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Dieses Thema hat 6 Antworten
und wurde 813 mal aufgerufen
 Zivilluftfahrt
Flieger X Offline




Beiträge: 71
Punkte: 111

20.05.2020 11:02
Airport Berlin-Tegel Antworten

Nach einem Bericht des RBB

Baustopp am Regierungsterminal BER
Bundeswehr-Hubschrauber bleiben bis 2029 in Tegel


Eigentlich sollte die Flugbereitschaft der Bundesregierung mit der Eröffnung des BER mit nach Schönefeld umziehen. Nun soll die Hubschrauber-Staffel noch neun Jahre lang in Tegel bleiben. Grund ist offenbar der Baustopp für das neue BER-Regierungsterminal.

Auf dem Flughafen Berlin-Tegel wird es voraussichtlich noch mehrere Jahre lang Flugbetrieb geben. Wie das Bundesverteidigungsministerium am Donnerstag mitteilte, soll die Hubschrauberstaffel der Bundeswehr voraussichtlich bis 2029 im militärischen Teil des Flughafens stationiert bleiben. Hintergrund ist angeblich der Baustopp für das neue Regierungsterminal am BER, den die Bundesregierung in der vergangenen Woche verfügt hatte.

Bisher war geplant, dass die gesamte Flugbereitschaft der Bundeswehr spätestens zur Eröffnung des BER Ende Oktober 2020 nach Schönefeld umzieht. Grund für den Verbleib der Hubschrauber in Tegel seien die Bauarbeiten in Schönefeld, heißt es von der Bundesregierung.
Das Verteidigungsministerium hatte am Dienstag mitgeteilt, die vollständige Verlegung der Flugbereitschaft sei davon abhängig, wann das neue Regierungsterminal in Schönefeld gebaut werde. Die Bundesregierung hatte vergangene Woche die Pläne für das 344-Millionen-Euro-Projekt vorerst gestoppt. Staatsgäste sollen an einem vor einem Jahr fertiggestellten Abfertigungsgebäude empfangen werden, das eigentlich als Übergangslösung für wenige Jahre gedacht war.

Auf die Planungen für den BER habe das aber keine Auswirkungen, sagte der Sprecher der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg (FBB), Hannes Höhnemann, am Donnerstag dem rbb. Auch zum Umfang, in dem die Senkrechtstarter in Tegel fliegen, machte der Sprecher nähere Angaben: In den knapp drei Jahren von Januar 2016 bis November 2018 seien die Cougar-Helikotper zu 156 Missionen gestartet, etwa um die Bundeskanzlerin zu transportieren.
Der BER soll nach jahrelangen Verzögerungen im Oktober 2020 in Betrieb gehen. Tegel verliert ein halbes Jahr später seine Betriebserlaubnis. Für Hubschrauberlandeplätze gelten
jedoch andere Rechtsgrundlagen.Auch für die Nachnutzung von Tegel ergebe sich daraus kein Nachteil, heißt es von Seiten der Tegel Projekt GmbH. Der militärische Flugplatz am nördlichen Rand des Areals sei weit genug entfernt vom geplanten Wohngebiet.

Magnus Offline



Beiträge: 4
Punkte: 4

20.05.2020 11:08
#2 RE: Airport Berlin-Tegel Antworten

Alle Hoffnungen für Weiterbetrieb zerschlagen sich nun.

Flughafen Berlin Tegel geht vom Netz

Der Flughafen Berlin Tegel geht aller Wahrscheinlichkeit nach am 15. Juni vom Netz. Durch die Corona-Pandemie hat der innenstadtnahe Flughafen kaum noch Passagiere zu verzeichnen und mit Einnahmeausfällen in dreistelliger Millionenhöhe zu kämpfen. Zunächst ist eine zweimonatige Pause geplant, doch spätestens im November ist aufgrund der BER-Neueröffnung endgültig Schluss.
Das beschlossen der Bund und die Länder Berlin und Brandenburg am Mittwoch in einer Gesellschafterversammlung, wie eine Sprecherin der Berliner Senatsverwaltung für Finanzen sagte.

Der entsprechende Antrag bei der Luftfahrtbehörde ist schon gestellt. Erholen sich die Passagierzahlen in den nächsten Wochen nicht deutlich, geht der Flughafen in eine zweimonatige Betriebspause. Nach ähnlichem Muster hatte Paris am 1. April seine Flughafen Orly geschlossen und die Flüge zum Flughafen Charles de Gaulle verlegt.

Die Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg hat durch die Krise mit Einnahmeausfällen in dreistelliger Millionenhöhe zu kämpfen. Der innenstadtnahe Berliner Flughafen Tegel war mit mehr als 24 Millionen Fluggästen im vergangenen Jahr unter den deutschen Standorten die Nummer vier nach Frankfurt, München und Düsseldorf. Schönefeld an der südöstlichen Stadtgrenze in Brandenburg ist kleiner, dort waren es gut elf Millionen Passagiere.
Zuletzt flogen an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld nur etwa 2.000 Passagiere pro Tag. Das Hauptabfertigungsgebäude in Tegel ist schon seit Mitte März geschlossen, Passagiere checken nur noch im Nebenterminal C ein. Ähnlich ist es in Schönefeld.

Ende des Jahres soll Tegel ohnehin endgültig vom Netz gehen. Nach mehreren geplatzten Terminen ist geplant, dass am 31. Oktober der neue Hauptstadtflughafen BER eröffnet wird und am 8. November die letzte Maschine in Tegel abhebt. Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hatte sich zuletzt skeptisch gezeigt, dass Tegel nach der vorübergehenden Schließung noch einmal ans Netz gehen könnte.

Mit der Schließung Tegels werden mehrere hunderttausend Berliner von Fluglärm entlastet. Wegen seiner Nähe zur Innenstadt und der kurzen Wege in den Terminals hat der Flughafen aber auch viele Freunde. Bei einem Volksentscheid 2017 stimmte eine Mehrheit dafür, den Flughafen parallel zum BER weiterzubetreiben. Das Votum hat aber keine Gesetzeskraft.
Ende März hatte der Bund noch durchgesetzt, dass Tegel offen bleibt. Die Infrastruktur sollte gerade wegen der Corona-Krise flexibel verfügbar bleiben, hieß es. Bedenken hatte der Bund auch, weil das neue Regierungsterminal in Schönefeld noch nicht betriebsbereit war. In den vergangenen Tagen hatte sich aber ein Kompromiss angedeutet.

Dieser Flughafenchef ist wie eine Seuche.

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Peter-Paul Offline



Beiträge: 32
Punkte: 44

17.11.2020 19:00
#3 RE: Airport Berlin-Tegel Antworten

TXL ist ja nun nicht mehr. Der Abschied vieler Berliner war schwer.
Der letzte Flieger von Tegel
Aber ein "letzter Flieger " steht noch dort und keiner will ihn haben.

Um dorthin zu kommen, 15 Minuten auf einem Trampelpfad zwischen Flughafenzaun, Kleingartenkolonie und der Standortortschießanlage bis zum südwestlichen Zipfel des Rollfeldes.
Hinter Büschen steht sie plötzlich: Eine verwitterte Boeing 707.
Unter der Staubschicht ist noch die historische blau-orangene Lufthansa-Lackierung zu erkennen. Ihre silberfarbenen Flügel sind schon leicht mit Moos überwachsen.

Das mystische Überbleibsel birgt 2 unglaubliche Geschichten.
Ursprünglich flog diese 707 ab 1961 für die israelische Fluggesellschaft EL AL.
Am 6.9.1970 hatte sie während des Fluges von Amsterdam nach New York zwei Terrorristen mit honduranischen Pässen an Bord. Schon während des Starts bedrohten der Mann und eine Frau eine der Flugbegleiterinnen mit Waffen und forderten Zutrritt zum Cockpit.

Am gleichen Tag wurden drei weitere Flugzeuge durch die Popular Front PFLP entführt.

Doch der Kapitän der El Al lenkte die Maschine in einen Sturzflug . Die überraschten Terrorristen verloren kurzzeitig die Kontrolle. Ein im Cockpit sitzender Sicherheitsmann nutzte das Chaos und erschoss den Mann. Seine Komplizin warf noch eine Handgranate , die aber zum Glück nicht zündete. Sie vergaß den Ring zu ziehen. Bei der Notlandung in London wurde sie festgenommen.

Nach ihrer Ausmusterung ging die Maschine zurück an den Hersteller. Der wiederum hatte auch keine Verwendung und schenkte sie der Lufthansa zu ihrer 200sten Flugzeugbestellung dazu und ließ sie extra in den Kranich-Farben umspritzen.

Kurz vor der 750-Jahr Feier von Berlin sollte sie nach West-Berlin geflogen werden. Das war aber nicht so einfach. Denn nach Berlin durften nur Maschinen der Alliierten durch den Luftkorridor über der DDR fliegen.
So durfte weder eine westdeutsche Fluglinie noch ein westdeutscher Pilot im Westberliner Luftraum fliegen.
Trick:
Die Maschine wurde heimlich mit einer amerikanischen Registrierung versehen und die Lufthansa-Farben überklebt. Des Nachts geflogen durch einen US-Piloten von Boeing. Ihre Landung in Tegel wurde dann aber als Sensation gefeiert. Denn dier DDR war hinters Licht geführt worden.
Ein vierstraliges Verkehrsflugzeug des Typs Boeing 707 in den Farben der Deutschen Lufthansa ist die neue Attraktion des Flughafens Tegel- schrieb die Berliner Morgenpost am 23.09.1986.

Heute will die Maschine keiner mehr. Die Lufthansa hat sie dem Kreuzberger Technikmuseum weiter geschenkt. Dem Museum fehlt es aber an Platz und nicht genug Geld.
Die Maschine kann aus technischen Gründen nicht mehr selbst fliegen.
Nun wird sie künftig offenbar in Einzelteile zerlegt und verschrottet. Denn das Flugzeug muss vom Gelände entfernt werden.

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alteami Offline




Beiträge: 86
Punkte: 130

17.11.2020 19:02
#4 RE: Airport Berlin-Tegel Antworten

Während die Alliierten den Luftraum von Westberlin kontrollierten, durfte nicht einmal der Rettungshubschrauber des ADAC von einem deutschen Piloten geflogen werden – der Pilot war bis zur Übergabe des Luftraums 1990 ein Amerikaner.

Setzei Offline



Beiträge: 6
Punkte: 10

27.08.2021 12:09
#5 RE: Airport Berlin-Tegel Antworten

Terminal A und B des ehemaligen Flughafens Tegel (TXL)
Die Läden sind leer, werden zum Teil momentan zweckentfremdet, wurden im Hexagon an manchen Stellen schon total rausgerissen. Verschwunden sind ebenfalls alle Röntgen-Kontrollgeräte. Der Rest wird bald folgen.
Dinge die bleiben wurden durch einen Aufkleber markiert. Viel ist es nicht ! Das Meiste im ehemaligen Terminal B bleibt wohl bestehen, aber vom Inneren des Hexagon bleibt so gut wie nichts.

Bilder : Heike Kaktus

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Berliner Bär Offline




Beiträge: 53
Punkte: 77

25.10.2021 22:52
#6 RE: Airport Berlin-Tegel Antworten

Reinickendorf (Tegel)
Flughafen Berlin-Tegel (Otto Lilienthal)
1974 - 2020
Luftbild (Helikopter): William Schmidt
Jahr der Aufnahme: Juni 2006

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Berliner Bär Offline




Beiträge: 53
Punkte: 77

27.11.2021 18:31
#7 RE: Airport Berlin-Tegel Antworten

Mit der Schließung des Flughafens Tegel am 8. November war ihr Schicksal besiegelt.
Im Mai 2021 wurde sie abgebaut und abtransportiert um ihr endgültiges Aus in einer Schrottpresse zu finden.
Das Bild entstand übrigens 2 Tage bevor mit dem Abbau begonnen wurde ...

Foto: Bianca Girlich

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