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Dieses Thema hat 24 Antworten
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Niko Damus Offline



Beiträge: 6
Punkte: 6

14.09.2024 21:52
#16 RE: Im historischen Kontext Antworten

Von Dagmar Henn
Irgendwann sollten auch deutsche Politiker ihre narzisstische Blase verlassen, in der sie immer Recht haben. Im eigenen Interesse. Weil es Augenblicke gibt, in denen man durch mangelndes Nachdenken vor allem sich selbst schadet.
Die gestrige Warnung des russischen Präsidenten Wladimir Putin war so ernst gemeint, wie sie klingt. Offenkundig haben aber die deutschen Politiker jenen Moment Anfang 2022 bereits vergessen, als der russische Vorschlag für eine neue Sicherheitsarchitektur in Europa von einer ebenso klaren Warnung begleitet wurde, dass andernfalls "militärisch-technische Maßnahmen" ergriffen würden. Inzwischen müsste mehr als klar sein, was diese Maßnahmen sind, aber dennoch wird mit Vergnügen weiter so getan, als sei das alles nicht ernst zu nehmen. So beispielsweise der CDU-Politiker Norbert Röttgen:
"Die Einschüchterungspropaganda von Putin ist ebenso bekannt wie absurd. Der Westen kann sich nur daran orientieren, was zweifelsfrei mit dem Völkerrecht übereinstimmt und was der Wiederherstellung des Friedens in Europa dient."
Der zweite Satz besitzt sogar eine unfreiwillige Komik. Zumindest für den, der die Vorgeschichte in der Ukraine kennt. Denn die Unterstützung eines Putsches stimmt nicht mit dem Völkerrecht überein, genauso wenig, wie die Aufrüstung einer Putschregierung, die als erste bedeutende Handlung einen Bürgerkrieg beginnt.
Die Minsker Abkommen waren, laut Ex-Kanzlerin Angela Merkel und dem französischen Ex-Präsidenten Francois Hollande, immer nur als Täuschung gemeint, um die Kiewer Regierung aufrüsten zu können. Dumm nur: Auch dieses Abkommen war Völkerrecht. Es war, so wie es geschrieben steht, mitsamt dem darin enthaltenen Zeitplan für die einzelnen Handlungen, die zur Befriedung des Bürgerkriegs führen sollten, vom UN-Sicherheitsrat beschlossen worden. Aber nie hat man sich in Deutschland offiziell mit der Frage befasst, ob daraus nicht nur ein Recht, sondern sogar eine Verpflichtung für Russland als eine der Garantiemächte entsteht, die Umsetzung, wenn nötig, zu erzwingen.
Allerdings gibt es noch eine weit tiefere Ebene, in der diese Aussage Röttgens zum Völkerrecht und zum Frieden absurd wird. Der Ursprung des modernen Völkerrechts war die Beendigung eines Krieges, des Dreißigjährigen Krieges in Deutschland. Andere wichtige Bestandteile, wie die UN-Charta, wurden hinzugefügt mit einer zentralen Vorgabe: menschliches Leben zu bewahren, und wenn möglich, nicht als tierisches Vegetieren, sondern unter den für eine menschliche Entwicklung erforderlichen Bedingungen. Was man praktisch sehen kann, ist, wie mit dem vermeintlich völkerrechtlichen Verweis auf "territoriale Integrität" Hunderttausende in den Tod geschickt werden. Selbst wenn man ignoriert, dass tatsächlich geopolitische Interessen einer dritten Partei dahinterstehen ‒ auch das Völkerrecht kennt eine Rangfolge der Rechtsgüter, und das Leben dieser Hunderttausenden steht weit höher als die Kategorien, die für solche wie Röttgen "zweifelsfrei mit dem Völkerrecht übereinstimmen".
Wobei die Veränderung des Sprachgebrauchs, die NATO-weit durchgesetzt wurde und nach der immer die Rede von einem "gerechten" Frieden ist statt von einem Frieden, auch ein Manöver ist, um behaupten zu können, einen gerechten Krieg zu führen, ohne dies auszusprechen. Letztlich ist da eben nicht die Rede von Frieden, sondern die Rede von Kriegszielen, an denen eisern festgehalten wird ‒ mit einer Verbissenheit und Wirklichkeitsverleugnung, die historisch bestenfalls ein Vorbild in den Tiefen des Führerbunkers hat.
Röttgen betrachtet Putins Aussage, einen Einsatz von Präzisionsraketen mit großer Reichweite als Kriegsbeteiligung der NATO zu werten, als "Einschüchterungspropaganda". Damit ist er ziemlich repräsentativ für die Reaktionen, die bisher auf diese Feststellung erfolgten. Der aktuelle Verteidigungsminister Boris Pistorius sagte beispielsweise: "Er [Putin] droht, wann immer es ihm beliebt, und lockt, wann immer er es für richtig hält." Einige Erzeugnisse der Lokalpresse haben sogar ein neues Wort erfunden, um den möglichen Einsatz dieser Raketen zu verniedlichen: "Weitschusserlaubnis". Als ginge es nur darum, den Wasserhahn ein bisschen weiter aufzudrehen.
"
Was bestenfalls als russische Übertreibung wiedergegeben wird, ist die nüchterne, technische Begründung, warum die russische Regierung den Einsatz dieser Raketen als Kriegsbeteiligung der NATO sieht: weil eigentlich alle entscheidenden Handlungen dabei gar nicht von ukrainischer Seite vorgenommen werden können. Das beginnt mit den Satellitendaten, die mögliche Ziele lokalisieren, und endet mit der Programmierung dieser Daten in die Waffensysteme. Nachdem unübersehbar auch die Entscheidung über den Einsatz dieser Systeme nicht in der Ukraine fällt und die gesamte Planung für das militärische Vorgehen längst bei EUCOM liegt und nicht in Kiew, ist damit der Anteil der NATO, in welcher ihrer vielen Gestalten auch immer, so groß, dass ukrainische Soldaten, die in der Nähe herumstehen, höchstens als Dekoration gelten können.
Diese Entwicklung begann bereits mit Systemen wie der Panzerhaubitze 2000, also, sobald die reine Lieferung nicht mehr genügte, sondern mindestens noch die Ausbildung hinzukam. Glaubt wirklich irgendjemand, die Patriot- oder IRIS-Systeme würden von Ukrainern bedient? Oder dass die Kiewer Truppen ohne die Versorgung mit westlichen Aufklärungsdaten auch nur imstande wären, die Krim zu attackieren?
Wäre die Ukraine auch nur noch ansatzweise ein Staat, der fähig ist, im eigenen Interesse zu agieren, wäre das Friedensabkommen in Istanbul unterzeichnet worden und in Kraft getreten, und all die Opfer der zweieinhalb Jahre danach wären noch am Leben. Hätten die Hobbyvölkerrechtler von Außenministerin Baerbock bis Norbert Röttgen auch nur ansatzweise begriffen, warum der Frieden im Völkerrecht einen so hohen Stellenwert hat ‒ nämlich weil es um die Bewahrung des menschlichen Lebens geht ‒, wären sie nicht imstande gewesen, stetig neues Öl ins Feuer zu gießen.
Aber es ist wichtiger, das Narrativ zu retten, das man unter so großem Aufwand mit Strafverfahren und Zensur durchgesetzt hat, als die Wirklichkeit wahrzunehmen. Wenn die Wirklichkeit lautet "Krieg der NATO gegen Russland", dann könnte das nur die Existenz kosten. Ein Bruch des Narrativs aber kostet den Status, und wie bei allen tief narzisstisch Gestörten ist der Status selbst wichtiger als das eigene Leben.
Nicht, dass man tatsächlich fürchten müsste, dass Russland irrational reagiert. Das, was da erfolgt ist, war ein sehr ruhiger und gut bedachter Hinweis, der natürlich einige Konsequenzen haben könnte. Beispielsweise, dass die Aufklärung, die bisher für den Krieg in der Ukraine, aber mit Mitteln der NATO erfolgt, nicht mehr ungestört stattfinden kann. Das reicht von den Aufklärungsdrohnen, die regelmäßig rund um die Krim fliegen, bis hin zu Satelliten. Ab dem Moment, ab dem Russland die Entscheidung trifft, die längst schleichend eingeführte Beteiligung der NATO auch als solche zu behandeln, sind das alles legitime Ziele. Insbesondere, wenn sie konkret dazu beitragen, die beabsichtigten Angriffe auf Russland zu ermöglichen. Und dann gibt es die kreativen Möglichkeiten ‒ viele US-Gegner weltweit wären für kleine Geschenke dankbar.
Wenn im Westen immer behauptet wird, die arme Ukraine werde daran gehindert, sich zu wehren ‒ mit eigenen Mitteln hätte sie diesen Krieg gar nicht führen können. Ohne dieses westliche Eingreifen hätte sie sich, trotz des ursprünglich großen Bestandes an alten sowjetischen Waffen, gerade ein wenig besser gestellt als ein Drittweltland, mit Aufklärungsmöglichkeiten knapp über jenen des Zweiten Weltkriegs. Was diese massive westliche Unterstützung bewirkt, ist ein völliger Realitätsverlust auf Seiten der ukrainischen Führung (sofern sie nicht ohnehin völlig in fremdem Auftrag agiert) ‒ ein Begreifen der Bedingungen der eigenen Existenz ist immer eine nötige Voraussetzung rationaler Politik. Aber der vermeintlich hilfreiche Westen war ja nicht einmal imstande, selbst seine Produktionsmöglichkeiten vorher zu überprüfen.
Es ist bisher, entgegen den in Deutschland kursierenden Behauptungen, Russland, das sich zurückhält. Was sich auch in der Bezeichnung "militärische Spezialoperation" zeigt. Weil es darum geht, eine Ausweitung dieses Krieges zu vermeiden. Weil das Ziel eben nicht lautet, den Westen militärisch niederzuringen, sondern, die Ukraine zu demilitarisieren und zu entnazifizieren. Diese westlichen Drohnen über dem Schwarzen Meer fliegen nicht, weil Russland sie nicht abschießen könnte. Sie fliegen, weil Russland sie hingenommen hat, um diesen Konflikt begrenzt zu halten. Nebenbei bemerkt, auf eigene Kosten.
Wäre es Russland nämlich um einen Krieg gegen die NATO gegangen, wären genau diese Mittel der Aufklärung das erste Ziel gewesen. Das Zweite die Kommandozentralen. Um zu wissen, wo EUCOM liegt, reichen zur Not auch noch alte sowjetische Karten. Und wer Hyperschallraketen besitzt, braucht keine Atomwaffen, um selbst tiefe Bunker zu knacken.
Natürlich steckt auch hinter dieser Runde Unvernunft ein politisches Spiel. Weil es nicht gelungen ist, durch den Stellvertreterkrieg in der Ukraine eine Revolte aus dem liberalen Lager auszulösen, um "Putin zu stürzen" (die Anführungszeichen nur als leiser Hinweis, dass es nie um eine einzelne Person ging), wird es jetzt andersherum versucht: Die ganzen Provokationen sollen dazu führen, dass dann eben die Hardliner aufbegehren.
Irgendwann, und sei es Sonntagnachmittag beim Kaffeetrinken, sollten unsere deutschen Politiker vielleicht doch einmal ihren Wirklichkeitssinn reaktivieren und die verborgenen Überreste ihrer Menschlichkeit ausgraben. Wahrnehmen, dass sie sich gerade auf eine Schwelle zubewegen, die die gleiche Qualität hat wie jene Anfang 2022, als klar angekündigt wurde, was erfolgen würde, aber die Mischung aus Hochmut und Knechtsgeist zu mächtig war, um zuzuhören und angemessen zu reagieren. Genau das gleiche Problem zeigt sich heute wieder. Sie sind zu hörig und zu unterwürfig, um zu erkennen, dass die deutschen Interessen sehr wenig mit den US-amerikanischen zu tun haben, und zu hochmütig, um die russischen überhaupt hören zu wollen.
Der Respekt für das Leben der anderen, dieser erste Gedanke, diese erste Notwendigkeit, aus der das Völkerrecht erwachsen ist, würde es gebieten, die "Unterstützung" dieser Kiewer Regierung sofort einzustellen, statt stetig weiter nachzufeuern. Aber die Sicht auf das Völkerrecht, die in Deutschland vorherrscht, ist die eines Winkeladvokaten (wenn nicht gleich einer Trampolinspringerin) ‒ man dreht und biegt es so lange, bis es passt, und wessen Leben da in die Quere kommen, ist gleich. Wobei man sich bizarrerweise darauf verlässt, dass genau das Russland, das man von früh bis spät zum Ursprung aller Übel erklärt, zurückhaltend, rational und menschlich reagiert.
Doch genau aus diesem Grund sollte man darauf verzichten, noch eine Runde dumme Propaganda zu spinnen, und zuhören, wenn sich die Botschaft, die mitgeteilt wird, auf fünf Buchstaben reduzieren lässt: G E N U G.

Oskar Offline



Beiträge: 49
Punkte: 69

03.11.2024 21:01
#17 RE: Im historischen Kontext Antworten

Putin will Russland vor äußeren Angriffen schützen
Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder erklärt bei einer Podiumsdiskussion der Weltwoche in Wien, dass der russische Präsident Wladimir Putin das Ziel verfolge, Russland vor Angriffen von außen zu schützen:
"Ich glaube, er ist daran interessiert, Russland als Ganzes zu erhalten und vor Angriffen von außen zu schützen ‒ militärisch und wirtschaftlich. Das ist eine legitime Aufgabe für Politiker in jedem Land."
Er nannte es absurd, sich vorzustellen, dass Russland nicht in die Verhandlungen über die Ukraine einbezogen werden solle.

Morgennebel Offline



Beiträge: 28
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25.11.2024 22:23
#18 RE: Im historischen Kontext Antworten

Nach dem Ende des II. Weltkriegs gab es eine geflügelte Redensart, die einen tiefen Sinn hatte:
"Jedem Deutschen soll die Hand verdorren, der noch einmal ein Gewehr in die Hand nimmt."
Das scheinen die so wenig von Geschichte wissenden regierenden Politiker auch nicht mehr auf dem Schirm haben.

Visa Offline



Beiträge: 81
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25.12.2024 22:55
#19 RE: Im historischen Kontext Antworten
Klaus König Offline




Beiträge: 19
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13.04.2025 22:07
#20 RE: Im historischen Kontext Antworten

Als historische Mahnung !
Lies und versteh....
Im Gedenken an die Väter.
Ein Vierteljahrhundert nach dem Krieg wurde in einem dichten Wald ein im Boden versunkener Panzer mit der deutlich sichtbaren taktischen Nummer 12 gefunden. Die Luken waren versiegelt und an der Seite klaffte ein klaffendes Loch. Beim Öffnen des Wagens wurden anstelle des Fahrer-Mechanikers die Überreste eines Panzerleutnants gefunden.
Er hatte einen Revolver mit einer Kugel und eine Tafel dabei, und auf der Tafel befanden sich eine Karte, ein Foto seiner Freundin und nicht abgeschickte Briefe.
Einer davon berührt die Tiefen der Seele.
„25. Oktober 1941
Sei gegrüßt, meine Warja! Nein, Du und ich werden uns nicht treffen. Gestern Mittag haben wir eine weitere Hitlerkolonne vernichtet. Das faschistische Geschoss durchschlug die Seitenpanzerung und explodierte im Inneren. Während ich den Panzer in den Wald fuhr, starb Wassili.
Meine Wunde ist grausam. Ich habe Wassili Orlow in einem Birkenhain begraben. Drinnen war es hell. Wassili starb, ohne Zeit zu haben, ein einziges Wort mit mir zu sprechen, und er hinterließ weder seiner schönen Zoja noch seiner weißhaarigen Maschenka, die aussah wie eine Pusteblume im Flaum, etwas.
So blieb nur einer der drei Tankisten übrig. In der Dunkelheit betrat ich den Wald. Die Nacht verging qualvoll, es ging viel Blut verloren. Jetzt hat der Schmerz, der durch meine ganze Brust brannte, aus irgendeinem Grund nachgelassen und meine Seele ist ruhig.
Schade, dass wir nicht alles gemacht haben. Aber wir haben alles getan, was wir konnten. Unsere Kameraden werden den Feind vertreiben, der nicht durch unsere Felder und Wälder ziehen soll.
Ohne dich hätte ich mein Leben nie so gelebt, Warja. Du hast mir immer geholfen: am Chalchin Gol und hier. Wahrscheinlich sind diejenigen, die lieben, freundlicher zu den Menschen.
Danke, meine Liebe! Der Mensch wird alt, doch der Himmel bleibt ewig jung, wie Deine Augen, in die man nur hineinschauen und sich verlieben kann. Sie werden nie alt werden oder verblassen.
Die Zeit wird vergehen, die Wunden der Menschen werden heilen, sie werden neue Städte bauen und neue Gärten anlegen. Ein anderes Leben wird kommen, andere Lieder werden gesungen. Aber vergessen Sie nie das Lied über uns, über die drei Tankisten. Du wirst mit wunderschönen Kindern aufwachsen, Du wirst noch lieben. Und ich bin glücklich, dass ich Dich mit großer Liebe zu Dir zurücklasse.“
Warwara Petrowna Zhurawleva erhielt fast 30 Jahre später die an sie adressierten Briefe ...
(bei Gala Iven gefunden)


Wir dürfen nicht vergessen was die Sowjetunion, was die Russen, damals für die Befreiung getan haben.
Auch wenn heute wieder verkappte Faschisten regieren und uns eine andere Geschichte lehren wollen.

Opitz Offline



Beiträge: 46
Punkte: 74

17.04.2025 22:43
#21 RE: Im historischen Kontext Antworten

Seelower Höhen - Kranzniederlegung zum Tag der Befreiung - gestern
Der russische Botschafter wurde traditionell mit Brot und Salz empfangen.

Das Oderbruch tickt anders wie Westdeutschland. Obwohl das Oderbruch kräftig zerpflügt wurde 45.

Eggersdorfer Offline




Beiträge: 85
Punkte: 133

17.04.2025 22:52
#22 RE: Im historischen Kontext Antworten

Er durfte sogar kurz ins RBB Mikro plaudern. Zu sehen in "Brandenburg-aktuell" vom 16.04.25 19:30 ( auf Mediathek)

ReinerL Offline



Beiträge: 10
Punkte: 18

20.07.2025 23:29
#23 RE: Im historischen Kontext Antworten
Rubin Offline



Beiträge: 39
Punkte: 71

24.07.2025 22:47
#24 RE: Im historischen Kontext Antworten

Medien verschweigen knallharte Ansage aus Moskau: Russland wird Deutschland zur Kriegspartei erklären!
Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, hat eine Erklärung abgegeben, die wir nachfolgend im Wortlaut dokumentieren. Wer jetzt nicht begreift, was die Stunde geschlagen hat, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Sacharowa wörtlich:
"Erkennen die deutschen Wähler, die nach den Ergebnissen der letzten Parlamentswahlen für eine Normalisierung der Beziehungen zu Russland gestimmt haben, wohin ihre politische und geistesgestörte Führung sie zu drängen versucht?"
"Wir haben wiederholt darauf hingewiesen, dass offizielle Vertreter Berlins, ihren Wunsch zu verschleiern versuchen, sich an Angriffen tief ins russische Territorium zu beteiligen, und zwar mittels der Ukrainer, um ihnen die volle Verantwortung für die Folgen aufzubürden.
Die aggressive Haltung gegenüber Russland wurde offen vom deutschen Verteidigungsminister Boris Pistorius bestätigt, der am 14. Juli 2025 in einem Interview mit der Financial Times erklärte, dass deutsche Truppen bereit seien, „russische Soldaten zu töten“, sollte ein NATO-Mitglied angegriffen werden.
Wir haben mehrfach, und zwar auf höchster Ebene, deutlich gemacht, dass wir keine Absicht haben, NATO-Staaten anzugreifen. Was die deutsche Unterstützung bei der Herstellung von Langstreckensystemen in der Ukraine betrifft, so könnten sich dahinter Pläne verbergen, auf ukrainischen Rüstungsbetrieben eine lokale Endmontage der Taurus-Raketen einzurichten, deren Lieferung an die ukrainischen Streitkräfte Berlin laut Pistorius derzeit angeblich verweigert.
Die ersten von unseren Luftabwehrsystemen abgeschossenen Raketen werden es ermöglichen, schnell zu bestimmen, wo und wie sie hergestellt wurden – und vor allem: das Herkunftsland eindeutig zu benennen. Auch über die Konsequenzen haben wir bereits gewarnt.
Es besteht kein Zweifel daran, dass der Einsatz von Langstreckenwaffen ohne die direkte Beteiligung militärischer Fachkräfte aus den Herstellerländern dieser Systeme unmöglich ist (wie etwa der Erhalt von Aufklärungsdaten mittels NATO-Satelliten, die Zielprogrammierung usw.).
De facto wären deutsche Militärangehörige bei einem Einsatz der erwähnten Taurus-Raketen oder ihrer Modifikationen direkt in die Planung und Durchführung militärischer Operationen gegen Russland involviert – mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen.
Im November 2024 hat der russische Präsident, Wladimir Putin, unmissverständlich unsere Position bezüglich der Entscheidung westlicher Länder klargestellt, Kiew grünes Licht für den Einsatz ihrer Langstreckenwaffen gegen Ziele tief im russischen Territorium zu geben. Diese Position bleibt unverändert. Russland betrachtet sich als berechtigt, seine Waffen gegen militärische Objekte jener Länder einzusetzen, die ihrerseits den Einsatz ihrer Waffen gegen Russland zulassen. Im Falle einer weiteren Eskalation des Konflikts werden wir entschlossen und symmetrisch antworten.

Rubin Offline



Beiträge: 39
Punkte: 71

24.07.2025 22:48
#25 RE: Im historischen Kontext Antworten

Wortlaut (Auszug) der Pressekonferenz vom 17. Juli
Sprecherin des Außenministeriums der Russischen Föderation Maria Sacharowa:
Maria Wladimirowna, danke. Wenn Sie gestatten, eine zweite Frage. Trotz der Tatsache, dass es in den Beziehungen zwischen Russland und Deutschland immer Spannungen gegeben hat, war Deutschland bis 2022 der uns am nächsten stehende Staat in Europa. Und in der Zeit nach dem Kalten Krieg strebten Deutschland und Russland danach, eine umfassende Partnerschaft zu entwickeln. Jetzt ist Berlin der aktivste Waffenlieferant für die Ukraine in der Europäischen Union, und Pistorius ruft dazu auf, "Russen zu töten". Gibt es irgendwelche Aussichten auf eine Wiederherstellung der Beziehungen zwischen Russland und der Bundesrepublik Deutschland, und was ist dafür erforderlich?
[Sacharowa] Wie lautet die Frage noch einmal?
Gibt es irgendwelche Aussichten auf eine Wiederherstellung der Beziehungen zwischen Russland und der Bundesrepublik Deutschland, und was ist dafür erforderlich?
[Sacharowa] Sie stellen die Frage so, als ob wir dafür verantwortlich wären, dass solche Personen jetzt im deutschen politischen Establishment präsent sind. Das liegt nicht in unserer Verantwortung. Historisch gesehen haben wir alles getan, um Beziehungen zu einem friedlichen und wohlhabenden Deutschland auf der Grundlage gegenseitigen Respekts aufzubauen. Wir haben vergeben, was weder ein Mensch noch eine Nation vergeben kann. Wir haben es geschafft, zu vergeben. Wir haben zig Millionen Tote vergeben. Wir haben ihnen die Qualen vergeben, die unserem Land, unserem Volk zugefügt wurden.
Wir haben die verbrannten Städte und Dörfer, die zerstörten Museen vergeben. Wir haben ihnen die Folter von Menschen und Kindern vergeben. Wir haben ihnen vergeben, dass sie uns nicht nur als Menschen zweiter Klasse behandelten, sondern als solche, die kein Recht auf Leben haben. Wir haben alles vergeben. Aber wir haben nicht vergessen. Deshalb erhalten wir Gedenkstätten, deshalb machen wir Filme, und deshalb studieren wir die Geschichte. Wir haben nicht vergessen, aber wir haben vergeben, haben erneut eine Hand der Freundschaft, des gegenseitigen Respekts und der Zusammenarbeit ausgestreckt.
Wir haben gezeigt, wie es möglich ist, während man vergibt, normale, gegenseitig respektvolle und für beide Seiten vorteilhafte Beziehungen zueinander anzubieten. Wir haben eine große Anzahl von Projekten vorgeschlagen. Wir sagten, wenn historische Ressourcen so notwendig sind, dann lasst uns kooperieren und friedlich entwickeln, was wir haben, damit es beiden Seiten zugutekommt und, was am wichtigsten ist, nicht zu endloser Barbarei und Entmenschlichung führt.
Wir haben uns an der Lieferung unserer Ressourcen zu gegenseitig vorteilhaften Bedingungen beteiligt. Aber das Wichtigste ist die Bewahrung der eigenen Menschlichkeit. Was haben wir dafür bekommen? Wir haben bekommen, was jetzt jeder sieht. Meiner Meinung nach ist das Schrecklichste, was Deutschland erhalten hat, eine völlige Amnesie bezüglich seiner eigenen Fehler. Es hat eine Amnesie über seine eigene jüngste, moderne Geschichte entwickelt, die Wiedervereinigung seines Landes, das nicht durch die Laune irgendjemandes auf der Welt geteilt wurde, sondern als Folge seiner eigenen Verbrechen. Dieses Land hat vergessen, wer die Rolle des Einigers für Deutschland gespielt hat. Es war unser Land und unser Volk, das hätte ablehnen können zu vergeben, aber stattdessen vergeben hat, das auch zur Wiedervereinigung des deutschen Volkes beigetragen hat. Und selbst das haben sie geschafft zu verraten. Sie haben sich selbst verraten. Sie fragen: Was soll man tun?
Heute hören wir vom offiziellen Berlin Aufrufe zur Zerstörung unserer Staatlichkeit, unseres Landes und unseres Volkes, sowohl kollektiv als auch individuell. Diese Aufrufe sind zu einer Besessenheit für diejenigen geworden, die derzeit in Deutschland an der Macht sind. Sie rotten systematisch alles aus, was mit Russland verbunden ist, im informativen, kulturellen, humanitären, wirtschaftlichen und finanziellen Bereich. Deutsche Waffen werden eingesetzt, um russisches Territorium und das russische Volk anzugreifen, dem sie eine ewige Schuld schulden, auch für die unzähligen Leben, die nie geboren wurden. Es laufen Diskussionen über die Aufnahme einer "Schraubenzieher-Montage"-Produktion von Langstrecken-Marschflugkörpern des Typs Taurus in der Ukraine. Wie wir alle verstehen, erfordert der Einsatz solcher Waffen die Beteiligung von Bundeswehr-Spezialisten, was die direkte Teilnahme deutscher Offiziere bedeutet.
Dies ist keine "Hinterzimmer"-Verwaltung von Prozessen, sondern eine offene Beteiligung. Erkennen die deutschen Wähler, die nach den Ergebnissen der letzten Parlamentswahlen für eine Normalisierung der Beziehungen zu Russland gestimmt haben, wohin ihre politische und geistesgestörte Führung sie zu drängen versucht? Verstehen sie das? Sie schienen zum Ausdruck zu bringen, dass die Beziehungen zu Russland nicht zerstört werden sollten, geschweige denn gegen unser Land militarisiert. Was kommt also als Nächstes? Werden die deutschen Wähler später sagen, sie seien wieder betrogen worden? Sie wurden vor 90 Jahren betrogen. Unter dem Deckmantel der demokratischen Wahl wurde ihnen ein Weg verkauft, der nicht zu einer momentanen Katastrophe führte, sondern, entschuldigen Sie bitte, zu einem Zusammenbruch von historischem Ausmaß.
Ich wiederhole noch einmal, es ist offensichtlich, dass diejenigen, die wir immer als Revanchisten bezeichnet haben, die aber früher still "unter den Bänken" saßen und gelegentlich von dort hervorkrochen, keine Lehren aus ihrer eigenen Geschichte gezogen haben. Die Versuche deutscher Offizieller, mit Russland in der Sprache von Ultimaten zu sprechen, aus einer, wie sie glauben, Position der Stärke, sind absurd, lächerlich und unmoralisch. Schauen Sie sich nur an, was sie sich ausgedacht haben: die Opfer des Zweiten Weltkriegs nach ethnischer Zugehörigkeit aufzuteilen. Sie haben uns angegriffen, indem sie die Menschen nach Nationalität einteilten, wer leben durfte, wer für die Sklaverei bestimmt war und wer sofort getötet werden sollte. Und dafür haben sie bezahlt. Doch 80 Jahre später haben sie begonnen, die Opfer und Helden des Zweiten Weltkriegs – für uns der Große Vaterländische Krieg – nach ethnischer Zugehörigkeit zu teilen. Sogar die Zahlungen an die Überlebenden der Leningrader Blockade werden nach Nationalität verteilt. Das ist eine Schande! Ich glaube, dass viele Deutsche, einfache Bürger, gebildete und kenntnisreiche Menschen, darunter leiden, weil sie eine weitere drohende Katastrophe spüren. Ich habe einmal einem deutschen Journalisten ein Interview gegeben. Er fragte: "Wann werden Sie uns wieder retten?" Ich antwortete: "Wann fangen Sie an, sich selbst zu retten?" Wenn Sie nach der Verbesserung der Beziehungen zu Deutschland fragen wollen, sollte diese Frage nicht an uns, sondern an sie gerichtet werden. Aber zuallererst müssen sie sich selbst vor der Katastrophe retten, die sie mehr als einmal durchgemacht haben. Es scheint, als stünden sie nun am Rande einer weiteren."

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