Neu entwickelt in der Bunkeranlage Ranzig/Beeskow nach Abzug des ZWGS = Zentraler Wechselgefechtsstand LSK/LV . RFS beherbergte alle Diensteinheiten des Kommandos, die nicht gemäß Direktive 1 in Führungsbunkern/Führungsstellen verwendet wurden. Dazu gehörten Rückwärtige Dienste, Kader, Finanzen, In der RFS war ein Führungspunkt Ersartwesen zu bilden. Auch die Militärstaatsanwaltschaft kam dort unter und die Abteilung 2000 des Kdo LSK/LV.
Verwaltung 2000: Die hatten mehrere Bunker - einer davon Nachrichtenzentrale und bei Bedarf mit eigenem Funktrupp-- Im Nachrichtenbunker Telefonanschluss von der STNZ plus Telex des S1-Netzes plus die Fernschreibverbindung zum MfS Berlin. In Eggersdorf als Schaltvariante nach Ranzig. Also in Üst Eggersdorf über Schnellschaltfeld geführt. War also keine üppige Ausstattung.
die Jungs der Abt. 2000 hatten 5 Bunker im hinteren Bereich der Stabszone, wenn ich recht erinnere die Bunker 17 bis 21. Ausstattung: Telex, Stand.FS, DVG´s, Wählapperate, Rundspruch, FF63 + deren eigene Mitbringsel. Entstörungen waren nur nach langwieriger Anmeldung möglich und nur von ausgesuchten Personen
Ich hatte gelesen das dort Bunker für Militärstaatsanwalt genutzt wurden. Waren das Verhörbunker wo man das Schreien nicht außen hört oder wie muß man sich das vorstellen ?
So ist es. Aber trotzdem drangen die Schreie der Gefolterten oft stundennlang nach draussen. Wir musstwen uns die Ohren zuhalten und rangen mit unserem Gewissen, evtl. an diese massiven Menschenrechrtsverletzungen mitschuldig zu sein. Gelegentliich fiel der Strom fürn ein bis zwei Stunden aus und dann wussten wir, dass wieder ein paar standhafte Kämpfer für Freiheit und Demokratie unter den Einwirkungen von Elektroschocks gefoltert wurden. Glaub mir, es war für alle eine furchtbare Zeit ..............
Wie in einem anderen Beitrag bereits angesprochen, kam Bildung einer Rückwärtigen Führungsstaffel des ZGS erst nach der Übung "Zenit-70" auf. Diese entfaltete zunächst in einem Dienstgebäude (Keller U8) des Kommando.
Ab 1975 neben dem ZWGS im Objekt Ranzig/Beeskow. Beides waren da noch eine Führungsstruktur des ZGS.
Nach Umzug ZWGS nach Eggersdorf verblieb die Rückwärtige Führungsstaffel im Objekt Ranzig/Beeskow. Dann Umbildung des Objektes zur Rückwärtigen Führungsstelle und ab 1981 als Rückwärtige Führungsstelle Kdo LSK/LV NVA.
RFS galt als Abkürzung für Rückwärtige Führungsstaffel sowie für Rückwärtige Führungsstelle.
Rückwärtige Führungsstaffel war eben nur RD ( Rückwärtige Dienste).
Rückwärtige Führungsstelle war dann RD/TI plus der Rest des Stabes Kdo LSK/LV, der in den Gefechtsständen und operativen Gruppen nicht eingesetzt war. Also die heiße Reserve wenn ZGS und ZWGS weggeputzt worden wären. Ranzig war ja nur für die erste Kriegs-Führung der ersten 2-4 Tage da.
Dafür war dann ja die Feldführungsstelle bei Krugau zuständig.
Es gibt ja Studien in denen die Standhaftigkeit von Führungsstellen und Stellungen bewertet sind . Daraus ging hervor, dass von der bisherigen LSK/LV nur noch max. 10% die erste Luftoperation der NATO überlebt hätten. Wir waren nur Kanonenfutter zum Zeitgewinn des Heranführens neuer Truppen aus der SU. Eigentlich keine motivierende Aussicht wenn uns das damals bereits so gesagt worden wäre.
Daher verstehe ich oft auch die Diskussionen nicht wenn es heißt: sowjet. Fliegerregimenter kämen x+2 Tage auf Ex NVA Flugplätze eingeflogen. Tönt es doch vom NVA Geschwader: Davon wissen wir nichts. Wozu wissen ? Sie wären dann eh nicht mehr dort oder so stark dezimiert das sie auf einem Sportplatz stationiert werden könnten.
ich denke mal, das diese ganzen Szenarien so gesteuert waren, das der Krieg nicht von Jetzt auf Gleich ausbricht, wir also völlig überrascht gewesen wären. Da wird ein zeitlicher Vorlauf sicherlich eingeplant gewesen sein.
Bei einem derartigen Vorhaben kann man davon ausgehen, daß die politische und ökonomische Lage entsprechende Hinweise liefert. Hinzu kommt die Entfaltung der Logistik, die auch nicht unbeobachtet bleiben kann. Die Truppen wären schon ein paar Tage vorher in höchster Alarmbereitschaft gewesen. Und dann hätten die auch nicht gleich zuerst ihre Kernwaffen losgelassen. Die wären vermutlich nur kurz vor der Niederlage gezündet worden ...
ich erinnere auch an die Beiträge in den anderen Unterforen, wie Schaltgefechtsbereitschaft, Funkaufklärung, Aufklärung überhaupt, Übunglagen usw.! Dann wären wir in die Kriegsszenarien eingetreten und hätten uns die jeweiligen Unterstellung der verschiedenen Armeen begeben. Aber wie immer, hätte, wäre, wenn !
Das mit dem Zeitvorsprung sehe ich auch so. Daher waren ja alle US-Großmanöver Nahe der Staatsgrenze so argwöhnisch beobachtet worden. Wenn man vergleicht was dort ablief inkl. Flugzeugträger fast in DDR Sichtweite oder Heranführen ganzer Divisionen per Lufttransport aus USA. Auch die USA nutzte ihre deutschen Großübungsplätze wie Baumholder oder Grafenwöhr eigentlich als Truppenlager für zugeführte Truppen. Oder oft auch der Anflug stateg. Bomber-Gruppen Richtung DDR Grenze. Zum Glück haben sie sich nie getraut. Weil wir - NVA und GSSD - dann in B1 saßen. So sehr wir immer wieder dieses damalige Dienststellenleben verfluchen- wir waren bereit und das spürten die Amis.
Aber das war noch das stabile militärische Gleichgewicht. Zwar hochgerüstet bis zu den Zähnen, aber jeder wußte so ziemlich alles vom anderen. Gleichzeitig abgesichert vor Fehlauslösungen. Waren alles in allem ruhige Zeiten damals. Im Gegensatz zu heute, wo keine Sau mehr weiß, was morgen evtl. sein könnte .