Andy schrieb: hier bist du jetzt echt auf dem Holzweg ... in Holzdorf wurde eine GDFL errichtet. Nicht mehr und nicht weniger. Alles was in Richtung Tower spricht war Bundeswehr ... Auch wenn man das System TAFS anderen interessierten gern vorstellte, würde ein Bau eines extra Towers für die Exportwerbung zu weit gegangen sein. Letztendlich hätte dort auch nichts anderes drinnen gestanden haben als in der GDFL.
Zur Bauzeit standen neben der GDFL nur einige alte Gebäude aus der Feldflugplatzzeit .... etwa gegenüber der Bahn das RSP 7 und RSBN
FF02 schrieb: Aber laßt uns mal zurückkommen zum eigentlichen Thema des Threads - Landesysteme...
Interessieren sollen hier nur die Systeme, die an den Militärflugplätzen der LSK/LV und GSSD (WGT) zum Einsatz kamen - und davon gab es 7:
1. OSP 2. OSP (K) 3. OSP-RSP 4. OSP-PRMG 5. OSP-RSP-PRMG 6. SP-2 (p und s) 7. SP-1(p und s)
Nun waren es jeweils keine Neuschöpfungen, sondern, entsprechend dem Ausrüstungsgrad mit Flugsicherungsmitteln, nur Erweiterungen des Basis-Landesystems OSP.
FF02 schrieb: Landesystem OSP (обеспечение система посадку)
OSP ist das Basis-Landesystem für alle Militärflugplätze (auch für die Feldflugplätze) in den Ländern des ehemaligen Warschauer Vertrages. Es bestand aus folgenden Komponenten: • Fernmarkierungspunkt mit Funkmarker • Nahmarkierungspunkt mit Funkmarker • Funkpeiler • Kodeleuchtfeuer • Lichtlande- und Lichtrollanlage • Bodenlandescheinwerfer • Startkommandopunkt
Eingeführt wurde das System im Jahre 1948 (OSP-48) und wurde anfangs sowohl für militärische als auch zivile Flugplätze genutzt. Schaut man sich heute Karten von Regionalflugplätzen, z.B. im tiefsten Sibirien, an, so wird es immer noch vielfach genutzt.
Allerdings gab es bei der Nutzung dieses Ursprungssystems anfangs viele Unfälle, die meist auf Bodenberührungen der anfliegenden Maschinen gründeteten. Die beiden Funkfeuer standen irgendwo in der Botanik und dann kam schon der Flugplatz mit seinen Lichtern. Viele schafften es nicht bis dahin....
Dieses Problem wurde mit Einführung einer Systemerweiterung im Jahre 1957 (OSP-57) weitestgehend behoben.
Andy schrieb: Fehlplatzierung würde ich nicht sagen. Was sagten die Außenpunkte dem Piloten ... wenn er die Landerichtung mit Hilfe der Funkfeuer und des Peilers gefunden hatte und den 4000 er Überflog bekam er das Signal vom Marker ... er konnte nun schauen wie hoch bin ich und passt es auf 4000 m Entfernung zur Bahn ... da war er mit der Maschine aber schon ein ganzes Stück weiter ... das gleiche am 1000 m Punkt ... der Marker piepste und er musste wieder schauen ob es passt. Seinen Gleitwinkel musste der Pilot also selbst überwachen, korrigieren und je nach seiner Qualifikation die Bahn nebst Aufsetzpunkt rechtzeitig erkennen. Mehr gab das System nicht her ...
Zu Dingen die ihm noch etwas halfen kommen wir noch ...
Klar-der Flugzeugführer war mehr oder weniger auf sich allein gestellt. Ein Nachteil: Man fliegt einer Nadel auf dem Funkkompass zur Bahn hinterher und das Sinkflugprofil muß selbst angepaßt und überwacht werden. Dabei konnte kein anderer sehen ob es richtig ist und wie später mittel Radarinformationen (Kurswinkel, Gleitwinkel) kontrollieren, korrigieren oder ein ILS Funktionen übernehmen.
Es wurde ja schon angesprochen, daß beim OSP-48 die Phase des Landeanflugs - besonders bei schwierigen Wetterbedingungen am Tage, bzw. in der Nacht - recht problematisch war. Aus diesem Grund rüstete man mit dem OSP-57 besonders in visueller und lichttechnischer Hinsicht bedeutend auf. Die funktechnischen Komponenten blieben unverändert.
Veränderungen zum OSP-48:
1. Schaffung eines Richtungspfades (oder auch Landepfades) auf der verlängerten Achse der SLB zwischen dem FMP und dem NMP. Installiert wurden Dreiecktafeln (= Tagesorientierunstafeln) für die visuelle Orientierung am Tage, in einem Abstand von 200 m. Jede Tafel war mit einem 5-m hohen Holzmast versehen, an dessen Spitze eine rote Neonleuchte (Ansteuerungsfeuer) installiert war (Orientierung in der Nacht).
2. Installation des Lichtmittelsatzes AS-1020/57. Der Lichtmittelsatz enthielt Scheinwerfer und Leuchten zur optischen Nachbildung und Begrenzung der SLB, zur Schaffung optischer Horizonte und Richtungspfade sowie zur Darstellung von Landeerlaubis bzw. Landeverbot. Mit dieser Anlage wurden beide Anflugrichtungen ausgebaut - allerdings war immer nur die benutzte Seite in Betrieb.
Wie sich "OSP-57" darstellte, verdeutlicht die nachfolgende Grafik Quelle: Schulungsheft 2 (1959)
Aha- daher stammen dann die Masten und Dreieckstafeln in der HLR des FP Neuhardenberg- bzw. die Reste davon. Denn auf den Feldern wurde bereits alles abgerissen.
FF02 schrieb: ... hier mal ein Beispiel wie so eine Tafel mit dem Ansteuerungsfeuer ausgesehen hat. Das Bild stammt vom Landepfad der HLR des Flugplatzes in Drewitz.
Betr. des von Funkfeuer02 dargestellten ausbaus der Lichtlandeanlagen ... gerade im Zeitraum von Ende 50 und den ersten Jahren der 60 er, sehe ich dies für die schon hier im Forum angesprochenen "Landnahmen" durch die GSSD/WGT an. Verbunden war das ganze vielerorts noch mit den in dieser Zeit durchgeführten Bahnverlängerungen.
Für die Aufstellung /Anordnung der Befeuerung habe ich im Internet widersprüchliche Abbildungen gefunden. Hier einmal eine Gegenüberstellung der in dieser Zeit verwendeten Lichtlandeanlagen LUTSCH 1 und LUTSCH1D
Bei der LUTSCH 1 befinden sich hier die Scheinwerfer der Landefeuer außerhalb der Mittellinie der SLB. Der Flugzeugführer musste also wirklich nach Links aus dem Flieger schauen ...
Allerdings ist es auf der folgenden Abbildung wieder anders dargestellt ...
(Zitat) "Auf verschiedenen Flugplätzen der sowjetischen Luftstreitkräfte, auf denen Bomber starteten und landeten, sind die Dreiecktafeln und roten Ansteuerungsfeuer auch oft um eine halbe SLB-Breite nach links neben die Achse der SLB versetzt." (Zitatende) Quelle ist das schon erwähnte "Schulungsheft 2" aus 1959
Warum das so gehandhabt wurde, erschließt sich mir jedoch nicht..
FF02 schrieb: Eine Antwort dazu wäre spekulativ. Ich kenne nur den Fakt aus der oben angegebenen Quelle.
Da Du die Jagdbombengeschwader der NVA ansprichst - habe ich mal bei Drewitz (JBG-31) mit GE gemessen. Fazit: die Tafeln mit den Ansteuerungsfeuern standen (bzw. die Reste stehen) mittig in der Verlängerung der SLB. Und auch die "OzFadFlp Drewitz" belegt in einer Grafik das selbe...