Offz. für Nachrichtensicherheit

Ich meine, der Dienstposten "Offizier für Nachrichtensicherheit" wurde 1988 eingeführt und zum 01.12.88 im STAN.
Der Dienstposten hatte mit Nachrichtenunwesen eigentlich wenig zu tun. Mehr mit dem Bereich Sicherheit.
Bei CNF in der 8. Unterabt. angesiedelt, müsste es der OSL Schwieger gewesen sein. In jedem Verband und Truppenteil war ein Offz. Nachrichtensicherheit einzusetzen.
Schwerpunkt der Arbeit: Sicherheit und Geheimhaltung auf Fernsprech und Fernschreibverbindungen sicherzustellen und insbesondere zu kontrollieren.

Wie kontrolliert man einen anderen Stabsoffizier auf dessen Einhaltung von Sicherheit und Geheimhaltung beim Telefongespräch ?
a) sich daneben setzen oder b) abhören.
Damit war der Offz. Nachrichtensicherheit berechtigt, Dienst-Telefonanschlüsse abzuhören und die Einhaltung von Sicherheit und Geheimhaltung zu überwachen.
Verstöße gegen die Geheimhaltungs DV waren zu ahnden.
Genau betrachtet, begannen wir eine NVA eigene Linie 26 (MfS) aufzubauen.

Am 23.05.1990 begann im Kommando LSK/LV Eggersdorf/Strausberg im Garnisonsklub Großer Saal die erste Tagung der Offz. für Nachrichtensicherheit zum Thema Nachrichtensicherheit.
Teilnehmer kamen aus Verbände und Truppenteile der LSK/LV sowie aus den BAD des Kommandos.
Einleitend begannen einige Grundsatzreferate: Was ist Nachrichtensicherheit, Aufgaben der Offz. Nachrichtensicherheit, Umsetzung und Verstöße.
Den Tagungsteilnehmern wurden diverse Mitschnitte von Dienstgesprächen via Telefon als Anschauungsmaterial anonymisiert vorgespielt.
Verstöße wie: " ... jaja, der und der namentlich genannt ist Tarnname, Tarnzahl."... oder ...." jaja, Tarnname liegt in Ortsname und xykm vom Ortsausgang Richtung Z links rein" .... und so weiter.
Alles über offene S1 oder NVA Verbindungen bzw. sogar über Amtsleitung.

Das war es dann ja auch mit der Nachrichtensicherheit. Denn im August 1990 kamen die ersten Bundeswehroffz.
Ansonsten wäre das Thema Sicherheit und Geheimhaltung durch die Thematisierung der Nachrichtensicherheit für Einige zum Karrierekiller geworden.