RR Auersberg- RS Gleina ........... bis hierhin war Fernmeldesektor 124 Lechfeld zuständig.
Nur das die Farbe Luftwaffen-Blau war. Jeder berechtigte Nutzer hatte also zusätzlich zur Objekttelefonanlage noch einen Apparat TK 40/20 fürs AutoFüLw zu stehen. AutoFüLw durfte nicht auf "Vorzimmeranlagen" aufgeschalten werden, da im AutoFü Tonwahl obligatorisch war und im damaligen Objekttelefonnetz Impulswahl. Außerdem gehörten die Vorzimmeranlagen zum Standortfenmeldedienst und AutoFü zur Luftwaffe. Vermischung kaum gestattet.
Das FM 120/5000 ist ein Richtfunkgerät im 5-GHz-Bereich für den Stationärbetrieb und den halb-mobilen Einsatz in Fahrzeugen, das in den 1960er Jahren von den Firmen AEG-Telefunken, Siemens und Standard Elektrik Lorenz in Kooperation entwickelt wurde. Es handelt sich dabei um ein schmalbandiges Gerät, das auch als Vorstufe einer Troposcatteranlage eingesetzt wurde. Mit sog. Troposcattern konnten die durch die Erdkrümmung begrenzten Richtfunkverbindungen verlängert werden, indem man sich die Reflexion von Funkwellen im Bereich der Troposphäre, der untersten Atmosphärenschicht, zu Nutze machte und dadurch Reichweiten von bis zu 200 km erreichte. Ein bekanntes Beispiel hierfür war die Richtfunkverbindung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin in den 1950er bis 1990er Jahren.
Mit dem Gerät können 120 analoge Telefongespräche sowie ein analoger Dienstkanal bidirektional, d.h. in beide Richtungen gleichzeitig, übertragen werden. Zur Übertragung werden die Telefonkanäle mit einem externen Trägerfrequenzgerät zu einem Basisband zusammengefasst. Das FM 120/5000 ist mit Ausnahme der Wanderfeldröhre für den Sender und die zwei Scheibentrioden für die Sende- und Empfangsoszillatoren vollständig mit Halbleitern bestückt. Die zugehörige Antennenanlage der Fa. Siemens besteht aus einer motorisch verstellbaren parabolischen Richtantenne mit Fokussiereinheit und Durchmesser von 1,7 m, flexiblen Hohlleitern E48 (4 x 25 m) sowie flexiblen Kabeln HF 5/8" (2 x 1,9 m). Das Bild zeigt die wesentlichen Geräteeinheiten (ohne Antennenanlage).
In dem Zusammenhang: ANÜ- automatische Netzüberwachung kann sich noch jemand an diese Technik erinnern, die Anfang der 80er Jahre im ESNLW eingeführt wurde ? Soweit ich mich erinnern kann stammte die ursprüngliche Technik von der Deutschen Bahn. Damals wurden über eine 3,1 KHz Leitung diverse Betriebszusteände einer RSV ( Richtfunk Schalt und Vermittlungsstelle ) Zentral von Köln Wahn aus überwacht. Der gleiche Ansatz war dann im Richtfunknetz Ost zur RÜZ Ost ( Regionale Überwachungszentrale Ost) anzutreffen. In dem die RÜZ Ost ihr Teilnetz überwachte und steuerte. Genau so gab es RÜZ Nord und Süd bei den entsprechenden Fernmelderegimentern in Visselhövede und Karlsruhe.. Die Netzführungs-Zentrale in Köln-Wahn war vorgesetzte Stelle. Von dort kamen auch die Schaltaufträge.
Sowas wie AutoFüLw hat in der NVA gefehlt. Viele hunderte Direktverbindungen/ Fernsprechstandverbindungen wären nicht mehr nötig gewesen. Wie funktionierte das im AutoFüLw ? Jeder der Endteilnehmer erhielt eine Rufnummer die Semipermanent eingerichtet waren. Handapparat abnehmen und die Verbindung wurde durch Wahl des Gegenteilnehmers automatisch hergestellt. Den Wählvorgang bekam man im digitalen System nicht mit. Am anderen Ende klingelte das Telefon und schon konnte gesprochen werden. Von der Zeit her das Gleiche wie bei Fernsprechstandverbindung. Das Abändern von Verbindungen erfolgte einfach durch Änderung der Rufnummer der Ziel-Gegenstelle. Dazu musste kein "Mechaniker" Schalthandlungen ausführen. Änderung erfolgte durch Netzführungsstelle per PC. Rufnummern für derart Verbindungen waren nur Fernmelde-intern bekannt. Die Nutzer brauchten sie nach nicht. Wenn das Fernsprechbündel voll Quasselstrippen doch einmal belegt war, wurden normale Wählverbindungen automatisch getrennt, die Semipermanenten hatten immer Vorrang. Trenne mal beim NVA General ohne Ankündigung seine halbprivate Verbindung- weil DH-DH die Semi gebraucht wurde. Da wäre aber ein Aufstand entstanden... Will damit Sagen, mit Einführung solcher Technik wäre auch eine Änderung der Einstellung von höheren Offizieren notwendig gewesen-.
In solchen Dingen war die Entwicklung in der DDR/NVA in die falsche Richtung gelaufen. Das Überspringen der Koordinatenschalter-Technologie in der BRD hatte sich auch für die Bundeswehr bezahlt gemacht.
Dieses Übertragungsnetz der LSK/LV NVA wurde dann 1991 das Einsatzstammnetz Luftwaffe Ost (ESNLw Ost). In dem das AutoFüLw transportiert worden ist. Einsatzstammnetz ist der Analoganteil des Übertragungsnetzes der Luftwaffe, der dann nur noch hier in Ostdeutschland anzutreffen war. Auf alle Fälle hatten wir doch enorme Umgestaltungsprobleme. Da das entfaltete NVA Fernmeldesystem nicht 1:1 übernommen werden konnte.
Diese Differenz lag sicher im neuen Anforderungsproblem auf Grund eines neues Stationierungskonzepts begründet. Denn es blieben ja nur 4x FuTB übrig, die direkt vom Fürstenwalde geführt werden sollten. Das größte Manko sah ich in der Inkompetenz der nun tragenden ehem. 2.und 3. Reihe von NVA Soldaten. Denn die Könner und Kenner des Fernmeldesystems waren vergrault worden. Ich will ja den M.T. nicht zu Nahe treten. Aber für die Organisation des Richtfunk und der Fm-Einzelverbindungen war er der falsche Mann. Da keine Ahnung über Zusammenhänge und Grundsätze.
Ich hatte in einem anderen Forum gelesen, wie sich ein Richtfunker (West) rühmte der erste Bundeswehrtrupp in der Ex DDR gewesen zu sein. Sie schafften Richtfunkvermaschung Ost-West (S1-Bundeswehrgrundnetz). Aber die waren nicht die Ersten. Die Luftwaffe war schon lange vorher am Werke. Aber das kannten diese Soldaten des Heeres nicht. Die ersten wenigen Vermaschungen Ost-West zwischen S1 und GSVBw kamen postalisch . Darum war auch das Heer darauf scharf, das AutoFüLw mitnutzen zu können. Denn AutofüLw war das Einzige autarke Netz das zwischen militärischen Stellen Ost-West wirklich funktionierte. Ohne Wartezeiten. Denn im S1 war es wie früher im Fernamt. Früh um 9 ein Gespräch in die alten Bundesländer anmelden und dann kam die Verbindung um 18 Uhr. Leider zum Frust des Anmeldenden, denn der Ansprechpartner West hatte bereits Feierabend. Damals kursierten sogar Vorstellungen, Leitungen über das Grenzmeldenetz zu schalten und dafür die Grenzmeldenetze Ost und West zu verbinden. Jedoch waren lediglich in Berlin solche Ideen umzusetzen.
Die erste Neuerung: Eine Primärgruppe Eggersdorf - Pragsdorf für Fm-Verbindungen NSOC zum CRC Eine Primärgruppe Eggersdorf - Schönewalde für Fm-Verbindungen NSOC zum CRC
Einfach aus rationalen Gründen. Zu CRC Parchim und Sprötau war die Fernmeldelage nicht so berauschend, da durch sofortige Abschaltung des russischen Gerät R-410A ( Gefahr für Leib und Leben ) einfach die Anbindung zu diesen Standorten fehlte und so Zwischenlösungen quasi erfunden werden mussten.
Ab Eggersdorf, da der Fuchsbau Fürstenwalde erst einmal für Richtfunk ertüchtigt werden musste.
Gemeint ist eher, dass LSKL/LV nur einen Bruchteil seiner Standard -Standverbindungen gebraucht hätte, wenn Semipermanente Verbindungen eines AutoFü zur Verfügung gestanden hätten. Aber mit PCM und ENA waren wir dicht dran und bis spätestens Jahr 2000 wären wir auch auf diesen Stand gekommen.