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Dieses Thema hat 10 Antworten
und wurde 1.210 mal aufgerufen
 Strausberg Stadt + Umland
Alphabet ( gelöscht )
Beiträge:

21.05.2016 16:39
PFA Strausberg - historisch - Antworten

Jetzt kam mir wieder einmal PFA Strausberg in die Hände.
Deutsche Post, Post und Fernmeldeamt, Altlandsberger Chaussee, 1260 Strausberg.
Dann die Übernahme:
Deutsche Bundespost, Telekom Strausberg, Privatkundenvertrieb, Garzauer Str. 20, O-1260 Strausberg

Amt: 24201 und dann vermitteln lassen.
oder dann Neu: 425-a
Leiter PFA: Hauptrat Kagelmann.... App.22 oder 425-500
Sekretariat: Frau Leupel ... App 30
Stv. Fe: Frau Starker ... App 21 oder 425-562
Stv. VN: Herr Bornstein....App 61
Sekretariat VN: Frau Knospe... App 24
Leiter VN1: Hoffmann..... App 13
Linienstelle/Schaltstelle: Frau Borsch und Herr Ortmann.... App 36 oder auch 421400 oder 22277
Irgendwie kann Ortmann das ganze Netz aus dem Kopf.
Aber dann folgten Hoffmann bzw. Rusch.... App 23 oder 425-560
Linienstelle: Witt, u. Görgis .... App 26 u. Ortmann.... 425-565
Fernsprechanmeldeselle: Frau Piewecki u. Schützler.... App 25 o. 425-561 und Freund "Kabel" ... App 23....

In der alten Struktur waren dann noch:
Lottohauptannahme: Frau Lehmann... App 32 - ( machte später in der Stadt einen Tabakladen mit Lottoannahme)
ZEST- Zentrale Entstörungsstelle: Fittig... App 33 + 44 + Amt 222000
TD: Hellert, Großer, Baum...App 34
VN5: Grothe, Kramer, Merkert... App 43
FeTD3 ( Amt Vorstadt): Herr Nitz.... App 45 oder Amt 421259
Leiter FeTD: Herr Müller.... App 46
TD: Herr Jäkel .... App 57
Fernamt: App 49
Fernkabelmeß: Herr Tietz.... App 65
Technologe Fe: Herr Jänsch .... App 66
Wählersaal Stadt: App 77
Üst1: Herrmann und Kapelle.... App 75 + 76 oder 425-346- ( das war dann schon im Bunker)
Leiter Üst: ??? ...425-200 ( das war dann schon im Bunker)

425xxx war die Amtseinwahl zum Bunker mit Gebäude in Garzauer Str = Üst 1/5
und nach Umzug des PFA aus der Baracke in das Gebäude auch durch PFA genutzt.

Das waren so die Stellen und KollegInnen aus dem täglichen Geschäft Kdo LSK/LV- Deutsche Post für Ortsmietleitungen, Posthauptansclüsse, technische Fragen, Entstörungen, Baumaßnahmen.

Fernschreiber Visa ( Gast )
Beiträge:

21.05.2016 16:42
#2 RE: PFA Strausberg - historisch - Antworten

Wir hatten dann die Bestellungen und Schaltaufträge hin und her zu senden.
016-665 der Ziviltelex muß es gewesen sein.

ostler ( Gast )
Beiträge:

21.05.2016 22:51
#3 RE: PFA Strausberg - historisch - Antworten

... bis der Wessi kam....
In offizieller Lesart:
Oktober 1990: Fernmeldeämter im Westen unterstützen als Partnerämter die Fernmeldeämter im Osten Deutschlands.

Der Wessi an sich sah es so:
Rückständig, marode, lückenhaft – das DDR-Telefonnetz war auf dem Niveau eines Entwicklungslandes, als vor 25 Jahren die Mauer fiel. Doch in nur wenigen Jahren errichteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Telekom West und Telekom Ost eines der modernsten Netze der Welt und leisteten damit einen wichtigen Beitrag zum Zusammenwachsen Deutschlands und der Telekom.

Leistikow ( Gast )
Beiträge:

21.05.2016 22:52
#4 RE: PFA Strausberg - historisch - Antworten

Leider gab es auch solche:
CHRISTIAN LUTZKE
erlebte den Mauerfall bei der Nationalen Volksarmee. Er musste das Heer jedoch verlassen, als er sich weigerte, notfalls aufs eigene Volk zu schießen, um die Mauer zu schützen. Später holte er sein Abitur nach, das ihm in der DDR verwehrt worden war, und studierte Nachrichtentechnik an der FH Leipzig. Heute arbeitet er bei T-Systems in Darmstadt.

Im Osten hatte man es als Service-Techniker schwer. So wie Christian Lutzke, der kurz nach der Wende als Entstörer in Rostock im Einsatz war. Wenn der gelernte Fernmeldeanlagenbauer morgens zum Kunden losging, stand er, mit 20 Kilo an Werkzeugen und Ersatzteilen voll bepackt, an der Straßenbahnhaltestelle. „Wir hatten am Anfang kein Auto und haben alles zu Fuß oder mit Bus und Bahn gemacht.” Wenn das passende Ersatzteil fehlte, fuhr er eben kurz zum Fernmeldeamt und wieder zurück. Oft waren die Ersatzteile nicht auf Lager. Dann mussten die Kunden länger warten.„ Wir haben gerade einmal 4 bis 5 Kunden pro Tag geschafft, im Extremfall sogar nur einen einzigen.” Später bekam Lutzke einen Trabbi, dann sogar einen Golf. „Plötzlich waren 10 bis 12 Termine am Tag drin.”
Auch sonst waren die Umstände nicht immer einfach. „Ich erinnere mich noch an eine abgesoffene Vermittlungsstelle im Keller einer alten Schule – Wasserstand 10 Zentimeter vor Kurzschluss. Ich war nur damit beschäftigt, alles trockenzulegen und zu entrosten”, sagt Lutzke. Das Gerät stammte wie viele andere noch aus grauer Vorzeit: Reichspost, Baujahr 1922. „Es gab aber auch neue Anlagen, etwa in der Chirurgie eines Krankenhauses. Dort hatte meine Arbeit dann tatsächlich etwas mit Entstören zu tun: testen, messen, Fehler im System suchen.” Meist hatte Lutzke aber mit Privatleuten zu tun, schraubte und lötete an alten Geräten herum – sogar an W38-Drehscheiben-Apparaten aus den 1940ern – und reparierte die Drähte zu den Glockenschalen. „Heute würde man die Geräte einfach wegschmeißen.” Damals nicht.

Es herrschte Mangel. Lutzke war sogar für 3 Wochen in Düsseldorf, um dort ausrangierte Apparate für den Osten flottzumachen. „Ich war extrem froh, als endlich die neue Westtechnik kam. Auch die Kunden waren von den neuen Tastentelefonen total begeistert.” Die Mentalität der Menschen war sowieso anders als heute: „Viele waren unterwürfige Bittsteller und extrem dankbare Kunden”, erinnert sich Lutzke. Einladungen zum Frühstück oder Mittagessen waren an der Tagesordnung. „Und von Bäckern und Fleischern ging ich immer mit Tüten voller Dankesgeschenke weg, wenn die Telefonanlage nach Wochen endlich wieder richtig lief.”

Selcki ( Gast )
Beiträge:

21.05.2016 22:53
#5 RE: PFA Strausberg - historisch - Antworten

Auch der allgemeine Wessi liest mit. Bin seit 1971 bei der Telekom bzw. Vorgänger DBP und war im Aufbaueinsatz im Ostland.
Meine Erlebnisse sind:
Von Mai bis Anfang August 1991 war ich vom Fernmeldeamt Flensburg nach Neubrandenburg abgordnet, um beim „Aufbau Ost” zu helfen. „Die Zeit dort war eine der tollsten meines Lebens. Man konnte sich komplett auf seine Aufgabe konzentrieren, ohne die ganze Zeit von Kennzahlen getrieben zu werden.”
In den knapp 4 Monaten hatte ich mit meinen Kollegen die Aufgabe, die analoge H/KVSt Neubrandenburg [Haupt/Knotenvermittlungsstelle] (Technik HDW) in der Poststraße/Innenstadt in die DIV-EWSD [DIV = Digitale Vermittlungstechnik, auch Vermittlungsstelle / EWSD = Elektronisches Wählsystem] südlich der Stadt - also auf digitale Technik - umzuschalten.
„In der 1. Woche unseres Einsatzes haben wir anhand des Gruppenverbindungsplanes der VSt die Möglichkeiten erkundet, wie wir die Umschaltung hinbekommen können. Vorgefunden haben wir gleich die erste Möglichkeit, direkt in den Westen zu telefonieren (36 Leitungen in der Rufnummerngasse 03). 36 Leitungen waren viel zu wenig, um dem Bedarf gerecht werden zu können. So haben einige Firmen frühmorgens eine Verbindung aufgebaut und sie den ganzen Tag nicht mehr abgebaut.
Zum besseren Verständnis für technische Laien eine Beschreibung des Wählvorgangs in der analogen VSt damals: Der Gruppenverbindungsplan der analogen Hebdrehwähler-Vermittlungsstelle zeigt die Anzahl der Wähler und damit die Anzahl der möglichen Verbindungen in den jeweiligen Gassen. Der Teilnehmer wählt z.B. die 03: Nach dem Hörerabheben wählt der Anrufer zunächst die 0, und damit wird der 1. GW [Gruppenwähler] in der Ortsvermittlungsstelle (OVSt) vom Nummernschalter des Telefons mit 10 Impulsen angesteuert. Er hebt sich in die Gasse 0 (über die Gassen 1 bis 9 werden Telefonanschlüsse im Bereich der OVSt angesteuert und beinhalten die 1. Ziffer der Teilnehmerrufnummer). In der Wählpause des Teilnehmers wird durch Drehen und Stoppen an einem freien Ausgang (von 10) der nächste Wähler, jetzt in der KVSt ausgewählt und belegt. Die Wahl der Ziffer 3 steuert in der gleichen Weise hier schon auf einen Ausgang in Richtung Hamburg und landete dort schon in einer DIV. Die Weiterwahl des Kunden für z.B. Flensburg war etwa 461 9910 (die Westvorwahl ohne die erste 0). Das waren die 36 Leitungen, die wir schon vorgefunden haben.

In der 2. Woche konnten wir die ersten 2x2-Megabit/s–Leitungen (60 Kanäle) von der DIV-Neubrandenburg zu einer DIV nach Hamburg schalten. Schnell konnten 60 Kanäle aus der selben Gasse 03 in die DIV durchgebracht werden, sodass mit der Freischaltung nach Hamburg ab dieser 2. Woche 96 statt bis dahin 36 Leitungen vorhanden waren. Mit dieser Anzahl an Leitungen kam nur noch selten das (Gassen-)Besetztzeichen, und der KVSt-Bereich Neubrandenburg konnte ohne Schwierigkeiten nach Westdeutschland telefonieren. Somit hatte die DIV in Neubrandenburg den ersten Verkehr zu vermitteln.
Auch hier wieder eine Erklärung zum besseren Verständnis: Um den Engpass von nur 36 Leitungen zu beheben, habe ich sofort, nachdem die Leitungen „durchgebracht” waren, d.h. die Schaltung via Glasfaser, Richtfunkverbindungen und auch normalen Kupferadern innerhalb einer Leitungsführung hin und her gewechselt wurde, mit einem Hamburger Kollegen die Sprachkanäle eingerichtet. Hier waren es 30 Kanäle mal 2 = 60 Stück, die den Ausgang in Richtung West beinhalteten. Anschliessend konnten wir Verkehr für 60 Gespräche (auch 2 mal 2 Mbit/s) für die Gasse 03 in die DIV hereinlassen. Die Sprachkanäle wurden - wie oben beschrieben - an den Dreh-Ausgängen der Hebdrehwähler herausgeführt und über Kennzeichenumsetzer in die 2-Mbit/s-Zeitmultiplex-Signale umgesetzt, die bei den Digitalen Vermittlungsstellen (in der Bauweise von Siemens = EWSD, von Alcatel = S 12) die Ein-und Ausgänge darstellen. Übrigens: Diese DIV werden nach 25 - 30 Jahren Betrieb zurzeit durch die Internet-IP-Telefonie ersetzt.

Die Verkehrsbeziehung Richtung Westen zu verbessern, war nur der Anfang unserer Tätigkeit in Neubrandenburg, allerdings sehr wichtig für die tägliche Arbeit.

Da alle auf diese Leitungen angewiesen waren, haben wir die Schaltungen nach dem Austesten auch so stehenlassen und weiterbetrieben. Eigentlich sollte erst am 30. Juni 1991 alles freigeschaltet werden. Die Kunden und auch wir haben dann nur etwas länger getestet. Danach haben wir uns Wege geschaffen, den Verkehr, der noch nicht dauerhaft direkt geroutet werden konnte, zunächst einfach wieder in die alte Technik zurückzugeben. Nebenbei haben wir überzählige Prüfgeräte aus Flensburg für die KZU–Welt [Kennzeichenumsetzer] fit gemacht. Bis zum Stichtag 30. Juni konnten wir auf diese Art alles zumindest austesten.

Im Osten war das Rufnummern-Kennzahlensystem, also das Vorwahlensystem zu der Zeit noch nicht umgestellt, und wir arbeiteten noch in dem Kennzahlensystem der DDR mit besonderen Kurz-Vorwahlen für Nachbar–Ortsnetze, die einen anderen Zeittakt hatten. Die Umstellung der Vorwahlen auf die heutigen Kennzahlen/Vorwahlnummern 033x bis 039x erfolgte erst später.

Eine Richtfunk-Verkehrsbeziehung nach Burow bekamen wir nicht hin, weil ein Fabrikschornstein im Weg war. Somit musste die alte Technik in diese Richtung noch ein bisschen länger laufen. Die Kolleginnen und Kollegen aus Neubrandenburg haben uns tatkräftig unterstützt und unsere Arbeit mehr und mehr übernommen.
Ein besonderer Auftrag: Erkunden, ob bestehende Freileitungen digitale Signale transportieren können. Die Ortschaft Tützpatz hatte 36 Anschlüsse, die über 6 Doppelader-Freileitungen von Altentreptow aus angesteuert wurden. Und viele Kunden warteten dort schon auf einen neuen Anschluss. Da auf den Freileitungen eine Menge Äste lagen, konnten wir darüber kein digitales Signal leiten.

Diese Mehrfachausnutzung (Vorfeldeinrichtung) der Doppeladern benötigte zu der Zeit elektromechanische Techniken, deren Klappern wir hören konnten, wenn jemand telefonierte. Die Technik war wohl noch aus den 1930er-Jahren, wir hatten sowas noch nie gesehen.

Das Highlight war die Suche nach dieser Technik. In Tützpatz war wohl früher eine LPG, eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft. Ihr Sitz war das zu unserer Zeit verlassene Adelsschloss gewesen. Niemand vor Ort konnte uns sagen, wo in dem Schloss die Technik untergebracht war. Bekannt war nur: sie sollte sich irgendwo im Herrenhaus befinden. So durchsuchten wir die Kellerräume des Schlosses - den Kohlenkeller, eine Grossküche und einige andere Räume. Erst als ein Teilnehmer telefonierte und damit die Uralt-Technik in Gang setzte, konnten wir - dem Klappergeräusch folgend - finden, was wir suchten: Die Technik war im Kartoffelkeller untergebracht.

Diese alte Technik musste zunächst weiterlaufen, bis die OVSt Altentreptow digitalisiert und die neue Technik aufgebaut war. Zu gern möchte ich wissen, wo 30er-Jahre-Technik verblieben ist. Ist sie in einem Technik-Museum oder wurde sie verschrottet? Vielleicht befindet sie sich auch noch vor Ort in Tützpatz.”

Der Einsatz in Neubrandenburg bestand freilich nicht nur aus Arbeit.
Über die Lebensverhältnisse während des Mecklenburg-Einsatzes: „Untergebracht war ich im ‚Wohnhotel’, einem Hochhaus direkt an der vielbefahrenen Ringstraße. Dort war es unerträglich. Die Heizung liess sich nicht abdrehen und wegen des Verkehrslärmes konnte man das Fenster nicht öffnen. Der Fahrstuhl war außer Betrieb. Da zudem mein Zimmer vom Reinigungspersonal nicht verschlossen wurde, bekam ich ein Zimmer in einer ex-Stasi-Anlage (nannte sich Motel) in Usadel, einige Kilometer südlich von Neubrandenburg. Dort war auch der Kollege Dieter Peters, mit dem ich eng zusammenarbeitete, untergebracht. Zum Abendessen gings anfangs täglich in andere Restaurants. Die Preisfindung mit der D-Mark war noch nicht ganz abgeschlossen und so änderte sich der Preis von Tag zu Tag. Abends in Usadel hatte jeder Kollege beim Bier eine Menge über seine Tageserlebnisse zu erzählen, und gemeinsam haben wir beratschlagt, was als Nächstes zu beackern ist. In den Einsatz-Monaten in Neubrandenburg sind wir überall im Umkreis der Stadt herumgekommen und haben die Landschaft, die Dörfer und Menschen kennengelernt. Es war schön, aufregend und interessant.
An den Wochenenden sind wir zusammen nach Flensburg gefahren. Anfangs flog für einige Wochen der Beate-Uhse Flieger, später ein pensionierter Bundeswehr-Pilot mit seinem eigenen Flugzeug von Flensburg nach Neubrandenburg. Ein paar Mal konnten wir von Flensburg-Schäferhaus aus nach Neubrandenburg-Trollenhagen (und am Freitag zurück) mitfliegen. In Trollenhagen landeten wir noch zwischen parkenden MIG’s [Überschalljets der - damals noch - sowjetischen Luftwaffe] und wurden abgeholt von einem Barkas B1000 Kleinbus.”

Neben der neuen Technik führte ich einen ganz besonderen Westschlager ein: Die Filtertüte fürs Kaffeekochen. „Unser erster ‚Kaffee’ bestand aus heißem Wasser, das über 2 Löffel gemahlene Bohnen gegossen wurde. Da habe ich schnell Handlungsbedarf erkannt”.

Nebenbei ein bisschen Zeitgeschichte über die Fernmeldetechnik hinaus: Der Barkas B1000 war der einzige in der DDR hergestellte Transporter.
Barkas war der Name des sächsischen Automobilherstellers VEB Barkas-Werke Karl-Marx-Stadt (heute wie vor der DDR-Zeit: Chemnitz) und - wie Wikipedia weiß - die Markenbezeichnung der von 1957 bis 1991 von ihm hergestellten Kleintransporter. Die Fertigungskapazitäten des modernen Barkas B1000 konnten bis in die 1970er-Jahre die Nachfrage auch nur ansatzweise abdecken. Aus planwirtschaftlichen Gründen ließ sich die Produktion auch nicht entsprechend aufstocken oder der Preis anpassen. Nur wenige Tausend Fahrzeuge rollten jährlich vom Band.
Angetrieben wurde er von einem Wartburg-Dreizylinder-Zweitaktmotor mit ursprünglich 900 cm³ und einer Leistung von 43 PS. Später waren es 1000 cm³ mit einer Leistung von 46 PS. Es gab diverse Ausführungen, etwa als Kasten-, Krankentransport-, Pritschenwagen oder als Kleinbus. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 100 km/h.
Im Herbst 1989 wurde der erste Barkas B 1000-1 vorgestellt. Er hatte wie der Wartburg 1.3 einen 58 PS Viertaktmotor mit 1272 cm³ und wurde in VW-Lizenz von Barkas im Motorenwerk in Chemnitz produziert. Bis zur Produktionseinstellung am 10. April 1991 wurden noch 1.900 dieser Fahrzeuge gebaut.

So- jetzt könnt ihr über den Wessi herziehen.

Selcki


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21.05.2016 22:55
#6 RE: PFA Strausberg - historisch - Antworten

NEUER TAG / Ausgabe Bernau, 4.1.1990, Das Interview
Das Interview mit Rat Jaslau, Post- und Fernmeldeamt Eberswalde-Finow
Selbstwählferndienst umfassend erweitert
Mit dem heutigen Tag wird durch das Post- und Fernmeldeamt Eberswalde-Finow eine neue Fernsprech-Knotenvermittlungsstelle (KVSt) für den Kreis Bernau in Biesenthal in Betrieb genommen. ...
... Damit können von den Fernsprechanschlüssen und Selbstwählferndienst-Münzfernsprechern erstmals alle Gespräche zu den Ortsnetzen des Kreises Bernau (KVSt Biesenthal) und bis auf wenige Ausnahmen zu den Ortsnetzen aller Bezirke der DDR im Selbstwähldienst ausgeführt werden. Darüber hinaus wird gleichzeitig der internationale Selbstwählferndienst nach 27 Staaten Europas eingeführt. Gespräche nach der BRD und Berlin (West) müssen vorerst leider weiterhin beim Fernamt Frankfurt (Oder), Nummer 0010 angemeldet werden. ...

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21.05.2016 22:55
#7 RE: PFA Strausberg - historisch - Antworten

Aufruf zum denunzieren.... die PFA würden Korruption betreiben:
Ruf doch mal an! Aber wie, wenn der Anschluß fehlt?
Kreistagskommission erwartet Hinweise aus der Bevölkerung zu ungerechtfertigten Telefon­anschlüssen
Ist es Zufall, daß an den öffentlichen Fernsprechkabinen in unserem Kreis „Fasse Dich kurz“ zu lesen ist und in Telefonzellen 50 Kilometer westlich von Bernau „Ruf doch mal an!“ geschrieben steht? Bestimmt nicht! Viele Bürger, deren Anträge älter sind als ihre Trabis, haben lange vergeblich auf einen Telefonanschluß gewartet, sind Außenseiter im öffentlichen Fernsprechnetz.
Uns scheint, daß hier die Außenseiter eine Mehrheit darstellen. Deshalb wollen wir uns nicht länger kurz fassen!
Die Kommission des Kreistages zur Aufdeckung von Korruption und Amtsmißbrauch hat in den letzten Wochen Hinweise zu Telefonanschlüssen auf Wochenendgrundstücken erhalten. Wir möchten diese Hinweise systematisch erfassen und geschlossen der Deutschen Post zur Prüfung übergeben. Ziel dieser Aktion soll es sein, ungerechtfertigt vergebene Anschlußkapazitäten aufzudecken. Helfen Sie uns bitte dabei! ...
S. Dünow, Mitglied der Kommission des Kreistages
---------------------------
NEUER TAG / Ausgabe Bernau, 20.2.1990, Wortmeldungen
Das Fernsprechamt hat jetzt viel zu tun
100fache[s] Echo auf „Ruf doch mal an!“
Nachdem am 24. Januar 1990 der Artikel „Ruf doch mal an!“ im Neuen Tag erschienen ist, ging es für einige Wochen recht lebhaft in unserem kleinen Büro zu. Ein großer Stapel Post und ein pausenlos klingelndes Telefon waren das Echo der Bürger unseres Kreises. 101 konkrete Hinweise zu Telefonanschlüssen in Wochenendhäusern. Diese Flut hatten wir nicht erwartet.
Mit unserer Liste wurden wir durch die Kollegen des Post- und Fernmeldeamtes freundlich empfangen. Obwohl den Mitarbeitern dort nun eine große Arbeit bevorsteht, wird „Jeder dieser Anschlüsse konkret geprüft“, so ihre Meinung, das versicherten sie. Wir werden diesbezüglich weiter mit dem Post- und Fernmeldeamt in Verbindung bleiben. Gleichzeitig möchten wir uns bei allen Bürgern, die uns so tatkräftig unterstützten, herzlich bedanken.
Abschließend ist noch folgendes festzustellen. Die Kommission des Kreistages Bernau zur Untersuchung von Korruption und Amtsmißbrauch kann nicht über die Vergabe von neuen Telefonanschlüssen entscheiden. Das ist ausschließlich Sache der Deutschen Post.
S. Dünow, Leiter der Kommission
--------------------------------

Gast
Beiträge:

21.05.2016 22:56
#8 RE: PFA Strausberg - historisch - Antworten

Wenn diese Zeitungsberichte nach so vielen Jahren gelesen werden... eine verrückte Zeit damals.

Die Üst Müncheberg gehörte zum Bereich FFO/SRB.
War wichtig für den grenzüberschreitenden Verkehr Richtung Polen und für den Bunker gGS 8/61 Müncheberg.

Angefügte Bilder:
Sie haben nicht die nötigen Rechte, um die angehängten Bilder zu sehen
Betzkow ( Gast )
Beiträge:

04.09.2016 22:48
#9 RE: PFA Strausberg - historisch - Antworten

Gerade für NVA wichtige Rufnummern waren die öffentlichen Anschlüsse:
Vorwahl Strausberg ?

51-0 ?
52-0 zu Poliklinik/Kreiskrankenhaus
53-0 zu Kommando LSK/LV
54-0 zu Rat des Kreises /Rat der Stadt
55-0 zum VPKA
56-0 zum Kultur u. Sportzentrum (KuSZ) Wriezener Str. ( u.a. mit Club am See und Tennisanlage und Stadion )
57-0 Kultur u. Sportzentrum (KuSZ) Landhausstrasse mit Verwaltung der MHO.
58-0 zum MfNV
59-0 ?
24201 - zum Post u. Fernmeldeamt
24121 zur Wohnungsverwaltung MfNV in der Kastanienallee.

kabelmax Offline




Beiträge: 91
Punkte: 131

24.05.2017 22:47
#10 RE: PFA Strausberg - historisch - Antworten

51-0 war SED Kreisleitung
56-0 war Nachrichtenzentrale Wriezener Str. mit dem Objekt Wriezener Str, / KuSZ/ WKK / UKA FFO
57-0 war Nachrichtenztentrale Landhausstr. mit KuSZ / MHO Verwaltung / ZNA
58-0 war MfNV.... heute Vermittlung Kommando Heer / Standortvermittlung

Herrensee Offline



Beiträge: 52
Punkte: 72

09.10.2017 13:20
#11 RE: PFA Strausberg - historisch - Antworten

In der Zeit danach verlegte das PFA in das Kasernengebäude Garzauer Chaussee 20. Dort war einst die Üst 1 und die Üst5 = Nachrichtenzentrale-2 des Sondernetz 1.

Nun, in jetziger Zeit will ein Schauspielerteam auf dem (dann) früheren Telekomgelände ein Theater aufbauen.
"Pikeslust" hieß das Stück, dass am vergangenen Freitag Premiere hatte.

Realsozialistische Gebäude verstreut im Wald, darunter 80000 Tonnen Beton (Bunker) und nun gewandelt zu einer Kulturstätte.
Ein Theater soll entstehen. Aber noch ist dort nicht viel zu sehen. Eine leere Betonhalle (das ehemalige Wasserwerk) und ein alter Schaltschrank und rustikale Holzbänke, gefertigt aus selbst gefälltem Holz vom Gelände.
Es sind immer Enthusiasten die Dinge voran bringen. Gekauft wurde altes Gelände, eben dieses Postbunkers.
Aber es gibt das Zauberwort "Bebauungsplan" und das bremst.
So entschloss man sich Kultur zu machen.
Inzwischen gibt es eine kleine Gruppe Schauspieler, welche sich "Das werdende Theater im Wasserwerk" nennt.
Die Theaterproduktion wird finanziert aus dem Fonds Soziokultur des Kulturministeriums Land Brandenburg. Hängt also am Tropf.
Aber die Akustik der Betonhalle ist schrecklich. Und dem Spektakel am Freitag fehlte etwas der rote Faden.

Weitere Vorstellungen:
13. Oktober 2017 zu 18 Uhr
15. Oktober zu 16 Uhr
21. Oktober zu 19 Uhr
22. Oktober zu 16 Uhr

Ich wohne fast schräg gegenüber im Wohngebiet Hegermühle und werde mal schauen wie sich das Theaterprojekt mit der Zeit bewegt- oder auch nicht.

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