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Dieses Thema hat 55 Antworten
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 Raumfahrt
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Richardsen Offline



Beiträge: 4
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20.07.2019 21:43
#16 RE: Raumfahrt Antworten

Sojus-Raumschiff MS-13

Eine Trägerrakete vom Typ „Sojus-FG“ startet mit dem bemannten Sojus-MS-13-Raumschiff vom Weltraumbahnhof Baikonur ins All. Roskosmos-Kosmonaut Alexander Skwortsow, Nasa-Astronaut Andrew Morgan sowie ESA-Astronaut Luca Parmitano fliegen im Rahmen der Expedition 60 zur ISS.

chun Offline



Beiträge: 10
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06.08.2019 12:47
#17 RE: Raumfahrt Antworten

Neuer militärischer Satellit Russlands im All
Eine Trägerrakete vom Typ Proton-M mit einem militärischen Satelliten an Bord ist am Dienstag vom Raumbahnhof Baikonur in Kasachstan gestartet. Dies teilte Russlands Verteidigungsministerium mit.
Der Start fand um 00:56 (Moskauer Zeit) mit. Um 01:06 Uhr löste sich der Kopfteil der Rakete mit dem Breez-M-Beschleunigungsblock und dem Satelliten von der dritten Stufe.


Der Start und der Flug der Trägerrakete wurden von einem bodengestützten automatischen Steuerungssystem kontrolliert. Alle vorbereitenden Operationen und der Start der Proton-M erfolgten laut dem Verteidigungsministerium plangemäß.
Nun teilte das russische Verteidigungsministerium mit, dass der Militärsatellit erfolgreich die Umlaufbahn erreicht habe.

Im Februar hatte der 1. Vizekommandeur der russischen Weltraumtruppen, Igor Morosow, erklärt, dass 2019 der letzte Start von Raumflugkörpern des russischen Verteidigungsministeriums von Baikonur aus stattfinden werde. Ihm zufolge sollen die militärischen Satelliten dann vom Kosmodrom Plessezk gestartet werden.

Newa Offline



Beiträge: 8
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16.09.2019 16:34
#18 RE: Raumfahrt Antworten

Notfallreserve von Sojus-Raumschiffen
Die tragbare Notreserve der russischen Raumschiffe umfasst derzeit einen Radiosender, eine Erste-Hilfe-Ausrüstung, wasserdichte Streichhölzer, Nähzubehör, ein Schlauchboot, eine Reihe von Angelgeräten, eine Taschenlampe, Pfeifen, eine Machete, sechs Liter Trinkwasser und sechs Lebensmittelrationen für drei Personen sowie einen Wärmeisolationsanzug für jedes Besatzungsmitglied und Neoprenanzüge „Forelle“, um eine Person bei der Notlandung über Wasser zu halten.

Hein Michel Offline



Beiträge: 62
Punkte: 82

14.10.2019 21:41
#19 RE: Raumfahrt Antworten

Alexej Leonow, ein weiterer Pionier des Weltraums, ist tot

Er war nach Juri Gagarin der wohl legendärste russische Kosmonaut.
Am 18. März 1965 ging er als erster „Weltraumspaziergänger“ über Nacht wie sein großer Landsmann in die Geschichte ein.
Jetzt ist er im 86. Lebensjahr gestorben.

Der deutsche Journalist, der den Kosmonauten persönlich kannte, beschreibt dessen Heldentat: „Der Blonde, wie er einst wegen seiner Haarfarbe genannt wurde, verließ sein Raumschiff ,Woschod 2‘ für 20 Minuten und verbrachte 12 Minuten und 9 Sekunden außerhalb der Schleusenkammer im freien Weltraum, umgeben nur von seinem Anzug. Nur mit einer Sicherungs- und Versorgungsleine verbunden, entfernte er sich, purzelbaumschlagend, fünf Meter von der Schleuse. Die Bilder gingen um die Welt. Dass er dabei haarscharf am Tode vorbeischrammte, wurde erst Jahrzehnte später bekannt.“
Er konnte durch die enge Luke nicht ins Raumschiff zurückkehren, weil sein Raumanzug durch den Sauerstoff innen und das völlige Vakuum außen aufgeblasen war. Er musste schnell reagieren, nachdem er an einem Schraubverschluss die nötige Menge Sauerstoff abgelassen hatte, um nicht die gesamte Atemluft zu verlieren. So rettete er sich in letzter Minute.
Dann bei der Landung von „Woschod 2“ hatten er und sein Freund Pawel Beljajew erneut eine lebensgefährliche Situation zu meistern, als die Automatik versagte. Die Kosmonauten landeten schließlich in der tief verschneiten Taiga und konnten erst nach zwei Tagen geborgen werden.
Mit dem Sojus-Apollo-Test-Projektmachte Leonow 1975 wieder Schlagzeilen. Damals, in der Zeit des Kalten Krieges, trafen sich drei Amerikaner und zwei Russen – Leonow und sein inzwischen auch verstorbener Freund Walerij Kubassow – zum Shakehands auf der Umlaufbahn. Im Grunde ging es darum, ein System zu schaffen, um sich im Notfall gegenseitig im Weltraum zu Hilfe zu kommen. Aber wegen der im Zuge des Helsinki-Prozesses eingeleiteten Politik der friedlichen Koexistenz gewann diese Geste enorme symbolische Bedeutung. Denn das Unternehmen zeigte, dass man auch in schwierigen Zeiten zusammenarbeiten kann, wenn man nur will, wie auch heute in der Internationalen Raumstation ISS.
Das letzte Mal erwies sich Leonow 1971 als “Alexej im Glück“.
Wegen einer plötzlichen Erkrankung seines Teamkameraden Walerij Kubassow musste die Doublebesatzung den Flug mit dem Raumschiff ‚Sojus 11‘ antreten. Und sie kam bei der Landung ums Leben, weil ein Frischluftventil versagte.

Nach dem Zerfall der UdSSR bewies Leonow Geschäftssinn und wechselte als erster russischer Kosmonaut in das Big Business. Er wurde Vizepräsident eines US-Investmentfonds und vermarktete auch sonst seinen Namen und Ruhm sehr erfolgreich, was ihm nicht nur Freunde machte. Auch die Familie Gagarin ging auf Distanz zu ihm, weil er mit seiner sprühenden Fantasie und Leutseligkeit so manche zweifelhafte Story in Umlauf gebracht hat.
Unverkäuflich seien indes die vielen Weltraum-Gemälde, die der begnadete Künstler Leonow im Laufe der Jahrzehnte geschaffen habe, merkt der Experte an. „Keiner konnte wie er die Farben darstellen, die die Erde aus dem Kosmos bietet. Er könne sich einfach von diesen Arbeiten nicht trennen, weil sie ihm so sehr ans Herzen gewachsen seien, sagte der zweifache ,Held der Sowjetunion‘ einmal.

Ruhe in Frieden !

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Damgarten Offline




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02.11.2019 18:57
#20 RE: Raumfahrt Antworten

„Sojus-2“ statt „Angara“

Die russische Weltraumbehörde Roskosmos hat den Vertrag über den Bau einer Trägerrakete des Typs Angara-A1.2 -mit dem Raumfahrtzentrum „Chrunitschew“ gekündigt.
„Der für das Jahr 2021 geplante Start von Raumfahrtapparaten des Typs ‚Gonez‘ wird mit einer Trägerrakete vom Typ ‚Sojus-2‘ erfolgen. Ursprünglich sollten die Satelliten mit einer Angara-Trägerrakete in den Weltraum gebracht werden“, hieß es in Roskosmos.

Kopernikus Offline




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17.03.2020 11:42
#21 RE: Raumfahrt Antworten

„Sea Launch“

Das Kommandoschiff „Sea Launch Commander“ des schwimmenden Raumfahrthafens „Sea Launch“, das Ende Februar in den USA abgefahren war, ist im Hafen Slawjanka in der russichen Region Primorje eingetroffen. Dies berichten russische Medien unter Berufung auf Angaben des Service marinetraffic.com, der Positionsdaten und Bewegungen von Schiffen verwaltet.
Das Schiff „Sea Launch Commander“ verließ demnach am 28. Februar den Hafen von Long Beach bei Los Angeles. Es soll Slawjanka um 08:33 Uhr (Ortszeit) erreicht haben.

Zuvor war mitgeteilt worden, dass das Schwerlastschiff „Xin Guang Hua“ mit der Startanlage „Odyssey“, das den Hafen von Long Beach am 2. März verlassen hatte, am 30. März in Slawjanka ankommen solle.

Projekt „Sea Launch“
Das Projekt „Sea Launch“ entstand in den 1990er Jahren. Damals beteiligten sich daran der russische Raumfahrtkonzern RKK Energija, die ukrainischen Unternehmen KB Juschnoje und Juschmasch, die amerikanische Firma Boeing und der norwegische Konzern Kvaerner.
Die Idee des Projekts besteht in Raketenstarts von einer speziell adaptierten Bohrplattform in Äquatornähe. So wurden das Kommandoschiff „Sea Launch Commander“ gebaut, und aus einer ausgedienten Ölbohrplattform entstand die Startplattform „Odyssey“.

Im Juni 2009 musste „Sea Launch“ Insolvenz gemäß Artikel 11 des US-Insolvenzrechtes anmelden. Grund dafür war Überschuldung.
Im Jahr 2016 unterzeichnete das russische Luft- und Raumfahrtunternehmen „S7 Group“ einen Vertrag über den Kauf von „Sea Launch“.

Im Dezember 2019 war mitgeteilt worden, dass der schwimmende Raumhafen „Sea Launch“ aus Kalifornien in den Fernen Osten verlagert werden könnte.

Justus Offline



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17.03.2020 12:04
#22 RE: Raumfahrt Antworten

Nach 45 Jahren Pause – Russland will 2021 Raumapparat zum Mond schicken

Der Start einer russischen Raumsonde in Richtung Mond ist für den 1. Oktober 2021 geplant, teilte der Leiter der Abteilung Nukleare Planetologie am russischen Institut für Weltraumstudien, Igor Mitrofanow, am Montag in einer Sitzung des Raumfahrt-Rates der Russischen Wissenschaftsakademie mit.

Im Jahr 1976 wurde in der damaligen Sowjetunion die bisher letzte Mondmission einer Raumsonde von heimischem Boden aus gestartet. Russland hat noch nie einen Raumapparat zum Erdsatelliten geschickt.
„Mit der Bezeichnung Luna-25 soll die Nummerierung der einheimischen Mondmissionen des vergangenen Jahrhunderts nun fortgesetzt werden“, sagte Mitrofanow. Ein Reservetermin sei für den 30. Oktober 2021 angesetzt, fügte er hinzu.

Für die Landung der Sonde sind zwei Gebiete auf der Mondoberfläche ausgewählt worden. Ersteres liegt nördlich des Kraters Boguslawsky, im Krater Manzinus befindet sich das Reservegebiet. Bei einer erfolgreichen Mission von Luna-25 wird die Raumsonde in einem der genannten Gebiete innerhalb einer Ellipse von 15 zu 30 Kilometern niedergehen.
Die Raumsonde soll die Bodenbeschaffenheit und Bodenzusammensetzung sowie die polare Exosphäre des Planeten untersuchen. Bislang ist noch kein Raumapparat im Polargebiet des Erdtrabanten niedergegangen.

Laut früheren Berichten soll Russland im Jahr 2024 eine Raumsonde mit der Bezeichnung Luna-26 und 2025 eine bemannte Mondbasis mit dem Namen Luna-27 zum Erdsatelliten starten. Die beiden Aufgaben gehören zu dem bis 2025 ausgelegten Föderalen Raumfahrtprogramm.

Darüber hinaus sollen in den Jahren 2027 und 2028 eine Mondbasis Luna-28 zur Entnahme von Grundproben und deren Beförderung zur Erde und eine Mondbasis Luna-29 für den Transport eines schweren Mondfahrzeuges gestartet werden.

Jochi Offline




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22.05.2020 15:19
#23 RE: Raumfahrt Antworten

Eine Sojus-2.1b-Trägerrakete mit einem Militärsatelliten ist am Freitag laut dem russischen Verteidigungsministerium vom Weltraumbahnhof Plessezk abgehoben.

Der Start erfolgte um 10:31 Uhr (Moskauer Zeit) von der Startanlage №4. Alle Operationen vor dem Abflug sowie der Start fanden routinemäßig statt.

Um 10:34 Uhr begannen die bodengestützten Mittel des Titow-Hauptkontrollzentrums für Test- und Raumfahrtsysteme die Rakete zu begleiten. Um 10:41 Uhr koppelte sich die „Fregat“-Oberstufe mit dem Satelliten ab.
Es war der dritte Sojus-2-Raketenstart vom Raumbahnhof Plessezk in diesem Jahr. Die Sojus-Rakete wurde auf der Basis der Trägerrakete Sojus-U entwickelt. Die eigentliche Sojus 2 wurde in den beiden Versionen Sojus 2.1a und Sojus 2.1b verwirklicht.

Raduga Offline




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31.05.2020 21:54
#24 RE: Raumfahrt Antworten

Die russischen Kosmonauten können laut dem Sprecher der russischen Weltraumbehörde Roskosmos, Wladimir Ustimenko, künftig mit US-Raumschiffen „Crew Dragon“ und „Starliner“ zur Internationalen Raumstation ISS fliegen.

„Alles wird in Plänen für das weitere Zusammenwirken behandelt”, teilte Ustimenko am Sonntag in Moskau mit.

Roskosmos sei bereit, dieses Thema mit der Nasa zu besprechen. Im Falle einer erfolgreichen Zusammenarbeit würden die Amerikaner weiterhin mit den russischen „Sojus“-Raumschiffen fliegen. Als nächstes soll die US-Astronautin Kathleen Rubins im Oktober an Bord einer Sojus-Kapsel zur ISS reisen – für 90,2 Millionen US-Dollar. Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin hatte aber auch gesagt, dass durch künftig von den USA nicht genutzte Plätze Russland wieder mehr eigene Kosmonauten ins All bringen könne. Das sei auch für die Weltraumforschung gut.

Lauenstein Offline



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03.07.2020 18:55
#25 RE: Raumfahrt Antworten

Raumgleiter MiG-105

Sieht doch ganz ordentlich aus.

Die Mikojan-Gurewitsch MiG-105 Spiral (russisch Микоян-Гуревич МиГ-105 Спираль, Spitzname: Lapot (лапоть) für Bastschuh – wegen der Bugform) war ein einsitziges Experimentalgleitflugzeug für das in der Sowjetunion ab 1965 verfolgten Programms Spiral 50-50. Dieses hatte ein Raumfahrzeug mit wiederverwendbaren Komponenten zum Ziel.
Die MiG-105 als Vorläufer für den geplanten Raumgleiter (OS) hatte eine Deltatragfläche, deren Außenbereiche nach oben klappbar waren (Prototyp MiG-105-11 noch mit starrer Tragfläche) und zu einer Tragrumpf-Konfiguration führen sollten. Der Raumgleiter wäre zusammen mit einem Booster (RB) von einem Überschallträgerflugzeug (GSR) gestartet worden. Die Entwicklung Spiral wurde 1978 zugunsten der Entwicklung der Raumfähre Buran eingestellt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Mikojan-Gu..._MiG-105?fbclid

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Iwanow Offline



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07.07.2020 17:58
#26 RE: Raumfahrt Antworten

NATO-Agent bei Roskosmos ?
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat am Dienstag über die Festnahme des Beraters vom Chef der russischen Weltraumbehörde Roskosmos, Iwan Safronow, mitgeteilt. Die Behörde verdächtigt ihn einer Tätigkeit für die Nato.

„Safronow, der die Aufgaben eines der Nato-Geheimdienste erfüllte, sammelte und übergab deren Vertreter Informationen über militärtechnische Zusammenarbeit, Verteidigung und Sicherheit der Russischen Föderation, die ein Staatsgeheimnis darstellen“, hieß es in der Mitteilung.

Es sei ein Strafverfahren wegen eines Verbrechens gemäß Artikel 275 des russischen Strafgesetzbuchs (Hochverrat) eröffnet, so die Behörde weiter. Damit drohen Safronow bis zu 20 Jahren Gefängnis.

Mali Offline



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03.08.2020 17:50
#27 RE: Raumfahrt Antworten

Weltraumkräfte
US-Vorwürfe gegen russische Satelliten: Welche revolutionären Fähigkeiten Russland im Orbit demonstriert hat

Vor einigen Tagen wurde über die Vorwürfe der USA berichtet, Russland habe einen bewaffneten Satelliten getestet. Nun sind dazu technische Details bekannt geworden, die zeigen, warum die USA so schockiert sind, denn die russischen Satelliten haben – ohne Übertreibung – revolutionäre technische Fähigkeiten demonstriert.

Was hat die USA so in Panik versetzt hat, dass sie nun plötzlich über Rüstungsbegrenzung im Weltraum reden möchten. Wir erinnern uns: Die USA selbst haben letztes Jahr als erste eine neue Waffengattung aus der Taufe gehoben: Das US Space Command und sie haben über Jahrzehnte alle Versuche Russlands zurückgewiesen, über ein Verbot von Waffen im Weltraum zu verhandeln. Nun plötzlich wollten die USA selbst darüber sprechen. Warum? Weil die Russen eine Form der technischen Überlegenheit im Weltraum demonstriert haben, die in den USA für Panik gesorgt hat. Und das ist keine Übertreibung.

Vielleicht habt ihr im Zusammenhang mit der internationalen Raumstation ISS davon gehört, dass die Russen vor einigen Jahren die Flugzeit zur Station von ca. anderthalb Tagen auf gerade mal dreieinhalb Stunden verkürzt haben. Das ist ein ausgesprochen kompliziertes Manöver, denn man muss die Kapsel dazu stark beschleunigen, um sie zur ISS zu bringen und dann – vereinfacht gesagt – abbremsen, damit sie nicht daran vorbeischießt. Darum fliegen Raumschiffe normalerweise anderthalb Tage zur ISS, denn sie „schrauben“ sich langsam auf die Höhe der ISS und nähern sich ihr dann an. Die neuen US-Raumschiffe können das, was die Russen geschafft haben, offenbar nicht leisten, sie brauchten bei ihrem Flug über einen Tag, um die ISS zu erreichen.

Anscheinend sind die Russen den USA bei der Navigation im Weltraum weit voraus und setzen diese Technik nun auch bei Satelliten ein. Ein (oder besser mehrere) Satelliten haben demonstriert, dass sie sich im Orbit hin und her bewegen können und ihre Orbits wechseln können. Das kann in der Form außer den Russen niemand. Und das hat den USA große Angst gemacht.

In russischen Pressemeldungen zu dem Thema der neuen Satelliten war die Rede von „Inspektor-Satelliten“. Darunter konnte ich mir nichts vorstellen. Ergo, schlau machen.

Kennen Sie die russischen Matrjoschka-Holzpuppen, die in ihrem Inneren immer neue, kleinere Puppen enthalten? Die neuen russischen Satelliten nennt der Experte „Matrjoschkas“, weil sie in der Lage sind, wie die russischen Puppen, neue, kleinere Satelliten zu starten. Ein Experte hat den Flug eines solchen Satelliten nun im Detail erklärt. Und es war dieser Satellit, beziehungsweise sein „Tochter-Satellit“, der den USA solche Kopfschmerzen bereitet.
Am 25. November 2019 hat Russland den Satelliten Kosmos 2542 ins Orbit geschossen. Am 6. Dezember hat dieser Satellit einen Tochter-Satelliten abgesetzt, der Kosmos 2543 genannt wird.
Am 10. Februar haben die beiden Satelliten sich einem US-Satelliten vom Typ KH-11 angenähert und ihn „beschattet“, wie US-Medien berichtet haben. KH-11 sind Spionagesatelliten, die wie das Hubble-Weltraumteleskop aussehen, nur dass ihr massives Teleskop nicht die Sterne, sondern die Erdoberfläche beobachtet. Das Programm gibt es seit über 40 Jahren, die Satelliten wurden immer wieder modernisiert. Insgesamt wurden bisher 17 solcher KH-11 ins All geschossen, der letzte im Jahr 2019. Die Satelliten sind so groß wie Busse und ihre Kosten werden mit über drei Milliarden Dollar pro Stück angegeben. Die russischen Satelliten haben den als USA-245 bezeichneten KH-11, der 2013 ins All geschossen wurde, beschattet.

Das allein war schon schlimm genug für die USA, aber daran war noch nichts revolutionäres.

Schon vorher, im Juli 2019, hat Russland vier weitere Satelliten (Kosmos 2535 bis 2538) ins Orbit gebracht. Am 21. Juli hat sich Kosmos 2543, also der „Tochter-Satellit“, dem Satelliten Kosmos 2535 angenähert. Das war schon beunruhigender für die USA, denn Kosmos 2543 hat dabei den Orbit gewechselt, sich einem anderen Satelliten angenähert und ist praktisch neben ihm „zum Stehen“ gekommen. Ihr relative Geschwindigkeit wich nur um Zentimeter pro Minute voneinander ab. Sie hätten also aneinander andocken können.

Das ist wichtig, denn das russische Verteidigungsministerium hat sich am 15. Juli 2020 dazu in einer Erklärung geäußert und mitgeteilt, es handele sich dabei um „Inspektor-Satelliten“, die sich anderen Satelliten annähern, sie untersuchen und reparieren können. Natürlich – das muss nicht extra gesagt werden – könnte man dabei einen feindlichen Satelliten auch beschädigen und funktionsuntüchtig machen, übrigens ohne viele Trümmerteile im Orbit zu produzieren, die dann andere Raumfahrzeuge gefährden würden.

Weiter hat das russische Verteidigungsministerium an dem Tag mitgeteilt, die „Inspektor-Satelliten“ könnten im Orbit auch von anderen Satelliten betankt werden.

Das ist revolutionär, denn normalerweise wird die Lebensdauer von Satelliten durch ihren Treibstoff begrenzt. Ist der verbraucht, werden sie unmanövrierbar und damit nutzlos. Die Manöver zum Wechsel eines Orbits kosten viel Treibstoff, solche Manöver kann ein dafür ausgelegter Satellit nicht oft durchführen. Wenn er aber im Weltraum von anderen Satelliten betankt werden kann, ist seine Lebensdauer praktisch unbegrenzt.

Aber auch das war noch nicht alles. Der kleine Satellit hat dann auch noch ein Projektil abgefeuert, dass 700 Kilometer pro Stunde schnell war. Und da brach in den USA endgültig Panik aus, denn dagegen sind alle Verteidigungsmechanismen, die sie in ihre Satelliten möglicherweise eingebaut haben, nutzlos. Die russischen Satelliten können sich den US-Satelliten annähern, von wo sie wollen, können die US-Satelliten aus nächster Nähe beobachten, können sie „reparieren“ und sie können auch noch aus sicherer Entfernung vernichtende Projektile zielgenau abschießen. Und das schlimmste ist, dass sie im Weltraum nachtanken und damit buchstäblich tun und lassen können, was sie wollen.

Die USA haben immer Gespräche über eine Rüstungsbegrenzung im Weltraum abgelehnt, weil sie sich so überlegen gefühlt haben, dass sie nicht reden wollten. Nun plötzlich sind sie im Weltraum ins Hintertreffen geraten. Russland war immer gegen eine Aufrüstung des Weltraums, aber die USA haben ihr Space Command trotzdem gegründet. Russland hat, als das bekannt wurde, sofort reagiert und seine modernste Technik ins Orbit gebracht, um den USA die russischen Fähigkeiten zu demonstrieren. Der bisher letzte Teil dieser Demonstration fand am 15. Juli 2020 statt. Und ob sie damit schon beendet ist, weiß man nicht.

Danach haben die USA sofort um Gespräche gebeten.

Da es lange dauert, Abrüstungskonferenzen vorzubereiten, haben die USA das Thema Weltraumwaffen in Wien zur Sprache gebracht, wo Russland und die USA über die Verlängerung des NEW-START-Vertrages verhandeln. Das hat zwar mit Weltraumwaffen nichts zu tun, war aber die einzige Diskussionsrunde, wo die USA das Thema kurzfristig auf die Tagesordnung setzen konnten.

Wolga Offline



Beiträge: 53
Punkte: 61

01.02.2021 21:41
#28 RE: Raumfahrt Antworten

Am 31. Januar 1966 startete die sowjetische Raumsonde Luna 9 auf dem Weg zum Mond, wo ihr am 3. Februar die erste weiche Landung einer Sonde gelang.

Bernd Hoffmann Offline



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10.03.2021 21:33
#29 RE: Raumfahrt Antworten

Gemeinsame Mondstation
Russland und China wollen sich nach russischen Angaben für den Bau einer Mondstation zusammentun.
Beide Staaten haben dazu eine Absichtserklärung unterzeichnet.
Das teilte Roskosmos mit.
Die Station soll ein "Komplex von Einrichtungen für experimentelle Forschung auf der Oberfläche und auf der Umlaufbahn des Mondes" sein.
Das Projekt steht allen interessierte Staaten und Partnern offen.

Sternejäger Offline



Beiträge: 2
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18.05.2021 18:25
#30 RE: Raumfahrt Antworten

Zum Trotz gegen die letzte offizielle staatliche Hetze gegen S. Jähn
Postume Ehrung durch die sowjet./russ. Raumfahrer
Jähn umkreist erneut die Erde

Sigmund Jähn, erster Deutscher im All und Ehrenbürger von Strausberg und Berlin, umrundet derzeit im Weltall wieder die Erde- sogar seine Frau Erika ist mit dabei-.
Von beiden befindet sich ein privat aufgenommenes Foto in der internationalen Raumstation ISS.

Die Idee dazu stammte von Pawel Winogradow, einem seiner Freunde in Russland. Der Dreifachkosmonaut hatte Jähn im August 2018 noch zusammen mit Alexander Inwantschenkow in Morgenröte-Rautenkranz die offiziellen Glückwünsche des Kosmonautenausbildungszentrums "Juri Gagarin" im sogenannten "Sternenstädtchen" bei Moskau zum 40. Jahrestag des Fluges als ersten Deutscher ins All überbracht.
Als Winogradow 2019 vom Tod Jähns im Alter von 82 Jahren und kurz darauf auch dessen Ehefrau erfuhr , startete er diese Initiative der postume Ehrung für den DDR-Kosmonauten.
"Sigmund fehlt uns sehr " schrieb Winogradow, der selbst zweimal in der Station war. Deshalb wollte der Kosmonaut ein Foto als Andenken zur ISS schicken, dort vor dem Hintergrund der Cupola-Aussichtsplattform vor dem Hintergrund der Erde abfotografieren lassen und dann zu den Töchtern zurück geben.

Am 9. April nahm Oleg Nowizki als Kommandant des Raumschiffes Sojus MS-18 das Papier-Bild im persönlichen Handgepäck zur ISS mit. Die Erlaubnis dazu hatte die Leitung der Raumfahrtkooperation RKK Energija erteilt, wo die Sojus.Kapseln gebaut werden und Winogradow heute als stellvertretende Leiter des des Kosmischen Flugzentrums arbeitet.

Das Foto von Jähns Bild vor der Erde ist bereits kurz nach der Ankunft von Nowizki und seinem Landsmann Pjotr Dubrow und dem Nasa-Astronauten Mark Vande Hei entstanden. Postwendend wurde das Bild dannzurück gemailt.
Die Jähn Töchter waren die Ersten , die das Bild zu sehen bekamen. Ihr Kommantar " Welch beeindruckende und bewegende Geste! Wir sind sehr gerührt, eine tolle Idee und wie schön, dass diese umgesetzt werden konnte! .... Vielen großen herzlichen Dank von uns allen an alle Beteiligten. Großartig und außergewöhnlich!".
Für die Töchter war das eine sehr emotionale Aktion gewesen, die ihrem Vater sicher auch gefallen hätte.

Das Originalfoto mit den Bordstempeln MKS und Potschta Rossija wird Nowizki Mitte Oktober nach Beendigung seiner Mission wieder im persönlichen Gepäck haben. Zusammen mit einem Foto von den Grabsteinen der Jähns auf dem Friedhof in Strausberg .

Der Initiator Winogradow war selbst mehrfach im All. Er hat bis 2013 in drei Missionen mit insgesamt 546 Tage in der Raumstation MIR und der ISS geforscht.

Nach russischer Lesart ist Sigmund Jähn (postume) nun der vierte Deutsche auf der ISS.
Nach Thomas Reiter 2006/2007, Hans Schlegel 2008, Alexander Gerst 2014 war Jähn damit quasi der vierte Deutsche auf der ISS.
Und Matthias Maurer mit seinem geplanten Start Ende Oktober wird dann der Fünfte sein . Er soll als ESA-Astronaut der dritten Crew-Dragon Mannschaft angehören

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